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Mit Vielfalt der Kultur zu einer Kultur der Vielfalt?
hegemonietheoretische Diskussion der UNESCO-Konvention zum Schutz und zur Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen
Meena Lang
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Monika Meister
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.5426
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30153.63417.978464-8
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die 2006 in Kraft getretene „UNESCO-Konvention zum Schutz und zur Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen“ verspricht nicht weniger zu sein als eine „Magna Charta der Kulturpolitik”. Auf internationaler Ebene ist sie das erste Rechtsinstrument, das explizit das souveräne Recht der Staaten auf eigene Kulturpolitik unterstreicht und sich dabei auch gegen einige Entwicklungen der Handelsliberalisierung im kulturellen Feld stellt. Dabei skizziert die Konvention einen Handlungsrahmen, der den Mitgliedsstaaten die Grenzen ihrer Entscheidungsfreiheit vorzugeben versucht: so sollen die kulturpolitischen Maßnahmen der Mitgliedsstaaten der Konvention stets im Einklang mit deren Zielen stehen. In dieser Arbeit geht es einerseits um eine detaillierte Auseinandersetzung mit der UNESCO-Konvention, wozu der Konventionstext und die darin festgelegten Rechte und Pflichten der Vertragsstaaten diskutiert werden sowie die Frage aufgeworfen wird, ob mit der Konvention auch ein neues Instrument kultureller Menschenrechte vorliegt. Andererseits wird auch versucht, vor dem Hintergrund hegemonietheoretischer Überlegungen die Potenziale der Konvention zu beurteilen. Mittels der Darstellung des deutschen Kulturbegriffs und der Kontrastierung mit einer erweiterten Definition, welche die britischen Cultural Studies seit den 1950er Jahren entwickeln, wird zunächst der Kulturbegriffs der UNESCO erarbeitet. Der dabei angestellte Gedanke, dass es bei kulturellen Prozessen immer auch um die Produktion von Sinn, Bedeutung und Wert geht, leitet zu Antonio Gramscis Hegemonietheorie über. Gramsci hat in seinen „Gefängnisheften“ aufgezeigt, wie in kulturellen Prozessen stets Macht und Machtverhältnisse hergestellt werden. Wie greift nun eine Konvention, die in erster Linie die staatliche Souveränität in kulturpolitischen Belangen bestärkt, in diese Prozesse ein? Ist die Konvention, um mit Gramsci zu sprechen, bloße Reformation, um die bestehenden Herrschaftsverhältnisse zu stabilisieren, oder birgt sie emanzipatorisches Potenzial? Es wird zum Schluss also diskutiert, ob die Konvention mittels einer Vielfalt der Kultur, die sie schützen und fördern will, zu einer Kultur der Vielfalt überleiten kann, als eine wahrhaftig demokratische Hegemonie.
Abstract
(Englisch)
In 2006, the “UNESCO Convention on the Protection and Promotion of the Diversity of Cultural Expressions“ came into force. It promised to be a “Magna Charta of Cultural Policy”: Internationally, the convention is the first legal instrument that emphasizes the sovereign right of states to implement cultural policy and positions itself against various developments of trade liberalisation in the cultural field. All measures that member states lay down shall not interfere with the goals of the convention; in that sense the convention prescribes the confines in which the member states can exercise their cultural policy. This thesis examines the UNESCO Convention by discussing its text and the specified rights and duties of member states of the convention. Additionally, it questions if the convention is also a new instrument of cultural human rights. Against the background of hegemony theory, the potential of the convention shall be assessed in a second step. “Culture” as it is understood by the UNESCO is explained by presenting the German notion of culture and contrasting it with a wider definition as drafted by British Cultural Studies since the 1950s. Subsequently, the idea that cultural processes produce meaning, sense and value leads over to Antonio Gramsci’s hegemony theory. Gramsci, an Italian Marxist and politician, has shown in his "Prison Notebooks“ that power and power relations are produced through cultural processes. Which role does a convention play, that first and foremost seeks to strengthen the sovereignty of states concerning their cultural policy, in these processes? To use Gramsci’s ideas: Is the convention simply reformation to stabilize the established dominance, or does it contain emancipatory potential? Finally, this thesis discusses if the convention can lead from diversity of culture that it seeks to protect and promote, to a culture of diversity as a truly democratic hegemony.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
cultural diversity UNESCO convention hegemony Antonio Gramsci culture
Schlagwörter
(Deutsch)
Kulturelle Vielfalt UNESCO Konvention Hegemonie Antonio Gramsci Kultur
Autor*innen
Meena Lang
Haupttitel (Deutsch)
Mit Vielfalt der Kultur zu einer Kultur der Vielfalt?
Hauptuntertitel (Deutsch)
hegemonietheoretische Diskussion der UNESCO-Konvention zum Schutz und zur Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
124 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Monika Meister
Klassifikationen
02 Wissenschaft und Kultur allgemein > 02.00 Wissenschaft und Kultur allgemein: Allgemeines ,
02 Wissenschaft und Kultur allgemein > 02.15 Wissenschaftspolitik, Kulturpolitik ,
86 Recht > 86.24 Handelsrecht ,
86 Recht > 86.85 Menschenrechte ,
89 Politologie > 89.05 Politische Theorie ,
89 Politologie > 89.72 Internationale Organisationen ,
89 Politologie > 89.90 Außenpolitik, Internationale Politik
AC Nummer
AC07817252
Utheses ID
4857
Studienkennzahl
UA | 317 | | |
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