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Los Tejidos de la Chagra - der Garten und dessen soziokulturellen Verflechtungen im Weltbild der Inga und Kamentsá im Sibundoytal von Kolumbien
Priska Österle
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Kultur- und Sozialanthropologie
Betreuer*in
Elke Mader
DOI
10.25365/thesis.55162
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-17488.52325.354166-8
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
'Los Tejidos de la Chagra' bzw. 'Die Verflechtungen des Gartens' beschreiben ein mehrdimensionales Beziehungsgefüge, in welchem der Garten als wiederkehrender Bezugspunkt die Grundlage der Untersuchung bildet. Vergleichbar mit den von den Inga- und Kamentsá-Frauen geflochtenen Bändern, die in ihrer Materialität den alltäglichen Zweck eines Gürtels erfüllen, durch die kunstvoll eingearbeiteten Muster und Symbole aber auch Mythen erzählen und Weltanschauungen offenbaren, ist der Garten weit mehr als der alltägliche Schauplatz der produktiven Auseinandersetzung des Menschen mit der Umwelt. Die materielle Ebene, wo der Garten als Lieferant für Nahrungs-, Medizin- und Nutzpflanzen betrachtet werden kann, ist nur eine Dimension des Phänomens. Die Pflege eines Gartens lässt Verbindlichkeiten entstehen, welche sich auch in sozialen und kulturellen Wirklichkeiten ausdrücken. Der Garten wird somit zur Szenerie des zwischenmenschlichen Austauschs und zur Quelle von Wissen, Weltbild und Spiritualität. Erst in dieser Gesamtheit kann von der chagra, der indigenen Form des Gartenbaus, gesprochen werden, wo die Pflanzen das Wohlergehen und die Gesundheit der Menschen garantieren. Besonders im yagé-Ritual, bei dem das Bewusstsein mithilfe eines Pflanzensuds erweitert wird, zeigt sich die außergewöhnliche, teils sehr persönliche Beziehung der Menschen zur Vegetation. All diese Verbindungen, das tägliche Engagement im und mit dem Garten, sowie die tiefgreifenden Erfahrungen im Heilritual komponieren eine bestimmte Sicht der Welt, welche ein besonderes Verhältnis zwischen den Menschen und den Entitäten des Seins mit sich bringt. Doch sowohl der Einfluss größerer Kontexte auf globalen, nationalen und regionalen Ebenen, als auch innere Dynamiken erzeugen Veränderungen. Da dieser Wandel nicht im Sinne aller Akteure und Akteurinnen stattfindet, wird der Garten auch zur Arena politischer Auseinandersetzungen. Insgesamt zeugen all die unterschiedlichen Prozesse und Beziehungen, welche sich in diesem Feld akkumulieren, beobachtungsnah von der Entwicklung sozialer Systeme.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Garten Weltbild Ritual Kolumbien Ethnobotanik Soziale Systeme Environmental Anthropology
Autor*innen
Priska Österle
Haupttitel (Deutsch)
Los Tejidos de la Chagra - der Garten und dessen soziokulturellen Verflechtungen im Weltbild der Inga und Kamentsá im Sibundoytal von Kolumbien
Publikationsjahr
2018
Umfangsangabe
198 Seiten : Illustrationen, Karten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Elke Mader
AC Nummer
AC15218675
Utheses ID
48755
Studienkennzahl
UA | 066 | 810 | |