Detailansicht

Nichtdiskriminierung im Recht der Europäischen Union
Gleichbehandlung beim Zugang zu und der Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen unter Berücksichtigung des nationalen Gleichbehandlungsrecht
Eva-Maria Polzer
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Rechtswissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Doktoratsstudium Rechtswissenschaften
Betreuer*in
Verica Trstenjak
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.53792
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29374.56915.296668-1
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Dissertation behandelt den Themenbereich der Gleichbehandlung und Nichtdiskriminierung beim Zugang zu und der Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen im europäischen und im österreichischen Recht sowie diverse daran anknüpfende Problemstellungen. Dazu zählt beispielsweise das sowohl auf europäischer als auch auf nationaler Ebene vorliegende Rechtsschutzgefälle. Dieses wird hervorgerufen, indem in beiden Rechtsordnungen kein einheitlicher Diskriminierungsschutz für die relevanten Persönlichkeitsmerkmale Geschlecht, ethnische Zugehörigkeit, Religion oder Weltanschauung, Alter, sexuelle Orientierung und Behinderung gewährleistet und somit vom jeweiligen Gesetzgeber eine Hierarchisierung von Diskriminierungsopfern vorgenommen wird. Weiterer Diskussionsbedarf besteht im Hinblick auf die Einschränkung der Vertragsfreiheit von Privatpersonen durch privatrechtlich wirkende Diskriminierungsverbote. Die gegenständliche Arbeit nimmt eine Interessenabwägung zwischen dem Prinzip der Privatautonomie und jenem der Gleichheit bzw der Nichtdiskriminierung vor und klärt, welchem Grundprinzip im Kollisionsfall der Vorzug zu geben ist. In einem weiteren Schritt soll der Einfluss der Diskriminierungsverbote der GRC auf Privatrechtsverhältnisse untersucht werden. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Frage der Wirkung von Art 21 Abs 1 und 23 GRC. Im Falle deren unmittelbarer Wirkung wären Diskriminierungsopfer berechtigt, privatrechtliche Klagen vor einem nationalen Gericht direkt auf diese Grundrechte zu stützen. Geht man allerdings von einer (bloß) mittelbaren Drittwirkung aus, sind nicht Privatrechtssubjekte, sondern ist der Staat Normadressat der Grundrechte. Dieser ist verpflichtet, angemessene Rechtsbehelfe gegen Grundrechtseingriffe durch Private zur Verfügung zu stellen. Letztlich soll ein Blick auf das österreichische Gleichbehandlungsrecht zeigen, in welchem Ausmaß das GlBG geändert werden muss, um ein möglichst einheitliches Schutzniveau sowie rechtliche Gleichstellung für bestimmte Bevölkerungsgruppen zu schaffen. Darüber hinaus soll ein Vorschlag erarbeitet werden, wie ein Gericht vorzugehen bzw auf welcher Rechtsgrundlage es zu entscheiden hat, wenn es hinsichtlich eines Diskriminierungssachverhaltes in Bezug auf ein nach dem GlBG nicht geschütztes persönliches Merkmal angerufen wird.
Abstract
(Englisch)
The present thesis discusses the subject of non-discrimination and equal treatment in access to and supply of goods and services under European and Austrian law as well as other problems linked thereto, for instance, the different levels of legal protection both on European and national level. These differences exist as both legal systems do not offer uniform protection against discrimination for the relevant personal characteristics gender, ethnic origin, religion or belief, age, sexual orientation and disability, and as a result the respective legislator arranges the victims of discrimination in a hierarchy. Further discussion is necessary concerning the limitation of contractual freedom of individuals by bans on discrimination effective under private law. The present thesis weighs the principle of private autonomy against the principle of equality or non-discrimination and resolves which basic principle should be preferred in case of a collision. In a further step, the impact of the prohibitions of discrimination by the CFR on private-law relationships shall be analysed, with a main focus being placed on the effect of Article 21 (1) and Article 23 CFR. If they had direct effect, victims of discrimination would be entitled to file civil actions with a national court directly based on these fundamental rights. Assuming that they (only) have indirect third-party effect, the addressees of fundamental rights would not be individuals, but the state. The latter is obliged to provide appropriate legal remedies against encroachments on fundamental rights by individuals. Finally, a look at the Austrian equality law shall show to what extent the Austrian Equal Treatment Act must be amended in order to create a level of protection as uniform as possible and legal equality for certain population groups. Furthermore, a proposal shall be drafted on how a court must proceed or on which legal basis it must decide if someone claims discrimination on the ground of a personal characteristic not protected by the Austrian Equal Treatment Act.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Non-discrimination equal treatment goods and services European law Austrian law
Schlagwörter
(Deutsch)
Nichtdiskriminierung Gleichbehandlung Güter und Dienstleistungen Europarecht Österreichisches Recht
Autor*innen
Eva-Maria Polzer
Haupttitel (Deutsch)
Nichtdiskriminierung im Recht der Europäischen Union
Hauptuntertitel (Deutsch)
Gleichbehandlung beim Zugang zu und der Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen unter Berücksichtigung des nationalen Gleichbehandlungsrecht
Publikationsjahr
2018
Umfangsangabe
192 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Michaela Windisch-Graetz ,
Thomas Jäger
Klassifikation
86 Recht > 86.86 Europarecht: Allgemeines
AC Nummer
AC15322953
Utheses ID
47519
Studienkennzahl
UA | 783 | 101 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1