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Entre ‘weones’ y ‘boludos’
la idiosincrasia lingüística de dos países vecinos separados por el dialecto y su reflejo en la interacción de estudiantes chilenos y argentinos
Verena Schörghuber
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Lehramtsstudium UF Spanisch UF Englisch
Betreuer*in
Peter Cichon
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.55765
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-10719.95814.948565-3
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Spanisch ist mit etwa 480 Millionen Sprecher*innen mit Spanisch als Erstsprache und 21 Ländern, in denen Spanisch als offizielle Amtssprache fungiert (El País 2018; Instituto Cervantes 2018: 5), eine plurizentrische Sprache; das heißt, sie besitzt mehrere linguistische Zentren, die die Basis für die Standardsprache bilden. Allerdings genießen nicht alle spanischen Dialekte ein gleich hohes Prestige (Maldonado Cárdenas 2012: 96). Vor allem das chilenische und das argentinische Spanisch sind dabei meist aufgrund ihrer stark abweichenden Distinktionsmerkmale von der kastilischen Norm mit einer negativen Reputation behaftet. Weiters sorgen die besagten südamerikanischen Länder für besonders großes Forschungsinteresse resultierend aus ihrer gemeinsamen Vorgeschichte und diversen Konfliktsituationen. Gleichermaßen sind das stark kontrastierende Sprachbewusstsein sowie die unterschiedlichen sprachlichen Identitäten von Chilen*innen und Argentinier*innen besonders erstaunlich (Larraín 2005: 7). In dieser Diplomarbeit werden die linguistischen Einstellungen und Identitäten der chilenischen und argentinischen Studierenden und deren Auswirkungen auf die interkulturelle Kommunikation zwischen ihnen untersucht. Ein Überblick über die wichtigsten Merkmale des chilenischen und des Río-de-la-Plata-Spanisch wird gegeben. Ein besonderes Augenmerk gilt dem wechselseitigen Einfluss des gesprochenen Dialekts auf die eigene linguistische Identität einerseits und auf die Fremdwahrnehmung der sprachlichen Varietät des Nachbarlandes andererseits. Zudem werden soziale Vorurteile und Stereotypen des chilenischen und des argentinischen Dialekts untersucht. Schließlich werden eventuelle kommunikative Herausforderungen und Missverständnisse sowie deren Beseitigung anhand von Kommunikationsstrategien analysiert. Im Zuge einer empirischen Feldforschungsarbeit in Santiago de Chile und Buenos Aires von Juni bis August 2018 wurden 161 Studierende mittels eines elektronischen Fragebogens und 50 Studierende anhand eines Leitfadeninterviews zum besagten Thema befragt. Zusätzlich wurden zwei Experteninterviews mit Prof. Dr. Darío Rojas an der Universidad de Chile und mit Prof. Dr. Roberto Bein an der Universidad de Buenos Aires geführt. Eine quantitative und qualitative Analyse ermöglichte es, einerseits aussagekräftige und andererseits in die Tiefe gehende Forschungsergebnisse zu erhalten. Die Ergebnisse zeigen, dass die argentinischen Studierenden über eine weitaus höhere Sprachloyalität als die chilenischen Studierenden verfügen, denn sie evaluieren ihren eigenen Dialekt als einen der besten. Die Chilen*innen hingegen schätzen ihren eigenen Dialekt vorwiegend als ‘defizitär‘ ein, wenngleich sie ihn trotz ihrer Einschätzungen ohne jegliche Änderungen bzw. Anpassungen an das Standardspanisch weiterverwenden, woraus ein sogenanntes ‘verdecktes Prestige‘ (Milroy 2007: 138; Silva-Corvalán 2001: 99) des chilenischen Dialekts abzuleiten ist. Auch die Argentinier*innen stimmen den Chilen*innen zu, denn das chilenische Spanisch belegt den ersten Platz der ‘inkorrektesten‘ Spanischvarietäten unter den argentinischen Studierenden. Nichtsdestotrotz wurden die Klassifikationen ‘korrekt‘ und ‘inkorrekt‘ in Bezug auf die Sprache oftmals gänzlich abgelehnt, was womöglich auf das höhere Bildungsniveau der Studierenden und eine folglich kritischere Reflexion über ihre Sprache zurückzuführen ist. Abschließend lässt sich festhalten, dass es trotz der linguistischen Kontraste zwischen dem chilenischen und dem argentinischen Dialekt zu keinen großen Verständigungsschwierigkeiten unter den Studierenden kommt, da beide befragten Sprechergruppen dazu tendieren, einerseits ihr Sprechverhalten kontextuell anzupassen und andererseits Kommunikationsstrategien anzuwenden. Linguistische Diversität sollte demnach vielmehr als kulturelle Bereicherung denn als Belastung wahrgenommen werden.
