Detailansicht

Geometric morphometric craniofacial analysis of early Bronze Age Austrian populations
Alessandro Pellegrini
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Lebenswissenschaften
Betreuer*in
Maria Teschler-Nicola
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.5541
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30036.96546.811253-2
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Archäologische Forschungsergebnisse deuten an, dass die frühbronzezeitliche Bevölkerung in Niederösterreich keine kulturelle Einheit aufwies. Drei zeitgleiche Kulturgruppe sind im Raume Ostösterreichs dokumentiert: Nördlich der Donau war das Gebiet der Aunjetitzer Kultur, südlich der Donau und westlich der Wienerwaldes war der Bereich der Unterwölblinger Kultur, südlich der Donau und östlich des Wienerwaldes war die Gegend der Wieselburger Kultur. Diese kulturell differenzierten Gruppen besiedelten ein kleines geographisches Gebiet unter ähnlichen ökologischen Gegebenheiten. Bisherige anthropologische Untersuchungen belegten aber statistische Unterschiede in der Skelettmorphologie. In der vorliegenden Studie wird die Frage nach den phänetischen Unterschieden in der Cranialmorphologie neuerlich aufgegriffen und mittels der Geometric Morphometric Methode analysiert. 58 drei-dimensionale kraniofazial Landmarks wurden an 171 erwachsenen männlichen und weiblichen Individuen digitalisiert. Zunächst wurde eine Hauptkomponente Analyse von shape-Koordinaten in „form space“ durchgeführt, um das Muster der kraniofazial Variation innerhalb der kompletten Stichprobe zu beleuchten. Diese Analyse zeigte auffällig Unterschiede zwischen der Wieselburger und der Aunjetitzer Kulturgruppe sowie eine Überlappung der Unterwölblinger Kulturgruppe mit den beiden anderen Gruppen. In der Hauptkomponentenanalyse, die unter Berücksichtigung des Geschlechts durchgeführt wurde, zeigten die männlichen Individuen eine deutlich heterogenere Schädelmorphologie als die weiblichen Individuen. Diese Studie bestätigt die vorherigen Untersuchungen, die morphologische Gruppenunterschiede zwischen kulturell definierten Bevölkerungen Ostösterreichs dokumentierten. Diese phänotypischen Abweichungen könnten auch genetisch bedingt sein, etwa durch Prozesse wie Endogamie. Analysen von Mikroentwicklungstendenzen zeigten, dass sich die chronologisch etwas jüngere Population von Gemeinlebarn F in Bezug auf die kraniofaziale Morphologie unterscheidet. Das könnte auf einen Zusammenbruch der Isolation dieser Gruppen und eine verstärkte Bevölkerungsmischung hindeuten.
Abstract
(Englisch)
Archeological data indicate that early Bronze Age populations in lower Austria do not present a cultural unity. They differ in three regional synchronous manifestations: North of the Danube was the area of the Únětice culture, south of the Danube the Unterwölbling culture (west of Wienerwald) and the Wieselburg culture (east of Wienerwald). They shared a small geographic area and similar ecological conditions, but previous studies revealed significant population differences in skeletal morphology. In this study the cranial morphology of these Bronze Age populations was analyzed with a geometric morphometric approach to assess population structure and migration patterns. 58 three-dimensional craniofacial landmarks were located in skulls of 171 adult male and female individuals. Principal Component Analysis (PCA) in Procrustes form space shows conspicuous differences between the Wieselburg and the Únětice groups, probably caused by genetic isolation due to geographical barriers, whereas the Unterwölbling group overlaps with both of them. A PCA separately by sex provided evidence for a more heterogeneous cranial morphology in males than in females, which may be a result of a prolonged cranial growth of males as indicated by an allometric analysis. Females of the three cultural groups differ in other morphological characteristics instead, which most likely arose from the females’ greater migration rate in a patrilocal system. This is supported by recent archeological evidence. The morphological separation of the chronologically younger Gemeinlebarn F may be a result of intensified metallurgical trading and a break-down of the isolation of cultural groups.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
3D landmarks form space morphological variation population dynamics
Schlagwörter
(Deutsch)
3D landmarks form space morphologische Variation Bevölkerungsdynamik
Autor*innen
Alessandro Pellegrini
Haupttitel (Englisch)
Geometric morphometric craniofacial analysis of early Bronze Age Austrian populations
Paralleltitel (Deutsch)
Geometric Morphometric Analyse der kraniofazialen Morphologie in der frühbronzezeitlichen Bevölkerung Österreichs
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
191 S. Ill., graph. Darst., Kt.
Sprache
Englisch
Beurteiler*innen
Alfredo Coppa ,
Katrin Schäfer
Klassifikationen
02 Wissenschaft und Kultur allgemein > 02.99 Wissenschaft und Kultur allgemein: Sonstiges ,
42 Biologie > 42.00 Biologie: Allgemeines
AC Nummer
AC05040552
Utheses ID
4967
Studienkennzahl
UA | 091 | 442 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1