Detailansicht

Der Mann, der Rom den Untergang brachte - TV-Dokumentationen als Wissensvermittlung am Beispiel des Kaisers Commodus
Katharina Mölk
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Alte Geschichte und Altertumskunde
Betreuer*in
Wolfgang Hameter
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.54600
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-16410.15541.780270-6
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Meine Arbeit befasst sich, ausgehend von der auf Netflix ausgestrahlten Serie „Das römische Reich: Eine blutige Herrschaft“ (OT: Roman Empire: Reign of Blood) aus dem Jahr 2016, mit dem Bild des Kaisers Commodus, das den Fernsehzuschauern mittels Dokumentationen gezeigt wird. Denn diese Historienserie präsentiert sich selbst als Dokumentation. Da die Mini-Netflix-Serie (bestehend aus sechs Episoden) das Bild, das man vom Kaiser durch Filme wie „Gladiator“ (2000) oder „Der Untergang des römischen Reiches“ (1964) bekommen hat, vollkommen umkehrt und ihn nicht als grausamen Herrscher, sondern als Opfer seiner Zeit zeigt. Trotzdem bleibt auch am Ende dieser Serie das Urteil an ihm hängen, das ihm schon zuvor immer wieder angehängt wurde: Commodus sei der Kaiser gewesen, der den Untergang des römischen Reiches verursacht hätte. In der Arbeit sollen durch ein Interview mit dem Autor der Serie Jeremiah Murphy Fragen geklärt werden, wie z.B.: Warum hat diese Serie gerade Commodus im Fokus? Warum wird sein negatives Bild ins positive umgekehrt? Warum wird er am Ende der Serie trotzdem als Begründer des Untergangs des römischen Reiches hingestellt? Haben die Drehbuchautoren die Originalquellen gelesen? Nach welchen Kriterien wurden die in der Serie zu Wort kommenden Historiker ausgewählt? Wieso wählte man das Format Netflix? Wer ist das Zielpublikum und was will man mit dieser Mischung aus Dokumentation und Fernserie bezwecken? Besonders interessiert mich, warum sich die Serie gerade um Commodus dreht, denn er ist einer von vielen römischen Kaisern, die der breiten Masse überhaupt nicht bekannt sind, und wenn, dann ist er es hauptsächlich nur aus dem Film „Gladiator“. Es gibt auch keine neuere Commodus-Monographie. Das letzte Buch, das sowohl für Historiker, als auch für ein breiteres Publikum geschrieben wurde, ist jenes von Jerry Toner (The day Commodus Khilled a Rhino,Baltimore, 2014). Jerry Toner ist auch einer der Historiker, die in der Netflix-Serie über Commodus sprechen und versuchen, dem Publikum begreiflich zu machen, dass Commodus eigentlich gar nicht bösartig war. Ich bin bis jetzt noch nicht auf eine andere Dokumentation, die sich rein mit Commodus beschäftig, gestoßen, aber in denjenigen, in denen er erwähnt wird, wird er stets negativ charakterisiert. Weiters stellt sich mir die Frage nach der Umsetzung des Themas in einer kombinierten Form von TV-Serie und Dokumentation: - Warum wird hier ein Serienformat mit episch-monumentalem Aufwand verwendet? Liegt es daran, dass der Filmboom vorbei ist und nun Serien das beliebteste Genre sind und man somit mit Serien nun mehr Geld verdienen kann? Fakt ist, dass auch bei dieser Serie wieder Elemente vorkommen, die das heutige Fernsehpublikum einfach mitreißen: die mystische Antike, ein farbenfrohes Spektakel in der Bildgestaltung, eine üppige Ausstattung, Erotik, Prunk und Pracht. Und außerdem: „einfach coole Kampfszenen“. Das ist etwas, das heutzutage, wie damals die Menschen fesselt: die Faszination am Grauen. Das Publikum will Blut sehen. Und das ist etwas, das in dieser Serie über Commodus und seine Spiele im Kolosseum, sehr gut gezeigt werden kann. - Warum wird diese Serie als Dokumentation angeführt? Eine Dokumentation gibt dem Thema Glaubwürdigkeit. Wenn der Zuschauer eine Dokumentation sieht, in der Historiker sprechen, glaubt er das und sieht das gezeigt als wahr an. Ich möchte in meiner Arbeit analysieren, was nachweisbar korrekt in den Dokumentationen über Commodus ist und was ist dazu fantasiert, um einen besseren Effekt beim Publikum zu erzielen. Ich werde versuchen herauszustellen, wie groß der journalistische Anteil und der wissenschaftliche Anteil ist. • Gliederung: Da es eigentlich keine Dokumentationen über Commodus alleine gibt, werde ich in meiner Arbeit immer von der Netflix-Dokumentation ausgehen und sie mit den anderen Dokumentationen, in denen Commodus vorkommt, vergleichen. Ich werde so vorgehen, dass mit einer kleinen Darstellung darüber beginne, welches Bild vom Kaiser Commodus bisher dem Fernsehpublikum präsentiert wurde. Danach werde ich erläutern worum es in der neuen Netflix-Serie geht und dann den Aufbau der Arbeit, dem Aufbau der Serie gleichsetzten: die Arbeit wird also in 6 Kapitel geteilt, die jeweils eine Folge der Serie analysieren. Die einzelnen Kapitel sollen also auch eine ungefähr gleiche Seitenanzahl haben. Während der Analyse der einzelnen Folgen, setze ich mich mit folgenden Aspekten und Fragestellungen auseinander: - Was ist der Hintergrund der Historiker, die in der Folge sprechen? - Wie sieht es mit dem Wahrheitsgehalt aus/was wurde für die Serie dazu erfunden? - Wie werden in den anderen Dokumentationen, die Ereignisse dargestellt und auf welche Quellen berufen sie sich? Zusammengefasst möchte ich mit meiner Arbeit also folgendes analysieren: - Wie wird Commodus in den verschiedenen Dokumentationen dargestellt/warum leitet er den Untergang des römischen Reiches ein? - Was ist der wissenschaftliche Anspruch/der Wahrheitsgehalt der Dokumentationen?

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Commodus Dokumentation Caesarenwahn Cassius Dio Herodian Historia Augusta
Autor*innen
Katharina Mölk
Haupttitel (Deutsch)
Der Mann, der Rom den Untergang brachte - TV-Dokumentationen als Wissensvermittlung am Beispiel des Kaisers Commodus
Publikationsjahr
2018
Umfangsangabe
114 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Wolfgang Hameter
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.25 Alte Geschichte ,
15 Geschichte > 15.28 Römisches Reich
AC Nummer
AC15200913
Utheses ID
48256
Studienkennzahl
UA | 066 | 807 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1