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Gesichtskorrelate von Handkraft und ihre soziale Wahrnehmung
Simon Prucha
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Lebenswissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Lehramtsstudium UF Bewegung und Sport UF Biologie und Umweltkunde
Betreuer*in
Katrin Schäfer
DOI
10.25365/thesis.54318
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-13101.60742.160171-7
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Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die Handkraft eines Mannes sagt mehr über ihn aus, als man im ersten Moment denkt. Männer mit hoher und niedriger Handkraft besitzen spezifische Merkmalsausprägungen im Gesicht. Aus dem Gesicht wahrgenommene Eigenschaften wie Maskulinität, Dominanz, Attraktivität und Aggressivi-tät hängen mit der Handkraft einer Person zusammen. In dieser Arbeit wurde untersucht, ob die von Männern wahrgenommenen oben genannten Eigenschaften positiv mit der Handkraft von 5 männlichen Morphs korrelieren. Ebenso wurde untersucht ob sich der Zusammenhang zwischen der Wahrnehmung der Eigenschaften von Sportstudenten und der Handkraft der 5 Morphs durch einen positiveren Korrelationskoeffizienten auszeichnet, als jenen der Nicht-Sportstudenten. Au-ßerdem wurde ein möglicher Zusammenhang zwischen der wahrgenommenen Intelligenz und der Handkraft der Morphs erforscht.
Für die Bewertung wurden aus 26 Gesichtern von 18-31 Jahren alten Männern 5 Morphs als Sti-muli herangezogen, welche mittels Geometric Morphometrics erzeugt wurden. Mit einer neuen Methode, wurde die Handkraft dieser 5 Morphs kontrolliert und systematisch im Gesicht verändert und somit unterscheiden sich diese in nur dieser Eigenschaft. Die Abstufungen waren: 18,44 kgf, -4SD; 34,41 kgf, -2SD; 50,38 kgf, Durschnitts-Morph; 66,36 kgf, +2SD; 82,33 kgf, +4SD. Be-wertet wurden diese Gesichter von insgesamt 100 Personen im Alter von 20-30 Jahren, wovon 98 (51 Sportstudenten, 47 Nicht-Sportstudenten) in die Auswertung miteinbezogen wurden, mit ei-nem online erstellten Interface via kontinuierlicher Schieberegler.
Es konnte gezeigt werden, dass die Korrelate der Handkraft im Gesicht die Wahrnehmung jeder untersuchten Eigenschaft (p-Werte < 0,05) bis auf die Aggressivität beeinflussen. Verkehrt u-förmige Zusammenhänge konnten für Maskulinität, Dominanz, Attraktivität und Intelligenz gezeigt werden, wobei sich die mittleren Morphs immer unter den höchstbewerteten Morphs befanden. Bezüglich der Intelligenzbewertung konnte gezeigt werden, dass der Faktor Student die wahrge-nommene Intelligenz schwach, aber signifikant beeinflusst (p = 0,030, part. η2 = 0,029). Die Be-wertungen der beiden Gruppen unterscheiden sich nicht voneinander. Post-hoc-Tests zeigten signi-fikante Unterschiede, welche mit ansteigender Handkraft einhergingen für Maskulinität zwischen dem Minus 4-SD-Morph und dem Durchschnitts-Morph (p= 0,003), für Dominanz zwischen dem Minus 4-SD-Morph und dem Minus 2-SD-Morph (p = 0,038) sowie dem Plus 2-SD-Morph und dem Plus 4-SD-Morph (p = 0,006), für Attraktivität zwischen dem Minus 4-SD-Morph und Mi-nus 2-SD-Morph (p < 0,05), Durchschnitts-Morph und Plus 2-SD-Morph (p < 0,05) und Plus 2-SD-Morph und Plus 4-SD-Morph (p < 0,05), für Intelligenz zwischen dem Plus 2-SD-Morph und dem Plus 4-SD-Morph (p = 0,001).
