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Zum zeichenhaften Gebrauch des verbotenen Buches als Transportmittel unerwünschten Gedankenguts im Film
eine dramaturgische Analyse anhand ausgewählter Spielfilme
Romana Holtemayer
Art der Arbeit
Master-Thesis (ULG)
Universität
Universität Wien
Fakultät
Postgraduate Center
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Universitätslehrgang Library and Information Studies (MSc)
Betreuer*in
Julia Danielczyk
DOI
10.25365/thesis.56219
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-21471.83024.644969-7
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Diese Master-Thesis befasst sich mit dem zeichenhaften Gebrauch und der dramaturgischen
Funktion des Buchobjektes als Träger von Information im Spielfilm. Das Buch dient bereits
seit Jahrhunderten als Symbol für Wissen und Bildung, es konnte seinem Besitzer Prestige
und Macht verleihen. Die über dieses traditionsreiche Medium übermittelte Information
wurde aber mitunter auch als unliebsam und sogar „gefährlich“ eingestuft. Zensorische
Maßnahmen, die bis zur Vernichtung des Buchkörpers reichen konnten, prägten vergangene
Epochen, die Bücherverbrennung als symbolischer Akt der Tilgung unerwünschter Ideen
oder von der eigenen Weltsicht abweichender Gedanken findet aber auch im 21. Jahrhundert
noch Anhänger.
Seine singuläre Stellung als Leitmedium hat das Buch im 20. Jahrhundert eingebüßt, doch
der Medienwechsel ermöglicht eine Betrachtung des alten Mediums im Spiegel neuerer
Medien. Der Spielfilm steht schon sehr früh, seit seiner Entwicklung zum Erzählkino, in
einer Wechselbeziehung zu Literatur und literarischem Theater. Doch erst durch den Aufstieg
des Fernsehens und besonders durch den Einfluss digitaler Medien ist ab Mitte des 20.
Jahrhunderts eine intensiver werdende Beschäftigung mit der Buchkultur beziehungsweise
deren drohendem Ende zu verzeichnen. Dieses Thema wird selbstreflexiv in der Literatur
verarbeitet, findet seinen Weg aber auch vermehrt auf die Kinoleinwand.
Im Film wird das Buch als Objekt im Kodex-Format inszeniert, selten sieht oder hört man
Textpassagen, selten wird man mit dem konkreten Inhalt eines Buches konfrontiert. Seine
„Rolle“ im Film ist aber immer eindeutig interpretierbar – hier sind wichtige Informationen
gespeichert,
Fakten,
keine
„fake
news“.
Als
dramaturgischer
Höhepunkt
der
Spielfilmhandlung fungiert häufig ein spektakulärer Bibliotheksbrand, der aber auch klärende
und aufrüttelnde Wirkung haben kann. Anhand der ausgewählten Filmbeispiele aus
unterschiedlichen Jahrzehnten wird die Bandbreite des Themas sichtbar, die zwischen
nostalgischer Auratisierung der Buchkultur und der Realisierung des bereits vollzogenen
Medienwandels schwankt. Gemeinsam ist allen Inszenierungen jedenfalls, dass Büchern und
dem durch sie transportierten Wissen große Macht über den Menschen zugeschrieben wird.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Buchsymbol Buchobjekt verbotenes Buch Spielfilm
Autor*innen
Romana Holtemayer
Haupttitel (Deutsch)
Zum zeichenhaften Gebrauch des verbotenen Buches als Transportmittel unerwünschten Gedankenguts im Film
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine dramaturgische Analyse anhand ausgewählter Spielfilme
Publikationsjahr
2019
Umfangsangabe
73 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Julia Danielczyk
AC Nummer
AC15386367
Utheses ID
49658
Studienkennzahl
UA | 992 | 600 | |