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Deutschland und die Krim-Krise
die westliche Sanktionspolitik gegenüber Russland aus Sicht deutscher Akteure in Politik, Wirtschaft und Wissenschaft
Benjamin Weiser
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Politikwissenschaft
Betreuer*in
Heinz Gärtner
DOI
10.25365/thesis.54575
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-18500.59791.789858-6
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die Masterarbeit „Deutschland und die Krim-Krise: Die westliche Sanktionspolitik gegenüber Russland aus Sicht deutscher Akteure in Politik, Wirtschaft und Wissenschaft“ geht der Frage nach, welche Positionen und Narrative in der deutschen Debatte über die Sanktionen in Folge der Krim-Annexion und der Destabilisierung der Ostukraine dominant sind. Damit soll erforscht werden, ob Deutschlands Positionierung zwischen ökonomischen Interessen auf der einen, sowie Normen und Werten auf der anderen Seite, bewusster strategischer Ausgleich von Einzelinteressen ist, und daran anschließend, in welchem Verhältnis Normen und Interessen im Zuge der deutschen Haltung(en) zur EU-Sanktionspolitik gegenüber Russland stehen. Die theoretische Basis der Arbeit bildet ein grundsätzlich konstruktivistisches Forschungsgerüst, in welches theoretische Überlegungen des Realismus und Liberalismus, sowie der politikwissenschaftlichen Sanktionsforschung, integriert werden. Wesentlicher Bestandteil ist zudem das theoretisch flexible Machtkonzept von Joseph Nye, welches auf die Erkenntnisse aus der Sanktionsforschung angewandt wird und die kontextabhängige Einschätzung von Sanktionen als (Macht-)Mittel operationalisierbar macht. Die Arbeit konzentriert sich auf die intersubjektive Nachvollziehbarkeit der Wahrnehmungen, Argumente und Interessen verschiedener deutschen Akteure. Mittels computergestützter Medienanalyse, ExpertInnen-Interviews, Inhaltsanalyse und Codierung wird die empirische Analyse vollzogen. Trotz der enormen Breite des Diskurses und der argumentativen Differenzen der Akteure hat sich im Ergebnis herausgestellt, dass normativ-rechtliche Argumente für Sanktionen überwiegen, jedoch ökonomische und andere Argumente gegen Sanktionen zwar wichtig, aber nicht entscheidend sind. In diesem Zusammenhang wird klar, dass Sanktionen sowohl einem hard power-, smart power-, als auch soft power-Verständnis unterliegen können. Dies hängt von den sanktionierenden Parteien, den Rezipienten und der Wahrnehmung Dritter ab. Die Ergebnisse bestätigen die These von Deutschlands Rollenverständnis als Zivilmacht, das heißt einer herausragenden Bedeutung der Verteidigung internationalen Rechts innerhalb der deutschen Außenpolitikstrategie bei gleichzeitigem Ausschluss militärischer Mittel.
Abstract
(Englisch)
This master's thesis, titled “Germany and the Crimean Crisis: The Western sanctions policy towards Russia in the eyes of German actors in politics, business and science”, identifies the dominant positions and narratives within the German debate about sanctions against Russia – restrictive measures which were imposed in response to the annexation of Crimea and destabilizing measures by Russia in Eastern Ukraine. The main objective is, firstly, to ascertain whether Germany is deliberately adopting a position that balances economic interests with normative considerations; and, secondly, to explain the relationship between interests and norms with regard to Germany’s approach to the sanctions policy of the European Union. This thesis uses the constructivist paradigm as its theoretical foundation, while also utilizing realist and liberalist considerations as well as main findings about sanctions from the field of international relations. Joseph Nye’s power concept then builds an analytical bridge by utilizing the mentioned research findings and making contextual assessments of sanctions as a power political tool. The empirical part of the thesis consists of a computer-based media analysis, expert interviews, content analysis and coding. The findings of this thesis suggest that, despite a wide range of differing positions, normative and legal arguments in favour of sanctions have trumped economic and interest-oriented arguments, especially those that argue against sanctions. In this context, sanctions emerge both as a tool of hard and soft power depending on the enforcing entity, the target country and the perception of third parties. The results corroborate the self-image of Germany as a civilian power in international politics, which entails defending international law actively and simultaneously excluding military means.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
Germany sanctions policy Russia EU sanctions Ukrainian crisis
Schlagwörter
(Deutsch)
Deutschland Sanktionspolitik Russland EU-Sanktionen Ukrainekrise
Autor*innen
Benjamin Weiser
Haupttitel (Deutsch)
Deutschland und die Krim-Krise
Hauptuntertitel (Deutsch)
die westliche Sanktionspolitik gegenüber Russland aus Sicht deutscher Akteure in Politik, Wirtschaft und Wissenschaft
Paralleltitel (Englisch)
Germany and the Crimean crisis : the Western sanctions policy towards Russia in the eyes of German actors in politics, business and science
Publikationsjahr
2018
Umfangsangabe
130 Seiten : Diagramme
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Heinz Gärtner
AC Nummer
AC15202986
Utheses ID
48231
Studienkennzahl
UA | 066 | 824 | |