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Formen des Dialekts in Tadten im Seewinkel (Burgenland)
Christina Schrödl
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Peter Wiesinger
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.5290
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29586.59825.313170-7
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Das Ziel der vorliegenden Arbeit war die Feststellung möglicher Unterschiede zwischen den Dialekten der älteren Generation Tadtens (äGT), der jüngeren Generation Tadtens (jGT) und der ehemaligen Gutshofbevölkerung des Meierhofes in Tadten (äGHm und äGHf). Ich konzentrierte mich auf die Gebiete Phonologie / Phonetik und auf einen Teilbereich der Morphologie – auf die Pluralbildung des Substantivs. Die ursprüngliche Fragestellung nach Unterschieden konnte von mir aus mehreren Gründen nicht zufriedenstellend gelöst werden. Von der ehemaligen Gutshofbevölkerung waren nur noch zwei Personen greifbar, wovon eine nur bis zu ihrem achten Lebensjahr dort wohnte. Die aufgeführten Unterschiede sind daher nur wenig aussagekräftig. Auf der lautlichen Ebene sind Unterschiede oft nur zwischen einzelnen Personen vorhanden. Diese pro Gruppe aufzuzeigen, ist jedoch nicht möglich, da dies individuelle Unterschiede sind, die meist in der älteren und jüngeren Generation gleichmäßig verteilt erscheinen. Der Unterschied zwischen der jüngeren und der älteren Generation besteht vorwiegend in einem geringeren Wortschatz der Jüngeren im Vergleich zu den Älteren im bäuerlichen Bereich, der durch die veränderte Lebenswelt zu erklären ist. Der die Natur betreffende Wortschatz, der wahrscheinlich in der Schule gelernt wird, wird in vielen Fällen durch eine neu dialektalisierte Form des Standardlexems gebildet, hauptsächlich durch Vokalisierung der Liquide r und l. Die Svarabhaktibildungen sind stark rückläufig. ÄGHm und jGT verwenden Wörter, die eher von der Standardform beeinflusst scheinen. Der große Unterschied zwischen äGHm und der äGT und äGHf liegt in der Syntax, die ich jedoch nicht untersucht habe. Dazu habe ich zwei Vermutungen: 1. Es liegt an äGHm's Muttersprache Ungarisch. 2. Da es sich nur um eine einzelne Person handelt, könnte es sich auch um eine individuelle Erscheinung handeln. Eine Untersuchung der Syntax wäre daher in diesem Fall nicht aussagekräftig. Zwischen äGHf und äGT sind keine Unterschiede feststellbar. Die jüngere Generation zeigt eine Steigerung der Sprechgeschwindigkeit und eine vermutlich damit verbundene Änderung der Sprachmelodie. Bei der Untersuchung zeigte sich, dass in Tadten nicht in allen Fällen die Pfalz'sche Regel eingehalten wird. Beispielsweise zeigt sich auch die Form [ždrīk] neben [ždrik] als Plural von ždrīg (Strick). In der jüngeren Generation erscheinen diese Formen jedoch weniger häufig. Die Pluralbildung kann im Dialekt von Tadten auf vielfältige Weise erfolgen. Auch bei ein und demselben Lexem im Singular sind unterschiedliche Bildungsweisen möglich. Die vorliegende Arbeit dokumentiert diese. 144 Substantive und alle Variationen der Pluralbildung werden in einer Tabelle aufgeführt, die auch die Zuordnung der jeweiligen Bildungsweisen zu den einzelnen Bevölkerungsgruppen erlaubt. Für die jGT lässt sich eine deutliche Tendenz zur Vereinfachung in der Markierung feststellen. Oft wird der Plural durch einfaches "mehr" ausgedrückt.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Dialekt Mundart Seewinkel Tadten Burgenland
Autor*innen
Christina Schrödl
Haupttitel (Deutsch)
Formen des Dialekts in Tadten im Seewinkel (Burgenland)
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
139 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Peter Wiesinger
Klassifikationen
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.18 Dialektologie ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.53 Phonetik, Phonologie ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.55 Morphologie, Wortbildung
AC Nummer
AC07665751
Utheses ID
4732
Studienkennzahl
UA | 190 | 333 | 313 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1