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Einige Aspekte philosophischer Anthropologie in Günther Anders zwischen Früh- und Spätwerk
Joe Simon
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Philosophie
Betreuer*in
Konrad Paul Liessmann
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.54271
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-14025.28462.822652-7
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem einigen ausgewählten Schriften aus dem Früh- bzw. dem Spätwerk von Günther Anders. Zwischen diesen Texten wird versucht ein Zusammenhang herzustellen, der im Feld philosophischer Anthropologie liegt. Aus dem frühen Texten (Une interprétation de l’aposteriori und Pathologie de la liberté) wird die Wesensfrage nach dem Menschen gestellt (Was ist der Mensch?). Im ersten Text erweitert Anders diesen kantischen Topos, indem er von der Position des Menschen in der Welt ausgeht. Diese beiden Studien führen zu dem Resultat, dass das menschliche Wesen eines solchen in eindeutiger Weise entbehrt. Der Mensch ist frei, es gibt keinen festgelegten den Vollzug seiner Existenz, d.h. seine Freiheit ist negativer Natur, er muss den Bezug zur Welt und seine Position in dieser gestalten; es ist homo faber. Aus der Sicht der zweiten Studie, entfaltet diese ‚weltoffene‘ Position für den Menschen, auf seine tatsächliche Existenz bezogen, einen pathologischen Charakter: der Mensch findet sich selber als beliebig in die Existenz eingesetzt vor, er kann seinen eigenen Ursprung nicht verantworten, ist frei, muss aber zu jedem Moment seine Existenz konkret ‚so-und-so‘ vollziehen: nach Anders führt die Zusammenkunft dieser Aspekte zur Kontingenz des menschlichen Dasein, das Bewusstsein hierüber den Schock des Kontingenten. Als homo faber und kontingent ist der Mensch von einer Nicht-Identität mit sich selber und der Welt geprägt. Hier ergibt sich der Übergang ins Spätwerk. Es soll der anthropologische Blick bestehen bleiben: die Kritik im Text Über Apokalypse-Blindheit richtet sich hauptsächlich an der Atombombe aus. Die Bombe ist, aus der Sicht der vorliegenden Arbeit, als das ultimative Gerät: den durch den Menschen hergestellten Geräten und Maschinen wird die vermeintliche Kapazität zugesprochen, die erwähnte Nicht-Identität zu beheben, allerdings nur vermeintlich, denn es gelingt nicht. Die Maschinen- und Gerätewelt entfaltet ihre Eigendynamik, der Mensch hinkt hinterher und ist um ein Versprechen geprellt. Ultimativ tritt die Bombe nun auf, weil das schicksalhafte Desiderat ein einzulösendes Versprechen bleibt und muss deswegen gewaltsam herbeigeführt werden: die letzte Möglichkeit Identität zu Erreichen durch den totalen Gewaltakt: ontologische Ruhe, Identität bringt nur das Nichts.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Philosophische Anthropologie Günther Anders
Autor*innen
Joe Simon
Haupttitel (Deutsch)
Einige Aspekte philosophischer Anthropologie in Günther Anders zwischen Früh- und Spätwerk
Publikationsjahr
2018
Umfangsangabe
98 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Konrad Paul Liessmann
Klassifikation
08 Philosophie > 08.36 Philosophische Anthropologie
AC Nummer
AC15183531
Utheses ID
47953
Studienkennzahl
UA | 066 | 941 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1