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Shitstorms - die virtuellen Pranger und Brandbeschleuniger des 21.Jahrhunderts
Anleitung zu einem reflektierten, kompetenten Einsatz heutiger, digitaler Medien unter Bedachtnahme auf mögliche negative Konsequenzen
Martina Persely
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Informatik
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Informatikdidaktik
Betreuer*in
Markus Haslinger
DOI
10.25365/thesis.55916
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-22757.83596.802659-0
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Das Internet ist aus unserer Welt nicht mehr wegzudenken. Das zusätzliche Aufkommen
von Social Media eröffnete den Menschen neue Wege der Kommunikation: Fotos,
Texte und Videos können in Sekundenschnelle weltweit ausgetauscht, verbreitet und/oder
veröffentlicht werden. Viele Unternehmen und Personen des öffentlichen Lebens setzen
Social Media ein, um mit ihren Kunden oder Fans zu kommunizieren und sich als Marke
virtuell zu präsentieren. In den meisten Fällen ist diese Vorgehensweise erfolgreich. Wie
der französische Schriftsteller Antoine de Saint-Exupéry jedoch bereits feststellte:
„Die Sprache ist die Quelle aller Missverständnisse.“ Dieses Zitat spiegelt einen der
Hauptgründe für sogenannte Shitstorms wieder: Das geschriebene Wort bietet viel Spielraum
für (Miss-)Interpretationen, durch die sich Emotionen hochschaukeln können, von
denen Empörungsstürme leben. Wie genau wird jedoch ein Shitstorm definiert? Eine eindeutige
Begriffsbestimmung existiert zwar nicht, jedoch umrissen soll sich das Phänomen
vorerst mit den Worten des Autoren Andreas Naber darstellen:
„Dieser Anglizismus beschreibt Entrüstungsphänomene im Social Web, wodurch eine
unternehmensschädigende Meinungsbildung so schnell entsteht, dass man sie als eine
Art Sturm betrachten kann, in welchem das betroffene Unternehmen in der Form einer
kritischen Entrüstung mit äußerst unangenehmen Äußerungen (shit) sowohl sachlicher
als auch unsachlicher Natur konfrontiert ist.“
Das Wort Shitstorm existiert in etwa seit dem Jahr 2009. Zurzeit sind bei Betrachtung der
Praxis noch keine Grenzen gezogen, die aufzeigen, wo solch ein Empörungssturm „anfängt“
bzw.„aufhört“. Ziel eines solchen ist es meist, auf Fehltritte hinzuweisen oder sich über
diese zu beschweren.Wollte sich früher jemand Luft machen, so kontaktierte die Person die
Servicehotline; ohne meist jedoch Aufmerksamkeit zu erhalten. Bei einem Shitstorm sind
die Kritiken meist öffentlich sichtbar (z.B. Pinnwand auf Facebook). Jeder Nutzer kann
seine Meinung dazu äußern und sowohl diese als auch die Reaktion der Firma in Echtzeit
verfolgen. Das Jahr 2012 wurde als das „Jahr des Shitstorms“ bezeichnet. Ursachen dieser
Stürme waren jedoch nicht grobe Fauxpas oder moralische Fehltritte. Um die Massen
gegen sich zu verschwören, reichten bereits Nichtigkeiten wie die Preiserhöhung eines
Burgers um 39 Cent - so geschehen bei der Fast-Food-Kette McDonalds.Ein weiteres
Opfer war die Bank INGDiBa. In ihrem Werbespot erhielt der deutsche Basketballspieler
Dirk Nowitzki eine Wurst als Geschenk einer Metzgerei überreicht, wogegen Veganer
und Vegetarier protestierten. Der Sommer 2012 erweckte den Anschein, es könne jedes
Unternehmen ohne viel Zutun Ziel solch eines Empörungssturmes werden.
Das verheerende Problem für Unternehmen ist die Tatsache, dass sie Shitstorms kaum
kontrollieren können und sich diese meist mit sehr hoher Geschwindigkeit viral verbreiten.
Eine weitere Problematik: „Durch die dauerhafte Speicherung der Daten werden Shitstorms
zu einem unkalkulierbar hohen Risiko für Unternehmen, deren Reputation und
monetärer Erfolg erheblich beschädigt werden können.“ Trotz zahlreicher Verhaltenstipps
im Falle eines Empörungssturms ist zu bedenken, dass jeder einzigartig ist, was es wiederum
unmöglich macht, eine standardisierte Vorgehensweise festzulegen, die immer greift.
Auf Grund dessen ist es für Betroffene essenziell, Personen mit einschlägigem kommunikativen
Know-how zu engagieren die im Fall des Falles auf die Situation (richtig) reagieren
können. Viele Menschen verstecken sich bei ihren (negativen) Äußerungen häufig in der
vermeintlichen Anonymität des Internets; aber ist das Internet wirklich ein rechtsfreier
Raum? Wie sollten sich Einzelpersonen bzw. Unternehmen, die Opfer eines Shitstorms
werden, verhalten? Warten, bis der Sturm vorbei ist oder aktiv dagegen vorgehen?
Diese Masterarbeit soll folgende Forschungsfragen beantworten:
1) Welche Anlässe können einen Shitstorm entflammen?
2) Welche Strategien können vom Adressaten eines Empörungssturms verfolgt werden?
3) Mit welchen möglichen Konsequenzen haben Adressaten von Empörungsstürmen zu
rechnen?
4) Welche österreichischen Gesetze können im Zuge eines Shitstorms verletzt und in
weiterer Folge übertreten werden?
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Shistorm Hassposting Facebook
Autor*innen
Martina Persely
Haupttitel (Deutsch)
Shitstorms - die virtuellen Pranger und Brandbeschleuniger des 21.Jahrhunderts
Hauptuntertitel (Deutsch)
Anleitung zu einem reflektierten, kompetenten Einsatz heutiger, digitaler Medien unter Bedachtnahme auf mögliche negative Konsequenzen
Publikationsjahr
2018
Umfangsangabe
vi, 150 Seiten : Illustrationen, Diagramme
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Markus Haslinger
Klassifikation
54 Informatik > 54.08 Informatik in Beziehung zu Mensch und Gesellschaft
AC Nummer
AC15606633
Utheses ID
49406
Studienkennzahl
UA | 066 | 950 | |