Detailansicht
Die wirklich sicheren Dinge
teilkulturelle Perspektiven auf die materiale Welt am Beispiel Zero Waste
Raphaela Casata
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Soziologie
Betreuer*in
Michaela Pfadenhauer
Mitbetreuer*in
Tilo Grenz
DOI
10.25365/thesis.56162
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-22751.40464.780368-4
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Unsere Welt ist geprägt von unzählbar vielen Dingen; Dinge, die uns umgeben, die wir verwenden, mit denen wir uns ausdrücken und die uns etwas mitteilen. Deren soziale Relevanz wurde nach längerer Absenz auch von den Sozialwissenschaften (wieder-)erkannt. Die Masterarbeit schließt an einer Soziologie materialer Kultur an und interessiert sich, dem wissenssoziologischen Paradigma folgend, für Bedeutungen von Dingen, Materialien und Stoffen im Sinne geteilter (Sonder-)Wissensbestände. Als Untersuchungsfeld fungiert ‚Zero Waste’ – sich darunter gruppierende Menschen folgen dem Leitgedanken eines möglichst abfallfreien Alltags und setzen dazu verschiedene Maßnahmen. Zero Waste wird konzeptionell als teilkulturelles Weltdeutungsschema gefasst, das Individuen Orientierung in der Bewältigung des alltäglichen Lebens bietet.
Auf Basis der sequenzanalytischen Auswertung problemzentrierter Interviews mit Zero Waste-Partizipierenden erfolgt die Rekonstruktion des für das Weltdeutungsschema wesentlichen (Sonder-)Wissens. Die Arbeit leistet damit einen Beitrag zur Ergründung bislang vernachlässigter Aspekte materialer Kultur, wobei diese entlang einer eigens konzipierten Systematisierung der Bedeutungsdimensionen aufgezeigt werden.
Im Kontext von Zero Waste werden Dinge, Materialien und Stoffe in Zusammenhang mit persönlichen, gesellschaftlichen, lokalen und globalen Problemen und individualisierten Lösungen, die auf ökologische, soziale und ökonomische Nachhaltigkeit, Ressourceneinsparung und Abfallvermeidung abzielen, thematisiert. Als zentral stellt sich eine multikontextuelle Perspektive auf Dinge, Materialien und Stoffe, deren Herkunft, Erzeugungsweise und Zerfallsbedingungen heraus. Teilkulturelles Sonderwissen wird von Partizipierenden im Umgang mit Dingen, Materialien und Stoffen generiert, umgesetzt und abgewandelt und in der Kommunikation mit Gleichgesinnten fortwährend ausgebaut. Am Beispiel Zero Waste zeigt sich, wie zumeist unscheinbare Komponenten materialer Kultur, Materialien und Stoffe, wesentlich mitbestimmen, wie sich Menschen in der alltäglichen Lebenswelt orientieren – ein Aspekt, den es von der (Wissens-)Soziologie weiterzuverfolgen gilt.
Abstract
(Englisch)
Our world is shaped by an innumerable amount of things; things that surround us, that we use, that we express ourselves with, that convey something to us. After a long period of absence, the social relevance of things was (also) recognized by the social sciences. The master thesis builds on a sociology of material culture and, following the paradigm of a sociology of knowledge, is interested in meanings of things, materials and substances in the sense of shared (special) knowledge. The study is based on the example of Zero Waste. In this field, people strive to realize the idea of an everyday life that is as waste-free as possible and set various measures to this end. Zero Waste is conceived as a semi-cultural scheme of world interpretation that offers individuals orientation in dealing with everyday life.
The (special) knowledge essential for the scheme of world interpretation is reconstructed on the basis of a sequence-analysis of problem-centered interviews with Zero Waste participants. The work thus makes a contribution to the investigation of previously neglected aspects of material culture, whereby these are shown along a developed systematization of dimensions of meaning.
In the context of Zero Waste, things, materials and substances are addressed in connection with personal, social, local and global problems and individualized solutions that aim at ecological, social and economic sustainability, resource conservation and the avoidance of waste. A multi-contextual perspective on things, materials and substances, their origin, mode of production and decomposition turns out to be central. Semi-cultural special knowledge is generated, implemented and modified by participants in the handling of things, materials and substances and continuously expanded in communication with like-minded people. The example of Zero Waste shows how inconspicuous components of material culture, materials and substances, have a significant influence on how people find orientation in everyday life - an aspect that should be pursued by (a) sociology (of knowledge).
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
Sociology of Knowledge Material Culture Zero Waste Special Knowledge Scheme of World Interpretation Interpretive Social Science Hermeneutic Sociology of Knowledge
Schlagwörter
(Deutsch)
Wissenssoziologie Materiale Kultur Zero Waste Sonderwissen Weltdeutungsschema Interpretative Sozialforschung Hermeneutische Wissenssoziologie
Autor*innen
Raphaela Casata
Haupttitel (Deutsch)
Die wirklich sicheren Dinge
Hauptuntertitel (Deutsch)
teilkulturelle Perspektiven auf die materiale Welt am Beispiel Zero Waste
Paralleltitel (Englisch)
The really safe things
Publikationsjahr
2018
Umfangsangabe
ii, 162 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Michaela Pfadenhauer
AC Nummer
AC15317679
Utheses ID
49610
Studienkennzahl
UA | 066 | 905 | |