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Auf der Suche nach Verantwortung in der journalistischen Ethik - Grenzen und Potenziale von Handlungsmaximen bei der medialen Repräsentation des globalen Südens
am Beispiel "Hunger"
Jana Donat
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Internationale Entwicklung
Betreuer*in
Petra Dannecker
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.53465
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29135.10073.890059-2
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Da in bisherigen Forschungsarbeiten noch selten medienwissenschaftliche und postkoloniale Ansätze verbunden werden, um über ihre disziplinären Grenzen hinaus neue Perspektiven zu erlangen, standen in dieser Arbeit theoretische Inputs aus der Entwicklungsforschung und der Medienethik im Fokus, um die Forschungsfrage, inwiefern gegenwärtige Grenzen und Maxime der journalistischen Ethik im deutschen Medienraum Ansätze für „entwicklungsspezifische“ Leitwerte der medialen Repräsentation des globalen Südens liefern, zu beantworten. Da sich die qualitative Forschung basierend auf der Grounded-Theory-Methodologie insbesondere auf die Daten- und folgende Theoriegenerierung via offener und flexibler Interviews stützt, wurde die asymmetrische Diskursmacht innerhalb medialer Repräsentationssysteme am Beispiel des Welthungers greifbar gemacht. Die Auswertung der Gespräche mit den SchlüsselakteurInnen – AuslandskorrespondentInnen im globalen Süden sowie HeimjournalistInnen in Deutschland mit „Entwicklungsfokus“ – führten zu drei relevanten, aufeinander aufbauenden Analysedimensionen. Nicht nur auf deskriptiver Ebene konnten bisherige Studienergebnisse zu medialen Fehlrepräsentationen um die Strukturmerkmale des Eurozentrismus, der Homogenisierung und des Anthropozentrismus theoriegenerierend erweitert werden. Auch auf normativer Ebene konnten fünf übergeordnete Leitwerte – Grenzwertbewusstsein, Überzeugung, Wahrhaftigkeit, Empathie und Permanenz – generiert werden, die wiederum auf der dritten, metaethischen Ebene in individuellen, globalen und systemtheoretischen Verantwortungskriterien verortet wurden, um das journalistische Handeln im Sinne der Leitwerte zu befähigen. Während die Analyse der Leitwerte herausstellte, dass es darüber hinaus eine Auflösung der dualistischen Ethik zwischen Deontologie und Teleologie benötigt, um zu einer höheren Ethik zu gelangen, zeigte die Verortung im Verantwortungskonzept, dass trotz Hervorhebung der individual- und professionsethischen Verantwortung aufgrund systemtheoretischer Überlegungen lediglich von einer hoch gestuften Mitverantwortlichkeit der SchlüsselakteurInnen gesprochen werden kann.
Abstract
(Englisch)
To merge approaches from postcolonial studies and journalistic ethics, this paper argued that both stimulations were necessary on a theoretical basis in order to approach the research question: In what sense do current limits and maxims of journalistic ethics in the German media landscape provide an approach of “developmental” guiding values for the medial representation of the global South? Due to the qualitative research based on the Grounded Theory, open and flexible interviews build the methodical core of this paper, aiming at data and theory generation in the field of asymmetrical power of discourse in foreign reporting – exemplified by the medial representation of world hunger in the global South. Previous studies stating structural characteristics of foreign news coverage which lead to medial misrepresentations were modified and expanded on a descriptive level by the structural features of eurocentrism, homogenization and anthropocentrism. Furthermore, on a normative level, five superior categories were generated to establish guiding values for practical journalism alongside individual and professional ethical standards – namely: limiting value consciousness, persuasion, truthfulness as well as empathy and permanence. Consequently, those guiding values were situated on the third, meta-ethical dimension, which illustrated individual, global and system theory perspectives regarding the concept of medial accountability. The idea of shared responsibility has proven to be relevant even though the individual media producer stays at the core responsibility of medial representation by integrating one’s accountability and values into a journalistic ethics that is willing to overcome the dualism of deontology and teleology in present code of ethics.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Postcolonialism Media Representation Media Ethics Responsibility Foreign Reporting Global South Constructivism World Hunger Do No Harm
Schlagwörter
(Deutsch)
Postkolonialismus mediale Repräsentation Medienethik Haltungsethik Verantwortung Auslandsberichterstattung globaler Süden Konstruktivismus Welthunger Do No Harm
Autor*innen
Jana Donat
Haupttitel (Deutsch)
Auf der Suche nach Verantwortung in der journalistischen Ethik - Grenzen und Potenziale von Handlungsmaximen bei der medialen Repräsentation des globalen Südens
Hauptuntertitel (Deutsch)
am Beispiel "Hunger"
Paralleltitel (Englisch)
In search of responsibility in journalistic ethics - limitations and potentials of guiding principles within the medial representation of the global South : exemplified by "World Hunger" reporting
Publikationsjahr
2018
Umfangsangabe
x, 119 Seiten : Diagramme, Karten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Petra Dannecker
Klassifikationen
05 Kommunikationswissenschaft > 05.39 Massenkommunikation, Massenmedien: Sonstiges ,
08 Philosophie > 08.38 Ethik ,
10 Geisteswissenschaften allgemein > 10.02 Philosophie und Theorie der Geisteswissenschaften ,
71 Soziologie > 71.49 Soziale Prozesse: Sonstiges
AC Nummer
AC15138752
Utheses ID
47236
Studienkennzahl
UA | 066 | 589 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1