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Linguistische Konzipierungen und Darstellungen des "Wienerischen" im Vergleich
Lili Goleva
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Lehramtsstudium UF Deutsch UF Englisch
Betreuer*in
Manfred Glauninger
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.54885
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-18775.07454.869070-3
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Diese Diplomarbeit analysiert ausgewählte Untersuchungen zum „Wienerischen“, die drei linguistischen Paradigmen zugeordnet werden können: der traditionellen philologischen Dialektologie, der korrelativen Soziolinguistik und der konstruktivistisch-interaktionalen Soziolinguistik. Diese Denkschulen definieren den „Wiener Dialekt“ unterschiedlich und ihre Thesen sind oftmals von den jeweils herrschenden philosophischen, wissenschaftspolitischen und ideologischen Narrativen geprägt. Weil völkisch eingestellte Autoren der traditionellen philologischen Dialektologie wie Steinhauser und Kranzmayer der Überzeugung waren, dass es das „echte“ Wienerisch gibt, empfanden sie dessen Veränderungen mehrheitlich als einen Eingriff in die sprachliche Integrität. Empirisch orientierte Forscher_innen der korrelativen Soziolinguistik wie Dressler, Wodak, Wiesinger und Moosmüller weisen mehrheitlich keine eindeutige affektive Bindung an das Wienerische auf und betonten ihre Objektivitätsbestrebungen. Sie sehen aber gleichzeitig die Entwicklung der deutschen Sprache in Wien als ein Abbild der Klassenunterschiede, was auf den Einfluss der kritischen Schule zurückgeführt werden kann. Konstruktivistische Dialektforscher wie Glauninger und Breuer hingegen betrachten das „Wienerische“, in Abgrenzung zur Standardsprache, als eine Gesamtheit aller Varietäten der in Wien präsenten deutschen Sprache, welche auch als „Wienerisch“ empfunden werden. Die Spracheinstellungen spielen somit auch in der konstruktivistischen wie in der korrelativen Soziolinguistik eine Rolle. Diese dienen jedoch im Konstruktivismus der Definition der Wiener Sprache per se, was den Begriff Wienerisch viel fluider macht. Der Dialekt ist somit keine „Sprache der Unterschicht“, sondern wird als ein pragmatisch potenziertes kommunikatives Mittel gesehen, aber auch gleichzeitig als ein soziales Konstrukt.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Wienerisch Wiener Sprache Dialekt Übersicht Dialektologie Soziolinguistik korrelative Konstruktivismus klassische philologische Dialektologie Paradigmen
Autor*innen
Lili Goleva
Haupttitel (Deutsch)
Linguistische Konzipierungen und Darstellungen des "Wienerischen" im Vergleich
Publikationsjahr
2018
Umfangsangabe
91 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Manfred Glauninger
Klassifikation
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.18 Dialektologie
AC Nummer
AC15208472
Utheses ID
48511
Studienkennzahl
UA | 190 | 333 | 344 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1