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The phenomenology of vitality affects
ontogenetic perspectives on affectivity with an enactive approach
Balint Öry
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Joint Degree Programme MEi :CogSci Cognitive Science
Betreuer*in
Katalin Vermes
DOI
10.25365/thesis.55551
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-21480.36199.516769-1
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die Kognitionswissenschaften haben in ihren bisherigen Bemühungen Affektivität und
Subjektivität zum größten Teil vernachlässigt. Dies lässt sich u.a. darauf zurückführen, dass
von einem kognitiven Subjekt ausgegangen wird, das von dualistischer Natur ist. Die
vorliegende Arbeit versucht die wissenschaftlichen Ansätze über das Bewusstsein um eine
phänomenologische Auseinandersetzung mit Affektivität zu erweitern. Im Zentrum steht
hierbei Daniel Sterns Konzept der ‘Vitalitätsaffekte’ (1985), das mittels eines
interdisziplinären Diskurs aus enaktivistischer und ontogenetischer Perspektive beleuchtet
wird.
Zunächst zeige ich, dass der derzeitige embodiment-Diskurs von einer dualistischen
Ontologie ausgeht, was kritischerweise dazu führt, dass in den Konzeptionen von Affektivität,
die von embodiment ausgehen, phänomenologische Tiefe und Genauigkeit fehlen. Im
Gegensatz dazu, stehen enaktivistische Ansätze, für die, zur Erklärung einer „tiefen Kontinuität
von Leben und Geist“, Affektivität als zentral gilt. Ausgehend von Thompson (2007) und
Sheets-Johnstone (2011b), verankere ich das Konzept des Körpers in das Kontinuum von
Leben und Geist; um dann mit Aristoteles und Colombetti (2014) Affektivität in ein Kontinuum
von Körper-Leben-Welt einzuordnen.
Mit Sterns Konzept zur frühen Organisation des Selbst wird ein differenziertes Verständnis
der Entwicklungs- und klinischen Aspekte kultureller Spaltung zwischen Körper und Geist
möglich, die als Folge des Cartesianischen Dualismus entstehen. Eine genauere Betrachtung
von Vitalitätseffekten, im Rahmen von Sterns Entwicklungskonzept, führt mich zu der
Identifikation von zwei ontogenetische Ereignissen im Säuglingsalter, in denen es zu einer
Objektivierung des Selbsts kommt – diese nenne ich Körper-Geist Spaltungen. Für eine
phänomenologische Beschreibung der Natur dieser Spaltungen berufe ich mich auf Ratcliffe’s
& Colombetti’s Taxonomie der körperlichen Gefühle (2012). Indem ich die Spaltungen in den
Erfahrungen der Kinder identifiziere, verbinde ich Sterns Theorie mit Phänomenologie
(Husserl 1960; Merleau-Ponty 2010; Vermes 2006), psychoanalytischen Einblicken (Lacan
2001) und Enaktivismus (Thompson 2007).
Mit dieser Arbeit erhoffe ich mir einen Schritt in Richtung eines beidseitig informierten
Austauschs über die fundamentale Rolle von Affektivität und Subjektivität zwischen den
enaktivistischen Kognitionswissenschaften, Phänomenologie und auch der Entwicklungs-
Psychologie. Es ist zu erwarten, dass ein solcher Diskurs sich in der Forschung und dem
Verständnis über die Natur und Entwicklung von Spaltungen zwischen Geist und Körper als
fruchtbar erweisen würde und somit langfristig zu einem Erfolg von Bewegungs- und
Psychotherapien beitragen kann.
Abstract
(Englisch)
Cognitive science, until recently, has neglected affectivity and subjectivity which is partly due
to dualistic conceptions of the cognizing subject. The present work aims to further expand the
scope of the mind sciences with a phenomenological treatment of affectivity. More specifically,
it discusses Daniel Stern’s notion of vitality affects (1985), employing an interdisciplinary
approach with an emphasis on ontogenetic perspectives.
Formulating a critique on the current stance of embodied views, it is argued that they
presuppose a dualist ontology, hence the “embodied” notion of affectivity lacks
phenomenological depth and accuracy. Instead, the enactive approach is advocated that puts
affectivity on central stage in explaining the “deep continuity of life and mind” (Thompson
2007 p. ix). Following Thompson and Sheets-Johnstone (2011b), I ground the concept of the
body in the life–mind continuum, then following Aristotle and Colombetti (2014), I ground
affectivity in the body–life–world continuum.
Stern’s model of the early organisation of the self helps to gain a more refined
understanding of the developmental and clinical aspects of those cultural splits between body
and mind that appear as a result of the Cartesian dualism. Along this developmental model
focusing on vitality affects, two major ontogenetic events are identified in the infant’s
experience which I call body-mind splits – where an objectification of the self occurs.
Describing the phenomenological nature of the splits, Ratcliffe’s & Colombetti’s taxonomy of
bodily feelings is adopted (2012). In identifying the splits in the infants’ experience, I connect
Stern’s theory with phenomenology (Husserl 1960; Merleau-Ponty 2010b; Vermes 2006),
psychoanalytic views (Lacan 2001), and enactivism (Thompson 2007).
My hope is that this thesis is a step towards a mutually informed discussion on the
fundamental role of vitality affects in intersubjectivity between enactive cognitive science,
phenomenology, affective science, as well as developmental psychology. This step expectantly
helps gaining a deeper understanding on the nature and genesis of various splits between body
and mind, which can consequently facilitate the success of somatic psychotherapies.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
affectivity body-mind split enactivism intersubjectivity phenomenology
Schlagwörter
(Deutsch)
Körper-Geist Spaltung Affektivität Enaktivismus Intersubjektiviät Phenomenologie
Autor*innen
Balint Öry
Haupttitel (Englisch)
The phenomenology of vitality affects
Hauptuntertitel (Englisch)
ontogenetic perspectives on affectivity with an enactive approach
Paralleltitel (Deutsch)
Die Phänomenologie der Vitalitätsaffekte : ontogenetische Perspektiven auf Affektivität
Publikationsjahr
2018
Umfangsangabe
121 Seiten
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Katalin Vermes
Klassifikation
42 Biologie > 42.00 Biologie: Allgemeines
AC Nummer
AC15271998
Utheses ID
49101
Studienkennzahl
UA | 066 | 013 | |