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Essays in labor economics
Martin Kerndler
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Wirtschaftswissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Doctor of Philosophy-Doktoratsstudium Wirtschaftswissenschaften (Dissertationsgebiet: Volkswirtschaftslehre, DK: Vienna Graduate School of Economics)
Betreuer*innen
Michael Reiter ,
Monika Gehrig-Merz
DOI
10.25365/thesis.55719
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-10719.87718.129358-6
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Disseration besteht aus drei Aufsätzen zu Lohnrigiditäten in bestehenden Beschäftigungsverhältnissen. Wenn Arbeitsverträge einseitig aufgelöst werden können, sind gelegentlich Lohnanpassungen notwendig, damit eine Weiterbeschäftigung im Interesse von Arbeitergeber und Arbeitnehmer ist. In der Praxis sind solchen Lohnanpassungen Grenzen gesetzt, einerseits durch gesetzliche Regelungen und andererseits durch Marktimperfektionen. Die ersten beiden Aufsätze untersuchen die Auswirkungen einer speziellen Form von Lohnrigidität innerhalb eines Arbeitsmarktmodelles mit Such- und Matchingfriktionen. Der dritte Aufsatz präsentiert neue empirische Resultate.
Der erste Aufsatz analysiert ein altersstrukturiertes Arbeitsmarktmodell unter der Annahme, dass Löhne nicht auf stochastische Schwankungen in der Produktivität des Beschäftigungsverhältnisses reagieren können. Es zeigt sich, dass diese Restriktion besonders die Erwerbsquote im späteren Erwerbsalter reduziert. Darüber hinaus schmälert die Lohnrigidität die Beschäftigungszugewinne, welche sich durch Pensionsreformen erzielen lassen. Eine Reduzierung von Frühpensionsmöglichkeiten sollte demnach von Arbeitsmarktmaßnahmen begleitet werden, welche den Anreiz für Unternehmen erhöhen, ältere Arbeitnehmer länger zu beschäftigen.
Der zweite Aufsatz untersucht das gesellschaftlich optimale Design von Abfertigungssystemen in Abhängigkeit von der Risikopräferenz der Arbeitnehmer und von Restriktionen in der Gestaltung von Arbeitsverträgen. Falls Arbeitnehmer risikoneutral sind oder keine Suchfriktionen auf dem Arbeitsmarkt wahrnehmen, ist der optimale Abfertigungsbetrag unabhängig vom Ausmaß allfälliger Vertragsfriktionen. Andernfalls sollten Abfertigungszahlungen umso höher sein, je stärker eingeschränkt Arbeitnehmer und Arbeitgeber in der Vertragsgestaltung sind. Eine dynamische Analyse zeigt außerdem, dass Anreize für Fehlverhalten am Arbeitsplatz ausschlaggebend dafür sind, dass Abfertigungszahlungen oft mit der Verweildauer im Betrieb steigen.
Der dritte Aufsatz untersucht Lohnrigiditäten auf Mikroebene anhand von Betriebsdaten. Es wird aufgezeigt, wie das Ausmaß und die Persistenz von betriebsspezifischen Produktivitätsschocks die Löhne und Entlassungswahrscheinlichkeiten der Beschäftigten beeinflussen. Anhand einer neuartigen Schätzstrategie zeigt sich, dass Löhne großteils symmetrisch auf permanente Produktivitätsschocks reagieren, während nur negative transitorische Schocks die Lohnentwicklung beeinflussen. Die Entlassungswahrscheinlichkeiten reagieren lediglich auf negative permanente Produktivitätsschocks. Die aufgezeigten Effekte sind sehr heterogen. Reale Lohnkürzungen und Entlassungen treffen hauptsächlich Arbeiter, während Angestellte bei negativen Schocks perfekt abgesichert scheinen, sowohl gegen Lohnentgang als auch gegen Jobverlust.
Abstract
(Englisch)
This dissertation consists of three essays relating to wage rigidities in ongoing employment relations. If employment is at will, efficient labor turnover requires occasional wage adjustments to make continuing employment mutually beneficial for the firm and the worker. In practice, the scope for wage adjustment may be restricted by institutional regulations and market failures. The first two essays study the implications of a specific form of wage rigidity within a search and matching framework. The third essay provides novel empirical insights.
The first essay analyzes an age-structured directed search model where wages cannot react to stochastic fluctuations in match productivity. I show that although this friction increases layoff rates at all ages, it particularly decreases the employment rate of elderly workers. Additionally, the contracting friction lowers the effectiveness of pension reforms. Restricting access to early retirement should therefore be complemented by labor market policies that improve firms’ willingness to keep elderly workers employed.
One suitable policy in this regard is severance pay. Therefore, the second essay investigates how contractual flexibility and worker's risk attitudes shape the socially optimal design of severance pay. If workers are risk neutral or search frictions for workers are negligible, the optimal level of severance pay turns out to be independent of the severity of bilateral contracting frictions. Otherwise, severance pay should increase with the severity of the friction. Extending the analysis to dynamic contracts, I find that moral hazard considerations are central to understand why severance pay is often increasing in tenure.
The third essay empirically investigates wage rigidity at the micro level and explores how size and persistence of idiosyncratic firm-level productivity shocks affect individual wages and layoff probabilities. Using a novel estimation strategy, I document that wages respond largely symmetrically to permanent productivity shocks, while only negative transitory shocks affect wages. Layoff probabilities only respond to negative permanent productivity shocks. Interestingly, real wage cuts and employment loss after negative productivity shocks are limited to blue-collar workers, while white-collar workers appear to be fully insured against negative productivity shocks, both in terms of wages and in terms of employment.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
wage rigidity layoffs labor market labor market policy early retirement severance pay
Schlagwörter
(Deutsch)
Lohnrigidität Entlassungen Arbeitsmarkt Arbeitsmarktpolitik Frühpensionierung Aberfertigungszahlungen
Autor*innen
Martin Kerndler
Haupttitel (Englisch)
Essays in labor economics
Paralleltitel (Deutsch)
Aufsätze in Arbeitsmarktökonomik
Publikationsjahr
2018
Umfangsangabe
vi,139 Seiten : Diagramme
Sprache
Englisch
Beurteiler*innen
Christian Meckl ,
Pietro Garibaldi
Klassifikationen
83 Volkswirtschaft > 83.13 Theorie der Wirtschaftspolitik, Wohlfahrtstheorie ,
83 Volkswirtschaft > 83.14 Einkommen, Beschäftigung, Arbeitsmarkt
AC Nummer
AC15388873
Utheses ID
49237
Studienkennzahl
UA | 794 | 370 | 140 |