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Das Spiel mit der Erinnerung - über die Instrumentalisierung der spanischen Armada auf englischen Spielkarten des 17. Jahrhunderts
Florian Völkerer
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Lehramtsstudium UF Geschichte, Sozialkunde, Polit.Bildg. UF Physik
Betreuer*in
Friedrich Edelmayer
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.54021
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-14557.15392.221777-3
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Arbeit beschäftigt sich mit einem Deck englischer Spielkarten von 1679, auf dem die Ereignisse der spanischen Armada dargestellt werden. Nach einer Reihe von ergänzenden Voruntersuchungen wird versucht, das durch die Karten transportierte Narrativ sowie die Gründe, weshalb es in dieser bestimmten Weise konstruiert wurde, zu identifizieren. Es zeigt sich, dass die Herstellung und Verbreitung der Karten als eng mit der Exklusionskrise verbunden gesehen werden muss, während der sie einen Teil der anglikanischen Propaganda gegen den katholischen James II. darstellten. Das Narrativ diente also zur Konstruktion eines historischen Argumentes in der politischen Debatte und ist daher als klar anti-katholisch einzustufen. Für den größten Teil bleibt es dabei allerdings sehr eng an den Fakten und unterscheidet sich vom heutigen Wissen über die Armada-Kampagne hauptsächlich dadurch, dass die Bedeutung der Kampfhandlungen (und damit der englischen Flotte) für den Ausgang der Ereignisse überbetont wird. Außerdem rückt es die Rolle einzelner Personen in den Fokus, so dass die gesamte Kampagne beinahe wie ein persönlicher Streit zwischen Elizabeth I. und dem Papst erscheint. Die historischen Ereignisse werden dadurch als eine allegorische Darstellung des Kampfes des anglikanischen Englands gegen einen gegenreformatorischen Katholizismus, der vom Papst kontrolliert wird, genutzt, während die Darstellung von Elizabeth I. als deutlicher Kontrast zu James II. dient. Die in dieser Arbeit untersuchten Spielkarten zeigen damit exemplarisch, wie historische Narrative instrumentalisiert werden können um Argumente in aktuellen politischen Debatten zu konstruieren.
Abstract
(Englisch)
The thesis deals with a set of english playing cards from 1679 depicting the events of the Spanish Armada. After a number of supplementary investigations it attempts to identify the narrative conveyed by the cards, as well as to address the probable reasons why this narrative was constructed in a specific manner. Main results are that the production and distribution of the cards appears to be closely linked to the english exclusion crisis, during which the cards where part of the anglican propaganda-effort against the catholic James II. The narrative therefore serves as an historical argument in the political debate and is consequently constructed in a distinctly anti-catholic manner. While staying close to the facts for most of the time, it differs from our current knowledge about the Spanish Armada mainly in overemphasizing the impact of the actual fighting (and therefore of the english fleet) on the eventual outcome of the events. Furthermore, the role of individual actors is put into focus, to the extent that the whole campaign appears almost as a personal squabble between Elizabeth I. and the pope. Thereby the historical events are used as an allegorical depiction of the struggle of anglican England against a counter reformatory catholicism led and controlled by the pope, while the depiction of Elizabeth I. serves as a stark contrast to James II. The playing cards investigated in this thesis therefore show exemplary how historical narratives can be shaped and used to construct arguments in contemporary political debates.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Spanish Armada Playing Cards Exclusion Crisis Popish Plot Elizabeth I
Schlagwörter
(Deutsch)
Spanische Armada Spielkarten Exklusionskrise 1588 Elizabeth I. Philipp II. Narrativ Propaganda 1679
Autor*innen
Florian Völkerer
Haupttitel (Deutsch)
Das Spiel mit der Erinnerung - über die Instrumentalisierung der spanischen Armada auf englischen Spielkarten des 17. Jahrhunderts
Paralleltitel (Englisch)
Playing with memory : studies about the instrumentalisation of the Spanish Armada on English 17th-century playing cards.
Publikationsjahr
2018
Umfangsangabe
xii, 214 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Friedrich Edelmayer
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.03 Theorie und Methoden der Geschichtswissenschaft ,
15 Geschichte > 15.06 Politische Geschichte ,
15 Geschichte > 15.07 Kulturgeschichte ,
15 Geschichte > 15.30 Europäische Geschichte in Mittelalter und Neuzeit: Allgemeines ,
15 Geschichte > 15.34 Europäische Geschichte 1492-1789 ,
15 Geschichte > 15.64 Großbritannien, Irland ,
15 Geschichte > 15.66 Spanien, Portugal
AC Nummer
AC15156548
Utheses ID
47730
Studienkennzahl
UA | 190 | 313 | 412 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1