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Ver_lernen in der Praxis
Vermittlungswissen aus postkolonial-intersektional inspirierter Bildungsarbeit
Nina Krebs
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Gender Studies
Betreuer*in
Birgit Sauer
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.55652
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-18039.71262.650270-1
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Wie kann ein postkoloniales Bildungskonzept sowie eine dementsprechende Didaktik aussehen, und wie werden darin intersektional-feministische Perspektiven berücksichtigt? In den letzten Jahren wurden im deutschsprachigen Raum immer mehr Bildungsangebote geschaffen, die sich diese Fragen in der Praxis stellen. Im österreichischen Kontext fällt vor allem der Bezug auf Gayatri C. Spivaks Idee des Ver_lernens auf. Die Suche nach derartigen pädagogischen Beispielen führte zu vier unterschiedlichen Bildungsformaten beziehungsweise -kollektiven, die Zugänge über Kunst, Theorie und Aktivismus teilen. Non-formale politische Bildung ist in Österreich im Hinblick auf Akteur_innen und Politikdidaktik kaum erforscht – insbesondere in sozialen Bewegungen, Vereinen, Nichtregierungs- oder Selbstorganisationen. Ziel dieser Arbeit ist es, in diesem Feld jene Bildungsarbeit zu beleuchten, welche postkoloniale-intersektionale Aspekte mitberücksichtigt. Die Praxisbeispiele werden auf die Bedeutungen von Ver_lernen und intersektionale Anknüpfungspunkte untersucht. Im theoretischen Teil dieser Arbeit werden feministische und pädagogische Perspektiven aus den Postkolonialen Studien herangezogen. Im empirischen Teil erkunden fünf Expert_inneninterviews Motivationen, Ziele, Herausforderungen, pädagogische Strategien und Haltungen. Die Transkripte, Selbst- und Projektbeschreibungen sowie ausgewählte Publikationen der Interviewten wurden einer qualitativen zusammenfassenden Inhaltsanalyse unterzogen. Die Ergebnisse der Arbeit zeigen, dass Ver_lernen in der Praxis verlangt, historisch ausgeschlossenes Wissen zu fokussieren und strukturell marginalisierte Zielgruppen in der Bildung mitzudenken. Dafür ist es förderlich, wenn Lehrende im Kollektiv diverse situierte Wissensformen und Expertisen abdecken, um rein hegemonialen Perspektiven entgegenzuwirken und auf die Vielfalt der Lernenden eingehen zu können. Vor allem bei der Forderung nach situiertem Wissen kommt die Bedeutung von intersektionalen Perspektiven zum Tragen – Verknüpfungen zu Geschlecht wurden je nach untersuchtem Bildungsformat unterschiedlich zentral gesetzt. Experimentell und partizipativ angelegte Lernräume laden dazu ein, Dissens aufgrund von verschiedenen gesellschaftlichen Positionierungen auszuhalten und auszuhandeln.
Abstract
(Englisch)
What could a postcolonial educational concept and corresponding didactics look like? How can they comprise intersectional-feminist perspectives? In recent years, more and more educational projects have evolved in the German-speaking area that pose themselves these questions. In the Austrian context, Gayatri C. Spivak’s notion of un_learning is a common point of reference. This master’s thesis covers four different educational formats and collectives as pedagogical examples. They share an approach influenced by arts, theory and activism. Little research has been done on non-formal political education in Austria particularly regarding didactics and institutional players. This is especially true for education within social movements, associations, non-governmental organizations or self-organizations. Therefore, the aim of this thesis is to make postcolonial-intersectional educational work within this field more visible. What meanings of un_learning and intersectional links can be found in the practice of the selected examples? The theoretical part of this thesis examines feminist and educational perspectives in postcolonial studies. For the empirical part, five expert interviews were conducted and transcribed to explore motivations, goals, challenges, educational strategies and attitudes. The interview data, self- and project descriptions as well as selected publications by the interviewed experts were evaluated using qualitative content analysis. The major findings show that un_learning calls for a focus on historically excluded knowledges and considering structurally marginalized people as target groups in education. Facilitators of learning processes should cover different situated knowledges and expertise as a collective in order to counter hegemonic perspectives and to be able to respond to the diversity of learners. When aiming to foster situated knowledges, intersectional perspectives become especially necessary – depending on the interviewee, links to gender were highlighted to various degrees. Experimental and participatory learning environments have the potential to allow and deal with dissent caused by different social positions.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Unlearning Postcolonial education Intersectionality Gender Non-formal political education
Schlagwörter
(Deutsch)
Verlernen Postkoloniale Pädagogik Intersektionalität Geschlecht Non-formale politische Bildung
Autor*innen
Nina Krebs
Haupttitel (Deutsch)
Ver_lernen in der Praxis
Hauptuntertitel (Deutsch)
Vermittlungswissen aus postkolonial-intersektional inspirierter Bildungsarbeit
Paralleltitel (Englisch)
Un_learning in practice
Publikationsjahr
2018
Umfangsangabe
119 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Birgit Sauer
Klassifikationen
10 Geisteswissenschaften allgemein > 10.00 Geisteswissenschaften allgemein: Allgemeines ,
80 Pädagogik > 80.00 Pädagogik: Allgemeines ,
80 Pädagogik > 80.36 Erziehung und Gesellschaft ,
80 Pädagogik > 80.45 Ethische Erziehung ,
80 Pädagogik > 80.57 Interkulturelle Erziehung
AC Nummer
AC15360607
Utheses ID
49178
Studienkennzahl
UA | 066 | 808 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1