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Lieben oder leben? Diskrimination des deutschen /iː/-/eː/-Vokalkontrasts durch Hörer/innen mit L1 Japanisch
David Eppensteiner
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Deutsch als Fremd- und Zweitsprache
Betreuer*in
Anke Sennema
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.53424
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-17897.33071.520470-1
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Wahrnehmung neuer Phonemkontraste stellt mitunter ein Problem für L2-Lernende dar. Ziel dieser Untersuchung ist es, herauszufinden, ob und wie gut erwachsene japanische DaF-Lernende den /i:/-/e:/-Vokalkontrast unterscheiden können, welcher im Japanischen nicht kontrastiv ist. Dazu werden zwei Gruppen japanischer Studierender getestet, die sich hinsichtlich Deutschkenntnissen bzw. Kontaktdauer mit der L2 Deutsch unterscheiden. Durch den Vergleich beider Gruppen soll die Relevanz des nur schwer quantifizierbaren Faktors Spracherfahrung für diesen Kontrast bestimmt werden. Die Vorhersagen zweier phonetischer Modelle – des Perceptual Assimilation Models (PAM bzw. die Weiterentwicklung PAM-L2) von Best und Tyler und des Speech Learning Models (SLM) von Flege – sollen dabei überprüft werden. Außerdem sollen weitere wesentliche Einflussgrößen auf die fremdsprachliche Vokalwahrnehmung identifiziert werden. Aufgrund der inter- und intralingualen Ähnlichkeit des Vokalkontrasts und der Ergebnisse vorangegangener Studien wurde von einem Category-Goodness Difference ausgegangen, wonach Hörer/innen mit L1 Japanisch voraussichtlich leichte Schwierigkeiten haben, die beiden Vokale zu diskriminieren (Diskriminationsrate < 90%). Dem PAM-L2 zufolge ist die Diskrimination der Gruppe der japanischen Student/inn/en mit Spracherfahrung voraussichtlich signifikant besser als jene ohne sprachlicher Erfahrung in der L2 Deutsch und voraussichtlich annähernd „native-like“. Die Diskrimination des deutschen /i:/-/e:/-Vokalkontrasts durch Sprecher/innen mit L1 Japanisch wird in einem AXB-Diskriminationsexperiment untersucht. Dazu werden zwei Gruppen japanischer Studierender zwischen 18 und 22 Jahren der Dokkyo Universität in Saitama getestet. Gruppe A besteht aus 10 Studierenden ohne Deutschkenntnisse, Gruppe B aus 17 japanischen Deutschstudent/inn/en, die seit mindestens 2 Jahren Deutsch lernen. Als Stimuli fungieren 24 Minimalpaare (gemischt mit anderen irrelevanten Vokalkontrasten), die bis auf den betreffenden Vokal identisch sind (z.B. lieben - leben). Um die Gleichheit der Silbenränder zu gewährleisten, wurde der „i-Vokal“ in das „e-Wort“ hineingeschnitten (sog. splicing). Zur Untersuchung der Fragen wird ein MFC-Wahrnehmungsexperiment in Praat konzipiert. Außerdem werden insgesamt drei Schwierigkeitsstufen (mit und ohne Störgeräusch) eingefügt, um die Bedingungen des Hörens zu erschweren und möglicherweise größere Unterschiede herausarbeiten zu können. Als Störgeräusch wird ein Speech Shaped Noise (SSN) in unterschiedlicher Stärke (0dB SNR und -5dB SNR) verwendet, das mithilfe eines Praatskripts aus einer vielstimmigen Aufnahme eines Stimmengewirrs in einer Bar erzeugt wurde. In einem weiteren Experiment wird die Identifikation getestet. Die Studie versteht sich als Beitrag zum Verständnis der Vokalwahrnehmung in der Zweit- bzw. Fremdsprache.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Phonetik Wahrnehmung Diskrimination Deutsch Vokale
Autor*innen
David Eppensteiner
Haupttitel (Deutsch)
Lieben oder leben? Diskrimination des deutschen /iː/-/eː/-Vokalkontrasts durch Hörer/innen mit L1 Japanisch
Publikationsjahr
2018
Umfangsangabe
89 Seiten : Illustrationen, Diagramme
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Anke Sennema
Klassifikation
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.53 Phonetik, Phonologie
AC Nummer
AC15126962
Utheses ID
47204
Studienkennzahl
UA | 066 | 814 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1