Detailansicht

Messies und ihre Sachen
kulturwissenschaftliche Einblicke in ein Phänomen
Eva Grois - Deimbacher
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Klara Löffler
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.5496
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30308.97886.433361-6
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
In vorliegender Arbeit gehe ich einem Phänomen nach, das in einer Wegwerfgesellschaft besonders seltsam anmutet. Mein Interesse gilt der subjektiven Wirklichkeit von Menschen, die sich als Messies bezeichnen, ihrer Beziehung zu ihren angesammelten Dingen und ihrer Alltagsbewältigung. Ausgehend davon, dass die Bewertungen ihrer Gegenstände von Menschen gemacht sind, beschäftige ich mich mit der besonderen Bedeutung, die Messies mit ihren angesammelten Sachen verbinden. Auswählen, selektieren, präsentieren - also Beschäftigungen, die man mit einer Sammeltätigkeit verbindet, sind für Messies unmöglich. Das Zuviel an Gegenständen, der Stress des Suchens und eine fehlende zeitliche Struktur führen zu einer Einschränkung des Lebensraumes und damit oft zur Nichtbenutzbarkeit der Wohnung. Schwerpunkt meiner Arbeit sind die teilnehmende Beobachtung in einer Messie-Selbsthilfegruppe und drei offen geführte Interviews. Die von mir befragten Gesprächspartner, vor allem aber jene Messies, die ich in der Selbsthilfegruppe der Sigmund Freud PrivatUniversität kennenlernen konnte, sehen ihr Handeln in Bezug auf ihre Lebensweise als abweichend von der Norm. Dieses Selbstbild wird verstärkt durch die Darstellung der negativen Seiten des Messie-Seins in den Medien, was wiederum bei den Betroffenen Verzweiflung und Existenzängste erzeugt. Meist wird dabei übersehen, dass dieser besondere Umgang mit Dingen auch eine Stärke ist - Messies können sich an Sachen erfreuen, die für andere wert- und nutzlos sind. Ein weiterer Aspekt vorliegender Arbeit setzt sich mit der Frage auseinander, inwieweit gesellschaftliche und kulturelle Konzepte und Strukturen unsere Vorstellungen von Normalität in Bezug auf Ordnung und Unordnung beeinflussen. Meine Arbeit stützt sich auf die volkskundliche/ethnologische Sichtweise des Phänomens Messie, beleuchtet aber auch den aktuellen Wissenstand anderer Fachgebiete wie der Psychologie, der Medizin und der Sozialen Arbeit.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Messies Biografie Ordnung Unordnung Alltag Selbsthilfegruppe
Autor*innen
Eva Grois - Deimbacher
Haupttitel (Deutsch)
Messies und ihre Sachen
Hauptuntertitel (Deutsch)
kulturwissenschaftliche Einblicke in ein Phänomen
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
82 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Klara Löffler
Klassifikation
73 Ethnologie > 73.45 Einzelne soziale Gruppen, Außenseiter, Randgruppen
AC Nummer
AC07734750
Utheses ID
4924
Studienkennzahl
UA | 308 | | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1