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Oviposition and father presence reduce clutch cannibalism by female poison frogs
Sandra Spring
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Lebenswissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Zoologie
Betreuer*in
Ludwig Huber
DOI
10.25365/thesis.53582
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-17899.02969.100561-7
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Einleitung: Das Fressen von Jungtieren durch adulte Artgenossen ist eine weit im Tierreich verbreitete Verhaltensweise. Mögliche Gründe für dieses kannibalistische Vorgehen sind zum Beispiel der Erhalt von Nährstoffen, eine Verringerung des Konkurrenzdrucks auf die eigenen Nachkommen sowie zusätzliche Paarungsmöglichkeiten. Bei einigen Arten neotropischer Pfeilgiftfrösche wurde Prädation arteigener Gelege bereits beobachtet, jedoch sind die zugrunde liegenden Motivationen und Mechanismen dieses Verhaltens noch kaum erforscht. Experimente bei der Art Allobates femoralis zeigten, dass männliche Frösche sich um terrestrische Gelege in ihrem eigenen Territorium kümmern, selbst wenn es nicht die eigenen sind, aber während einer Territorium-Übernahme Gelege im neuen Territorium fressen. Im Regelfall transportiert das Männchen die Kaulquappen nach dem Schlüpfen zu kleinen Wasserstellen. Fällt das Männchen jedoch aus, so wird der Kaulquappentransport von den Weibchen übernommen. Versuche im Labor haben gezeigt, dass Weibchen ihre eigenen Gelege an der exakten Position erkennen und in der Lage sind, sich diese über mehrere Wochen hinweg zu merken. Kannibalismus durch Weibchen wurde bisher noch nicht beobachtet. Ziel dieser Studie war zu untersuchen, ob und in welchen Situationen weibliche A. femoralis Frösche die Gelege anderer Weibchen fressen. Wir führten daher Experimente im Labor durch, in denen wir die Anwesenheit des Vaters beim fremden Gelege, den Reproduktionsstatus des Weibchens, sowie die Vertrautheit des Weibchens mit der Umgebung (bekanntes oder unbekanntes Terrarium) veränderten.
Ergebnisse: Allobates femoralis Weibchen fressen eindeutig Gelege anderer Weibchen. Dies geschah in unserer Studie häufiger, wenn das Weibchen kein eigenes Gelege produziert hatte und der Vater des fremden Geleges abwesend war. Ob sich die Weibchen in ihrem gewohnten oder einem neuen Terrarium befanden, hatte keinen Einfluss auf das Auftreten und die Häufigkeit von kannibalistischem Verhalten.
Conclusio: Unsere Ergebnisse zeigen, dass sowohl die Anwesenheit des Vaters als auch die zeitnahe Produktion eines eigenen Geleges das kannibalistische Verhalten der Weibchen reduzieren. Mögliche Gründe für kannibalistisches Verhalten können der Erhalt von Nährstoffen sowie die Steigerung der inklusiven Fitness im Vergleich zu anderen Weibchen umfassen. Die Tatsache, dass die Anwesenheit des Vaters im Terrarium/Territorium ausreicht, um Kannibalismus durch Weibchen zu reduzieren, impliziert die wichtige Rolle von männlicher Territorialität für die Evolution von männlicher Brutpflege.
Abstract
(Englisch)
Background: The consumption of conspecific young by adult individuals is a common phenomenon across various animal taxa. Possible adaptive benefits of such behaviour include the acquisition of nutrients, decreased competition pressure on one’s own offspring, and/or increased mating opportunities. Clutch cannibalism has previously been observed in several species of Neotropical poison frogs, but the underlying motivations and mechanisms were rarely investigated. Previous experiments in the poison frog Allobates femoralis have shown that males adopt and care for any clutch inside their own territory but cannibalize clutches when taking over a new territory. Paternal care includes the transport of hatched tadpoles to small bodies of water. Females are able to indirectly recognize their own clutch by location and transport their tadpoles in absence of the father. Cannibalism by A. femoralis females has previously not been observed. We experimentally investigated under what circumstances cannibalism of unrelated clutches by female A. femoralis would occur, by manipulating the presence of the clutch’s father, the female’s own reproductive state, and the female’s familiarity with the environment.
Results: Females clearly cannibalize foreign clutches. This was most pronounced when the female had not produced an own clutch recently and the father of the foreign clutch was absent. The female’s familiarity with the location had no significant influence on the likelihood of cannibalism to occur.
Conclusions: Our data indicate that both male presence and preceding oviposition reduce females’ cannibalistic behaviour. The motivations for cannibalism might include a gain of nutritional benefits or enhancement of the female’s inclusive fitness relative to others. As the father’s presence at the clutch site/territory is sufficient to reduce cannibalism by females our findings further suggest a prominent role of male territoriality for the evolution of male parental care.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
Cannibalism Oophagy Heterocannibalism Parental care Aggression Dendrobatidae Allobates femoralis
Schlagwörter
(Deutsch)
Kannibalismus Oophagie Heterokannibalismus Brutpflege Aggression Dendrobatidae Allobates femoralis
Autor*innen
Sandra Spring
Haupttitel (Englisch)
Oviposition and father presence reduce clutch cannibalism by female poison frogs
Paralleltitel (Deutsch)
Eiablage und Anwesenheit des Vaters führen zu reduziertem Gelege-Kannibalismus durch weibliche Pfeilgiftfrösche
Publikationsjahr
2018
Umfangsangabe
38 Seiten : Illustrationen, Diagramme
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Ludwig Huber
Klassifikationen
30 Naturwissenschaften allgemein > 30.00 Naturwissenschaften allgemein: Allgemeines ,
30 Naturwissenschaften allgemein > 30.99 Naturwissenschaften allgemein: Sonstiges
AC Nummer
AC15137900
Utheses ID
47336
Studienkennzahl
UA | 066 | 831 | |