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The Glasenbacher Wohlfahrtsvereinigung and its psychology of defeat
1947-2005
Anna Solovy
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Geschichte
Betreuer*in
Oliver Rathkolb
DOI
10.25365/thesis.55573
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-21479.56035.333965-8
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Bis heute konzentriert sich die überwiegende Forschung zur Nachkriegszeit in Deutschland und Österreich auf Fragen zu Schuld, Justiz, Bruch und Kontinuität. Mit der Absicht die Wirkungsweise von Gerichtsentscheiden und Denazifizierung beziehungsweise die Beweggründe und die Erbarmungslosigkeit zahlreicher Nationalsozialisten zu untersuchen, gingen Wissenschaftler bislang davon aus Nationalsozialisten seien in der Nachkriegszeit bestrebt gewesen, sich von ihrer Naziidentität und -vergangenheit zu distanzieren. Wie die vorliegende Masterarbeit jedoch zeigen wird, können Wissenschaftler nicht a priori annehmen, dass alle Nationalsozialisten ihre Verbindung zum Dritten Reich nach dessen Kapitulation verdrängen wollten. So identifizierten sich beispielsweise die Anhänger der Glasenbacher Wohlfahrtsvereinigung, eine Organisation früherer Nationalsozialisten zum Gedenken und Beistand der von den Alliierten im Camp Marcus W. Orr Inhaftierten, im Zeitraum von 1957 bis 2005 auch weiterhin öffentlich als Nationalsozialisten und verfassten Schriften, welche ihren Glauben an den Fortbestand der nationalsozialistischen Ideologie bekräftigten. Mit dem Abstreiten des Scheiterns Zusammenbruchs des Dritten Reiches gelang es den Mitgliedern der Vereinigung eben jene Selbstwahrnehmung aufrechtzuerhalten, welche sie in der Zeit des Dritten Reiches gepflegt hatten und die ihren Leben eine gewisse Bedeutung und einen Sinn gab.
Abstract
(Englisch)
To date, most scholarship on the aftermath of the Third Reich has organized itself around questions of guilt, justice, rupture, and continuity. Wanting to interrogate the effectiveness of adjudication and denazification, as well as the relative remorse and motivations of various National-Socialists, scholars have assumed that National-Socialists unilaterally sought to distance themselves from their Nazi identity and Nazi past during the postwar period. However, as the following thesis demonstrates, scholars cannot assume a priori that all National-Socialists wanted to suppress their connection to the Third Reich after its capitulation. Indeed, between 1957 and 2005, members of the Glasenbacher Wohlfahrtsvereinigung—an organization of former National-Socialists committed to commemorating and supporting those imprisoned by the Allies at Camp Marcus W. Orr—continued to publicly identify as National-Socialists, and to produce writings that affirmed their belief in the ongoing viability of the National-Socialist movement. By caveating the collapse of the Third Reich, members of the Glasenbach Wohlfahrtsvereinigung managed to retain the sense of self that they had cultivated during the Third Reich, one which endowed their lives with a certain significance and meaning.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
Former National-Socialists Postwar Era Camp Marcus W. Orr
Schlagwörter
(Deutsch)
Ehemalige Nationalsozialisten Nachkriegszeit Camp Marcus W. Orr
Autor*innen
Anna Solovy
Haupttitel (Englisch)
The Glasenbacher Wohlfahrtsvereinigung and its psychology of defeat
Hauptuntertitel (Englisch)
1947-2005
Paralleltitel (Deutsch)
Die Glasenbacher Wohlfahrtsvereinigung und ihre Psychologie von Niederlage : 1947-2005
Publikationsjahr
2018
Umfangsangabe
79 Seiten
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Oliver Rathkolb
Klassifikation
15 Geschichte > 15.38 Europäische Geschichte nach 1945
AC Nummer
AC15275015
Utheses ID
49120
Studienkennzahl
UA | 066 | 803 | |