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Attitudes toward original pronunciation performances of Shakespeare
Sergio Piaia
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Lehramt Sek (AB) UF Englisch UF Italienisch
Betreuer*in
Nikolaus Ritt
DOI
10.25365/thesis.55639
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-18039.38258.715172-7
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Masterarbeit untersucht Spracheinstellungen gegenüber Darbietungen von Shakespeares Werken in rekonstruierter frühneuenglischer Aussprache. Befürworter/innen dieses als „Original Pronunciation“ bekannten Bühnenakzents sind der Meinung, dass Shakespeare einem breiten Publikum dadurch „näher“ gebracht werden könne als dies durch die Standardaussprache der britischen Elite – der sogenannten Received Pronunciation (RP) – möglich sei. Die Studie wurde an einer Population von hundert Teilnehmer/innen durchgeführt, die zur Hälfte aus Personen englischer Muttersprache besteht und alle Altersgruppen umfasst. Zur quantitativen Datenerhebung wurde die von Lambert entwickelte Matched Guise-Methode in Form eines Online Fragebogens eingesetzt. Die Respondent/innen wurden gebeten, vier verschiedene Aufnahmen von Shakespeares Sonnet 116 einzustufen, in denen der Text in jeweils unterschiedlicher Aussprache vorgetragen wird (Standardamerikanisch, gegenwärtige RP, konservative RP, sowie Original Pronunciation). Die Beurteilung erfolgte anhand bipolarer Adjektivpaare des semantischen Differentials und in Beantwortung gezielter Fragen. Als Hauptvariable fungierte die Muttersprache der Respondent/innen; die gesprochene Englischvarietät und der jeweilige Bildungshintergrund bildeten weitere Variablen. Die Ergebnisse der Datenauswertung lassen den Optimismus der Original Pronunciation Befürworter/innen als nicht unbegründet erscheinen: Obwohl rekonstruiertes Frühneuenglisch deutlich niedrigere Evaluierungswerte in der charakterbezogenen Prestigedimension erhielt und insgesamt als für Shakespeare-Darbietungen am wenigsten geeignet eingestuft wurde, weisen die hohen Bewertungen dieser Aussprache in der charakterbezogenen Solidaritätsdimension auf ein „verborgenes“ Prestige hin, das Nonstandardvarietäten laut Spracheinstellungsstudien häufig genießen. Dies ist besonders daran ersichtlich, dass britische Respondent/innen Original Pronunciation dezidiert höher einstuften als andere Untergruppen der Studienpopulation und gleichzeitig den rekonstruierten Bühnenakzent mit verschiedensten regionalen Englischvarietäten assoziierten. Das „verborgene“ Prestige der Original Pronunciation kann somit, zumindest aus Sicht eines muttersprachlich britischen Publikums, als sicheres Indiz für das Bühnenpotential frühneuenglischer Aussprache auch in der Gegenwart interpretiert werden.
Abstract
(Englisch)
Plays by Shakespeare staged in reconstructed Elizabethan speech are known as “Original Pronunciation” (OP) performances. Theater practitioners and scholars, such as David Crystal, argue that Original Pronunciation can bring modern audiences “closer” to Shakespeare. To validate these claims empirically, a language attitudes study was conducted by means of the matched guise technique. With an online questionnaire composed of both semantic differential rating scales and direct questions, participants were asked to evaluate four different recordings of Shakespeare’s Sonnet 116, recited in General American, Contemporary RP, Conservative RP, and Original Pronunciation. Responses were obtained from an equal number of native speakers and non-native speakers of English, for comparative purposes. Analysis of the data shows that reconstructed Elizabethan speech was rated lowest along the evaluative dimension prestige (social status) and was also deemed less suitable for performances of Shakespeare than the modern British standard varieties. Original Pronunciation was most closely associated with Irish English by a majority of the respondents and very clearly evaluated as the least intelligible variety. Nevertheless, the high evaluations of Original Pronunciation along the accessibility (social attractiveness) dimension—particularly by British English native speakers—point to a “covert prestige” that this non-standard variety enjoys as a medium for performances of Shakespeare. Although the results of the study suggest that a widespread adoption of Original Pronunciation may not take hold, they nevertheless appear to encourage the proselytizing efforts of the “OP movement.”
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
language attitudes Original Pronunciation Shakespeare
Schlagwörter
(Deutsch)
Spracheinstellungen Original Pronunciation Shakespeare
Autor*innen
Sergio Piaia
Haupttitel (Englisch)
Attitudes toward original pronunciation performances of Shakespeare
Paralleltitel (Deutsch)
Spracheinstellungen gegenüber Original Pronunciation-Darbietungen von Shakespeares Werken
Publikationsjahr
2018
Umfangsangabe
iv, 93 Seiten : Diagramme
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Nikolaus Ritt
Klassifikationen
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.10 Sprache in Beziehung zu anderen Bereichen der Wissenschaft und Kultur ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.15 Historische Linguistik ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.24 Gruppensprachen, Fachsprachen, Sondersprachen ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.25 Soziolinguistik: Sonstiges
AC Nummer
AC15392675
Utheses ID
49165
Studienkennzahl
UA | 199 | 507 | 517 |