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Die "Strafe" aus Sicht der Betroffenen - eine qualitative Analyse zur Wahrnehmung erzieherischer Maßnahmen durch Schüler im Sportunterricht
Thomas Sick
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Zentrum für Sportwissenschaft und Universitätssport
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Lehramtsstudium UF Bewegung und Sport UF Mathematik
Betreuer*in
Michael Kolb
DOI
10.25365/thesis.55160
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-17487.86489.690362-5
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Diese Arbeit untersucht die Wahrnehmung erzieherischer Maßnahmen im Sportunterricht durch Schüler, wobei ein besonderer Fokus auf den Einsatz von Strafen gelegt wird. Zuerst wurde ein theoretisches Fundament zum Forschungsgegenstand erarbeitet. Nach einer Ana-lyse der Begriffe Erziehung und Strafe folgt ein ausführlicher Überblick über die Entwick-lung des Strafbegriffs in der Geschichte der Erziehungswissenschaft mit dem Ziel ein Ver-ständnis über das aktuelle Dilemma der Pädagogik und dem Einsatz von Strafmaßnahmen zu erlangen. Dabei werden auch sportunterrichtsspezifische Aspekte des Themas diskutiert. Zum Abschluss des theoretischen Teils werden aktuelle Forschungsprojekte, die die Wahr-nehmung von Strafen durch Schüler und deren Auswirkung untersuchen, präsentiert.
Den zweiten Teil der Arbeit bildet eine qualitative Analyse zur Wahrnehmung von Strafmaß-nahmen mit dem Ziel herauszufinden, welche Strafformen im Sportunterricht eingesetzt wer-den und wie diese von Schülern hinsichtlich ihrer Wirkung und Ziele bewertet und analysiert werden. Dazu wurden sechs männliche Personen im Alter von 19 bis 25 Jahren, die eine allgemeinbildende höhere Schule besucht haben, zu ihren Erfahrungen im Sportunterricht mit Hilfe qualitativer Interviews befragt. Diese wurden anhand der strukturierenden Inhaltsana-lyse nach Mayring (2016) ausgewertet.
Die Ergebnisse zeigen ein breites Spektrum an eingesetzten Strafformen. Gesetzlich verbote-ne Strafen (Gewalt, Kollektivstrafen), Bewegung als Strafe (Liegestütze, Runden laufen), mündlicher Tadel (sowohl auf sachlicher, als auch auf persönlich-kränkender Ebene), Verbot des Mitturnens (meist bei Gefahr im Verzug) sowie klassische Schulstrafen (Elterngesprä-che, etc.) kamen vor. Wie nach der Literaturanalyse vermutet zeigt sich in den Resultaten eine klare Diskrepanz zwischen der Theorie, die viele der oben genannten Strafformen ablehnt und der praktischen Anwendung, in der eben jene Strafformen offenbar noch regelmäßig im Gebrauch stehen. Die Tatsache, dass Sportlehrkräfte vermehrt Strafen einsetzen und einen autoritären Unterrichtsstil pflegen, bedeutet für die Teilnehmer jedoch nicht automatisch, dass das Handeln dieser Lehrer als unzulänglich eingestuft wird. Vielmehr sind es gewisse Fakto-ren und Merkmale von Strafmaßnahmen, die dafür verantwortlich sind, ob diese von Schü-lern positiv oder negativ bewertet werden. Zudem scheint es, dass im Sportunterricht, vergli-chen mit anderen Unterrichtsgegenständen, ein aggressiverer, manchmal militärischer Um-gangston vorherrscht und die gewählten Strafmaßnahmen überwiegend körperlicher Natur sind, was aber im Grunde von den Teilnehmern so erwartet wird.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Sportpädagogik Sportunterricht Bewegung und Sport Erziehung Erziehungsmittel Strafmaßnahme Strafe
Autor*innen
Thomas Sick
Haupttitel (Deutsch)
Die "Strafe" aus Sicht der Betroffenen - eine qualitative Analyse zur Wahrnehmung erzieherischer Maßnahmen durch Schüler im Sportunterricht
Publikationsjahr
2018
Umfangsangabe
194 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Michael Kolb
Klassifikationen
76 Sport > 76.29 Sport, Sportwissenschaft: Sonstiges ,
80 Pädagogik > 80.46 Bewegungserziehung
AC Nummer
AC15282389
Utheses ID
48753
Studienkennzahl
UA | 190 | 482 | 406 |