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Vortäuschen - gespielter Wahn im Film
Agnes Müllner
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Theater-, Film- und Mediengeschichte
Betreuer*in
Rainer Köppl
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.53875
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29375.19485.362071-3
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Psychiatrie und Film sind eine enge Verbindung miteinander eingegangen und beeinflussen einander wechselseitig. Viele AutorInnen haben sich deshalb bereits mit der Darstellung von psychischen Störungen im Film auseinandergesetzt, aber ohne dabei einem spezifischen Phänomen nähere Beachtung zu schenken: dem vorgetäuschten Wahn im Film. Diese Arbeit beschäftigt sich genau mit diesem Thema der Vortäuschung einer psychischen Störung im Film. Sieben US-Produktionen, die solche Figuren zeigen, werden analysiert, um abschließend Gemeinsamkeiten und wiederkehrende Motive aufzuzeigen. Besonderes Augenmerk wird einem von Rosenhan initiierten Experiment geschenkt: Er untersuchte in der Realität, ob das Gesundheitspersonal in psychiatrischen Einrichtungen in der Lage ist, geistig Gesunde von geistig Kranken zu unterscheiden. Rosenhan und auch die Filme kommen zu dem Schluss, dass das PsychiaterInnen nicht gelingt. Der Antipsychiater Thomas Szasz schreibt, dass es Menschen gibt, die persönliche Vorteile darin sehen, sich als psychisch krank auszugeben. Alle Filmfiguren sehen einen Nutzen darin eine psychische Störung vorzutäuschen, wobei das “ungestrafte” Morden ein deutlich wiederkehrendes Motiv ist. Da in Ländern mit moderner Strafrechtsordnung gilt, dass Menschen, die aufgrund einer psychischen Störung zum Tatzeitpunkt nicht zurechnungsfähig waren, nicht strafrechtlich zur Verantwortung gezogen werden dürfen, werden in den Filmen häufig auch Gerichtsprozesse gezeigt. Das amerikanische Strafrecht mit seinen Besonderheiten (z.B. “double jeopardy”) wird dabei oft kritisiert. Das Thema, vorgetäuschter Wahn, wird gerne von „Mind-game Filmen“ aufgegriffen, da es sich besonders eignet, nicht nur Filmfiguren sondern mit ihnen auch die ZuseherInnen zu täuschen. Der Antipsychiatriefilm wiederum greift die vorgetäuschte psychische Störung auf, um zu zeigen, wie (zunächst) völlig gesunde Menschen durch die Psychiatrie erkranken. Während beim Antipsychiatriefilm das System Psychiatrie und seine VertreterInnen, die PsychiaterInnen als “böse” gezeigt werden, sind es bei den neueren Filmen eher die Protagonisten, die böse Absichten verfolgen und das System und ihre VertreterInnen für ihre persönlichen Ziele missbrauchen. In allen Filmen findet eine Art Machtkampf zwischen System bzw. VertreterInnen und den “täuschenden” Protagonisten statt. Auch wenn die SimulantInnen mit ihrer Täuschung anfangs erfolgreich sind, endet der Kampf doch am Ende meist tragisch für sie.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
psychiatry movies mindgame movies filmanalysis antipsychiatry Rosenhan
Schlagwörter
(Deutsch)
Psychiatriefilm Mind-game Filme Filmanalyse Antipsychiatrie Rosenhan
Autor*innen
Agnes Müllner
Haupttitel (Deutsch)
Vortäuschen - gespielter Wahn im Film
Publikationsjahr
2018
Umfangsangabe
118 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Rainer Köppl
Klassifikationen
24 Theater > 24.32 Filmgeschichte ,
24 Theater > 24.37 Film: Sonstiges ,
77 Psychologie > 77.01 Geschichte der Psychologie ,
77 Psychologie > 77.14 Psychoanalyse ,
86 Recht > 86.12 Common Law
AC Nummer
AC15468413
Utheses ID
47597
Studienkennzahl
UA | 066 | 581 | |
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