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Reetablierung des Faches Theaterwissenschaft im postnazistischen Österreich
Klaus Illmayer
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Stefan Hulfeld
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.5367
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29331.89614.720762-9
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Das Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Universität Wien wurde 1943 als „Zentralinstitut für Theaterwissenschaft“ auf Wirken von Heinz Kindermann gegründet. Eine intensive Auseinandersetzung mit dieser nationalsozialistischen Gründung findet erst seit einiger Zeit statt. Mit dieser Arbeit werden die bisherigen Untersuchungen ergänzt um eine Darstellung der Entwicklung des Instituts ab 1945. Im Mittelpunkt der Analyse steht dabei die Reetablierung von Heinz Kindermann 1954 als Institutsvorstand. Damit verbunden ist das Aufzeigen eines Weiterwirkens von Überlegungen und Vorstellungen Kindermanns aus dem Nationalsozialismus. Dieses Weiterwirken findet Ausdruck sowohl in Kindermanns wieder aufgenommener Tätigkeit am Institut und seinen Publikationen als auch in der Lehre, der Forschung und der programmatischen Setzung des Instituts. Auch bei Margret Dietrich, die 1943 an der Gründung des „Zentralinstituts“ beteiligt war und 1966 Kindermann als Institutsvorständin folgte, kann das Fortwirken nationalsozialistisch geprägter Einstellungen festgestellt werden. Dargestellt werden Bedingungen, Verfahren und Transformationen der Übernahme des von Kindermann im Nationalsozialismus entwickelten Programms für die Wiener Theaterwissenschaft ins postnazistische Österreich. Für die Analyse werden Dokumente und Publikationen ab 1945 herangezogen, mit denen eine „Wiener Schule der Theaterwissenschaft“ begründet wurde. Aufgezeigt werden institutionelle und gesellschaftliche Rahmenbedingungen im postnazistischen Österreich, die die Reetablierung Kindermanns und eines nationalsozialistisch beeinflussten Programms für die Wiener Theaterwissenschaft ermöglichten. Es lässt sich feststellen, dass nach der Etablierung im Nationalsozialismus und der Reetablierung in der Zweiten Republik eine Konsolidierungs- und Standardisierungsphase des von Kindermann gemeinsam mit Dietrich entwickelten Programms der Wiener Theaterwissenschaft folgte. Die Auswirkungen auf methodische und inhaltliche Festlegungen sind ebenso Thema, so z. B. wurde Publikumsforschung als ein zentrales Untersuchungsfeld des Faches eingefordert und zur Anwendung gebracht, womit aber die Vorstellung einer „Publikumsgemeinschaft“ immanent verknüpft war, die der nationalsozialistischen Auffassung einer „Volksgemeinschaft“ entsprach. Festzustellen ist eine massive Beeinflussung der programmatischen Rahmensetzungen der Wiener Theaterwissenschaft durch Kindermann und Dietrich, die bis in die 80er-Jahre das Bild über das Institut prägten und die wissenschaftliche Praxis bestimmten.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Theaterwissenschaft Institutsgeschichte Fachgeschichte Nationalsozialismus Reetablierung Postnazismus Heinz Kindermann Margret Dietrich Eduard Castle
Autor*innen
Klaus Illmayer
Haupttitel (Deutsch)
Reetablierung des Faches Theaterwissenschaft im postnazistischen Österreich
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
166 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Stefan Hulfeld
Klassifikationen
02 Wissenschaft und Kultur allgemein > 02.01 Geschichte der Wissenschaft und Kultur ,
15 Geschichte > 15.60 Schweiz, Österreich-Ungarn, Österreich ,
24 Theater > 24.00 Theater, Film, Musik: Allgemeines ,
24 Theater > 24.03 Theorie und Ästhetik des Theaters ,
24 Theater > 24.04 Ausbildung, Beruf, Organisationen ,
24 Theater > 24.05 Systematische Theaterwissenschaft ,
24 Theater > 24.06 Theatergeschichte
AC Nummer
AC08024248
Utheses ID
4803
Studienkennzahl
UA | 317 | | |
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