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Funktionen und Bedeutung der Mathematik im Werk Robert Musils
Wolfgang Kurz
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Wynfrid Kriegleder
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.101
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-10303.38983.800462-2
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Arbeit geht einem in der Forschung verbreiteten Gemeinplatz − für Robert Musil sei die Mathematik sehr wichtig − konkret an Musils Texten nach: Nach einer kurzen „mathematischen Biographie“ Musils wird im Kapitel „Complexe Verwirrungen: Mathematik im ‚Törleß’“ die pubertäre Krise des Protagonisten beschrieben, der sich zunächst von der seiner Meinung nach exakten Wissenschaft, der Mathematik, Hilfe erwartet bei dem Versuch, die gesicherte Kindheitswelt und die unbekannte Erwachsenenwelt zu verbinden. Verwiesen wird auf die subtile Ironie des Erzählers, der dem Reflexionsniveau seines Protagonisten deutlich überlegen ist. An der öfter als „geometrischer Text“ interpretierten Erzählung „Die Vollendung der Liebe“ (1911) kommt die Arbeit, in kritischer Auseinandersetzung mit den Vorgängern, zum Schluss, dass man „die mathematische Lesart eines Textes [...] auch übertreiben kann“. Neben weiteren Texten Musils gilt die Aufmerksamkeit v. a. dem Mann ohne Eigenschaften. Es geht um Ulrichs „Versuche, ein bedeutender Mann zu werden“, die in seiner Entscheidung für die Mathematik gipfeln, wobei die Mathematik den Gegensatz zur angewandten Ingenieurskunst bildet; um Musils Verwendung der Mathematik zur Charakterisierung der Figuren (neben Ulrich werden auch Leinsdorf, Arnheim und Diotime, Clarisse und Walter sowie Agathe zum Teil durch ihr Verhältnis zur Mathematik charakterisiert); und um die Bedeutung der Wahrscheinlichkeitstheorie und Statistik im Roman, mit deren Hilfe Musil seine Geschichtsphilosophie, die Irrelevanz des Individuellen, formuliert. Zuletzt werden. „Ansätze einer mathematisch argumentierenden Poetik“ vorgestellt; Musils Skepsis gegenüber dem traditionellen Erzählen wird anhand der in diesem Kontext verwendeten mathematischen Metaphern erläutert.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Robert Musil Mathematik Romanpoetik
Autor*innen
Wolfgang Kurz
Haupttitel (Deutsch)
Funktionen und Bedeutung der Mathematik im Werk Robert Musils
Publikationsjahr
2004
Umfangsangabe
107 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Wynfrid Kriegleder
Klassifikationen
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.90 Literatur in Beziehung zu anderen Bereichen von Wissenschaft und Kultur ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.97 Texte eines einzelnen Autors ,
18 Einzelne Sprachen und Literaturen > 18.10 Deutsche Literatur ,
31 Mathematik > 31.99 Mathematik: Sonstiges
AC Nummer
AC04330792
Utheses ID
49
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1