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Non equidem invideo ...
die Entwicklung des Teufels von der Schlange zum epischen
Protagonisten in ausgewählten lateinischen poetischen Darstellungen des Sündenfalls
Martina Eisenberger
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Christine Ratkowitsch
DOI
10.25365/thesis.5286
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29209.71798.461354-2
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Diese Arbeit untersucht die Entwicklung von Teufelsgestalten von der Schlange zum epischen Protagonisten in ausgewählten Passagen über den Sündenfall in der lateinischen Bibeldichtung, wobei auch ein Ausblick auf das erstmalige Auftreten des Teufels - logelöst vom Sündenfall - im Epos erfolgt.
In einem einleitenden Kapitel werden die Vorbilder für die Teufelsgestalten sowohl aus dem heidnischen als auch aus dem christlichen Bereich vorgestellt.
Die in den weiteren Kapiteln analysierten Werke sind der Cento Vergilianus der Proba (4. Jh.), das Doppelgedicht Metrum in Genesin/Carmen de Evangelio des Pseudo-Hilarius (5. Jh.), die Bibeldichtung des sog. Heptateuchdichters/Cyprianus poeta (5. Jh.), das fünf Bücher umfassende Werk De spiritalis historiae gestis des Alcimus Avitus (5. Jh.), der Eupolemius vom Ende des 11. Jh. und die Alexandreis des Walter von Châtillon aus dem 12. Jh., in welcher der Teufel erstmals unabhängig von einem Sündenfallsbericht im lateinischen Epos als Protagonist auftritt.
Es zeigt sich, dass die Entwicklung der Teufelsgestalt im Sündenfall stufenweise verläuft, wobei die ursprüngliche Schlange der Genesis sich allmählich immer mehr dem Teufel als einem episch handelnden Protagonisten annähert. Einen ersten Versuch in diese Richtung unternehmen Proba und Pseudo-Hilarius, bei denen die Schlange bereits mit deutlich menschlichen Zügen ausgestattet ist. Während der sog. Heptateuchdichter/Cyprianus poeta großteils an der traditionellen Gestaltung der Schlange festhält, wählt Alcimus Avitus einen völlig neuen Weg und lässt den Teufel zum ersten Mal in einer lateinischen Bibeldichtung als Person handelnd in Erscheinung treten. Im Mittelalter werden im Eupolemius die einzelnen Stufen des Sündenfalls allegorisiert betrachtet und in einen umfangreicheren Erzählkontext eingebaut, sodass die eigentliche Erzählung des Sündefalls nur noch als Folie im Hintergrund erkennbar ist. Walter von Châtillon schließlich gesteht dem Teufel ein vom Sündenfall unabhängiges Auftreten zu und weist somit den Weg für andere epische Teufelsgestalten – nicht nur in der lateinischen Literatur.
Die Interpretation der behandelten Textpassagen erfolgt nach intra- und intertextuellen Gesichtspunkten; zusätzlich dazu bietet jedes Kapitel eine kurze Einleitung zu Autor und Werk und eine Aufbauanalyse der jeweilig untersuchten Textpassagen. Abschließend werden in einem Resümee am Ende jedes Kapitels die wichtigsten Erkenntnisse zusammengefasst.
Im Anhang finden sich neben den lateinischen Textpassagen auch Übersetzungen, um die Lektüre dieser Arbeit zu erleichtern.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Teufel Satan Sündenfall Mittellatein Latein Proba Alcimus Avitus Cyprianus poeta Heptateuchdichter Eupolemius Walter von Châtillon
Autor*innen
Martina Eisenberger
Haupttitel (Deutsch)
Non equidem invideo ...
Hauptuntertitel (Deutsch)
die Entwicklung des Teufels von der Schlange zum epischen
Protagonisten in ausgewählten lateinischen poetischen Darstellungen des Sündenfalls
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
209 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Christine Ratkowitsch
Klassifikationen
18 Einzelne Sprachen und Literaturen > 18.45 Klassische lateinische Literatur ,
18 Einzelne Sprachen und Literaturen > 18.46 Mittellateinische Literatur
AC Nummer
AC07712552
Utheses ID
4728
Studienkennzahl
UA | 190 | 338 | 333 |