Abstract
(Englisch)
The Spanish language has 480 million native speakers distributed over 21 countries (El País 2018; Instituto de Cervantes 2018: 5) making it pluricentric, meaning that it has more than just one linguistic centre which forms the basis for the standard language. However, not all linguistic varieties of Spanish enjoy the same level of prestige (Maldonado Cárdenas 2012: 96). Chilean and Rioplatense Spanish are highly stigmatized due to their abundance of distinctive characteristics compared to the Spanish norm. Furthermore, the shared prehistory and the numerous conflicts between Chile and Argentina attract particular attention. What makes them undoubtedly fascinating is their highly contrastive language awareness (Larraín 2005: 7). This diploma thesis examines the linguistic attitudes and identities of Chilean and Argentinian university students and the impact on intercultural communication between them. First, Chilean and Rioplatense Spanish will be described in detail, compared and contrasted. Secondly, the reciprocal influence of the spoken dialect on the linguistic self-perception and the external perception of the neighbouring country’s dialect will be analysed. Thirdly, this thesis investigates social prejudices and stereotypes of both Chilean and Rioplatense Spanish. Finally, the research also sheds light on possible communicative challenges and misunderstandings as well as their elimination by means of communicative strategies. A field study was conducted in Santiago de Chile and Buenos Aires during the period of June until August 2018. It consisted of an electronic survey with 161 participants, a guided interview with 50 participants, as well as two expert interviews with linguists and professors at the University of Chile, Darío Rojas, and at the University of Buenos Aires, Roberto Bein. By means of the mixed method of a quantitative-qualitative research, the research findings fulfil both high significance and informative profoundness. The findings demonstrate that Argentinian students hold greater language loyalty towards their own language than the Chileans due to the evaluation of their own dialect as one of the most ‘correct’ variations of Spanish. In contrast, the Chilean dialect ranks among the most ‘incorrect’ form of Spanish according to both Chilean and Argentinian students. However, the Chileans have not stopped using their dialect nor have they modified it, which is to say that the Chilean dialect enjoys, to some extent, a so-called ‘covert prestige’ (Milroy 2007: 138; Silva-Corvalán 2001: 99). On the other hand, many respondents reject the terms ‘correct’ and ‘incorrect’ with regard to language and advocate for concepts such as ‘adequate’ and ‘inadequate’ or ‘appropriate’ and ‘inappropriate’ instead. This critique is probably based on the high level of education of the university students and, thus, their increased linguistic sensibility. In conclusion, it can be argued that the substantial linguistic discrepancies between Chilean and Rioplatense Spanish do not trigger any remarkable communication problems, since native speakers of both countries tend to adapt their language to linguistic context and apply communicative strategies when necessary. Thus, linguistic diversity should be perceived as a cultural enrichment rather than a burden.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Chilean Spanish Rioplatense Spanish (Argentinian Spanish) linguistic identities linguistic attitudes language awareness intercultural communication
Schlagwörter
(Deutsch)
chilenisches Spanisch Río de la Plata Spanisch (argentinisches Spanisch) linguistische Identitäten linguistische Einstellungen Sprachbewusstsein interkulturelle Kommunikation
Autor*innen
Verena Schörghuber
Haupttitel (Spanisch)
Entre ‘weones’ y ‘boludos’
Hauptuntertitel (Spanisch)
la idiosincrasia lingüística de dos países vecinos separados por el dialecto y su reflejo en la interacción de estudiantes chilenos y argentinos
Paralleltitel (Deutsch)
Zwischen ‘weones’ und ‘boludos’: die linguistische Eigenart der Dialekte zweier Nachbarländer und ihre Auswirkung auf die Interaktion zwischen chilenischen und argentinischen Studierenden
Paralleltitel (Englisch)
Between 'weones' and 'boludos': the linguistic idiosyncrasy of two neighbouring countries separated by the dialect and its reflection in the interaction between Chilean and Argentinian students
Publikationsjahr
2019
Umfangsangabe
185 Seiten : Diagramme
Sprache
Spanisch
Beurteiler*in
Peter Cichon
Klassifikationen
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.18 Dialektologie ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.25 Soziolinguistik: Sonstiges
AC Nummer
AC15323351
Utheses ID
49280
Studienkennzahl
UA | 190 | 353 | 344 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1