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Judentum und Christentum im Leben und Werk Franz Werfels
Olga Koller
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Wynfrid Kriegleder
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.5374
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29169.52433.332562-0
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Diese Dissertation befasst sich mit dem Thema Judentum und Christentum bei Franz Werfel. Nach einer Darstellung der politisch-gesellschaftlichen Strukturen in Österreich und Deutschland in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wird das Leben Werfels sowie seine Sicht der Religionen präsentiert. Die Veränderung der politischen Situation in Deutschland in den Dreißigerjahren des 20. Jahrhunderts sowie der Einmarsch Hitlers in Österreich 1938 bewirken eine Verlagerung der Schwerpunkte in den Werken Werfels. Die Diskriminierung der Juden und eine programmatische Vernichtung veranlassen ihn dazu, sich mit den Schicksalen der Verfolgten auseinanderzusetzen, um Aufmerksamkeit und Mitleid der anderen Bürger hervorzurufen, den Juden selbst Trost und Hoffnung zu vermitteln und sie zum Durchhalten zu ermuntern. Werfel befasst sich auch mit der katholischen Kirche und ihrer Rolle in Europa. Zu Figuren in seinen Werken werden Personen, die ihren Glauben ernst nehmen und das ganze Leben nach religiösen Vorschriften ausrichten. Franz Werfel diskutiert in seinen Werken die Beziehungen zwischen dem Judentum und dem Christentum, fragt nach den Anfängen der gegenseitigen Feindschaft und sucht nach Möglichkeiten, die einst erfolgte Trennung rückgängig zu machen. Letztlich kommt er zu der Erkenntnis, dass nicht die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Religionsgemeinschaft im Vordergrund stehen sollte, sondern der Glaube an Gott. An einigen Figuren kann man erkennen, dass das religiöse Thema nicht lediglich ein literarischer Schwerpunkt ist, sondern viele der fiktiven Gestalten Züge ihres Autors tragen. Am Beispiel einer Welt, die mit der Gegenwart des 20. Jahrhunderts nichts gemeinsam hat, erklärt Werfel die Notwendigkeit der ewigen Existenz des Judentums und des Christentums zum Wohle der gesamten Menschheit.
Abstract
(Englisch)
In his oeuvre Franz Werfel deals with Judaism, Christianity and the relations between them. Having grown up in an assimilated family, it is only the suggestion of Max Brod and Martin Buber that cause him to start thinking about his own religious affiliations. After Hitler’s invasion of Austria in 1938 Werfel starts dealing intensively with the fate of the Jews. By describing their persecution he wants to attract the attention and pity of others, console the Jews and give them hope and motivation to endure their plight. Beyond this, he concerns himself with the Catholic Church and its role in politics. Franz Werfel inquires about the origin of the enmity between Jews and Christians and wonders how the historic separation might be healed. As this seems impossible, he expresses the view that what really counts is not membership in a certain religious community, but rather the belief in God itself. He formulates this insight not only in his works of fiction but also in his theoretical writing and in his speeches. Finally, in his last novel Werfel designs a vision of the future of religion in general, of Judaism and Christianity in a world that has nothing in common with the present time of the 20th century. He is convinced that all religions are equal, and that they can only exist side by side. He refers to himself as a Jew who believes in the Messiah and refuses to his dying day to make a clear decision in favor of one or the other religious community.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Judaism Christianity Werfel Religion
Schlagwörter
(Deutsch)
Judentum Christentum Werfel Religion
Autor*innen
Olga Koller
Haupttitel (Deutsch)
Judentum und Christentum im Leben und Werk Franz Werfels
Paralleltitel (Englisch)
Judaism and Christianity in the life and works of Franz Werfel
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
325 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Wynfrid Kriegleder ,
Hermann Scheuringer
Klassifikation
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.01 Geschichte der Sprach- und Literaturwissenschaft
AC Nummer
AC05041129
Utheses ID
4807
Studienkennzahl
UA | 092 | 332 | |
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