Gesichtskorrelate der Handkraft beeinflussten die Wahrnehmung aller Eigenschaften bis auf die Aggressivität und dies stimmt mit der Literatur nicht überein. Die Gesichtsbreite im Verhältnis zu Gesichtslänge (fwhr) stellt in der Literatur einen Prädiktor für wahrgenommene Aggressivität da. Breitere Gesichter mit einem größeren fwhr gelten als aggressiver. Zu den Gesichtsmerkmalen von physischer Kraft zählen jedoch mehr als nur die Verbreiterung des Gesichts. Außerdem könnte das Verständnis von Aggressivität in dieser Stichprobe ein anderes gewesen sein als in anderen Stu-dien. Interessant für weitere Studien wäre es die mit einer neuen Methode erstellten Morphs auch von Frauen bewerten zu lassen. Dies könnte vor allem für die Aggressivitätsbewertung interessant werden, denn Frauen erkennen Emotionen aus dem Gesicht bekanntlich besser als Männer.
Abstract
(Englisch)
Grip strength (GS) of a man reveals more about him than one might think. Men with higher as well as men with lower GS have characteristic traits in their faces. Attributes perceived from the face like masculinity, dominance, attractiveness and aggressiveness are linked positively with a man’s GS. This study investigates whether the attributes mentioned above are positively correlated to the GS of 5 Geometric Morphometric morphs. Furthermore, it was investigated if the two groups of participants in this study differ in their judgments and, moreover, if the difference leads to a more positive correlation coefficient of sport students compared to students from other fields of study. Additionally, it was researched if there is a correlation between perceived intelligence and GS.
For evaluation 5 male Morphs were created via Geometric Morphometrics using photographs of 26 men between the age of 18 and 31. For the process of creating the morphs a new method was used, which allows to systematically modify GS of the morphs in their faces. Thus they differ only in this attribute as follows: 18.44 kgf, −4SD; 34.41 kgf, −2SD; 50.38 kgf, Average-Morph; 66.36 kgf, +2SD; 82.33 kgf, +4SD. These morphs were judged by 100 male participants, which were between 20 and 30 years old. Finally, the data of 98 participants (51 sport students, 47 non-sport students) was used for further investigations. The collection of the data was achieved using an online created interface.
There is evidence that the correlates of GS in a man’s face influence perceived masculinity, domi-nance, attractiveness, intelligence (p < 0.05) but not aggressiveness. There are inverted u-shaped relations between GS and perceived masculinity, dominance, attractiveness and intelligence, where the mean morphs were always among the morphs with the highest score. Concerning perceived intelligence, the factor student has a weak but significant impact on the assessment (p = 0.030, part. η2 = 0.029). However, it should be noted that in general the two groups of participants do not differ significantly in their judgements. Post-hoc-Tests show significant differences, which come along with increasing GS concerning masculinity between Minus 4-SD-Morph and Average-Morph (p= 0.003), dominance between Minus 4-SD-Morph and Minus 2-SD-Morph (p = 0.038) as well as Plus 2-SD-Morph and Plus 4-SD-Morph (p = 0.006), attractiveness between Minus 4-SD-Morph and Minus 2-SD-Morph (p < 0.05), Average-Morph and Plus 2-SD-Morph (p < 0.05) as well as Plus 2-SD-Morph and Plus 4-SD-Morph (p < 0.05), intelligence between Plus 2-SD-Morph and Plus 4-SD-Morph (p = 0,001).
Correlates of GS in the face influence all perceived attributes, but in contrast to work from other authors aggressiveness remains unaffected. The facial width-to-height ratio predicts perceived ag-gressiveness of a man. Wider faces are known to be perceived as more aggressive, but increasing GS is known to change more in the face than its width. Furthermore, the personal understanding of attributes like aggressiveness has to be taken into account, as it could differ a lot between people. Whether the judgments of aggressiveness based on the morphs in this study are similar when done by females, would be an interesting subject for further studies on this topic, since it is known that women judge emotions from the face with a higher accuracy than men.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Gesichtskorrelate Handkraft soziale Wahrnehmung
Autor*innen
Simon Prucha
Haupttitel (Deutsch)
Gesichtskorrelate von Handkraft und ihre soziale Wahrnehmung
Publikationsjahr
2018
Umfangsangabe
51 Seiten : Illustrationen, Diagramme
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Katrin Schäfer
Klassifikation
42 Biologie > 42.88 Physische Anthropologie
AC Nummer
AC15187423
Utheses ID
47993
Studienkennzahl
UA | 190 | 482 | 445 |