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Die zweite Generation erzählen lassen
Nachkommen vertriebener Sudetendeutscher in Östereich über Vertreibung, Heimat und Identität
Samantha Wehr
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Lehramtsstudium UF Englisch UF Geschichte, Sozialkunde, Polit.Bildg.
Betreuer*in
Peter Becker
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.56290
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-22754.78288.440559-9
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Ziel der vorliegenden Diplomarbeit ist es, einen Einblick in den privaten Erinnerungsalltag sudetendeutscher Familien in Österreich und die Sichtweisen der zweiten Generation zur Vertreibungsgeschichte sowie Konzepten wie Heimat und Identität zu gewinnen. Aufbauend auf aktuellen Erinnerungs- und Gedächtnistheorien, wie dem ‚kollektiven Gedächtnis‘ und ‚Familiengedächtnis‘, fokussiert das Forschungsinteresse die Rolle der Nachkommen von vertriebenen Sudetendeutschen im Prozess der interfamiliären Erinnerungstradierung und untersucht vor allem deren Ausprägungen, Träger und Funktionen. Dafür wurden acht biografische Interviews mit Personen geführt, die zumindest einen in der ehemaligen Tschechoslowakei geborenen Elternteil mit Flucht- und/oder Vertreibungshintergrund besitzen. Nach der Methode der Oral History wurden die teilstrukturierten Leitfadeninterviews mit der hermeneutischen Methode für qualitative Interviews themenzentriert und korpus-intern zusammengezogen ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen bereits für das entsprechend begrenzte Sample erhebliche Unterschiede in den Formen der Erinnerungsweitergabe zwischen den Generationen und dem Bezug zur Familienvergangenheit auf. Neben der Schlüsselrolle des mündlichen Erzählens für den Fortbestand des Familiengedächtnisses wurden weitere Praktiken und Objekte der Erinnerung in den Lebenswelten der Befragten verortet. Trotz dieser Vielfalt eint die Interviewpartner/innen dennoch die Bindung an ihre ‚Heimat‘ Österreich, die Ablehnung einer sudetendeutschen ‚Identität‘ und, großteils, die Übernahme gewisser negativer Wertungen der heutigen tschechischen Bevölkerung. Dennoch zeichnen sich in den Wünschen der Befragten nach einem angemessenen öffentlichen Gedenken an die deutsche Flucht und Vertreibung und einem Schlussstrich unter die Vergangenheit Möglichkeiten zur deutsch-tschechischen Verständigung ab. Weitere Studien zum Familiengedächtnis sudetendeutscher Familien wären speziell im Hinblick auf die Rolle der dritten Generation wünschenswert.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Flucht und Vertreibung Familiengedächtnis kollektives Gedächtnis Sudetendeutsche Erinnerungsforschung Oral History
Autor*innen
Samantha Wehr
Haupttitel (Deutsch)
Die zweite Generation erzählen lassen
Hauptuntertitel (Deutsch)
Nachkommen vertriebener Sudetendeutscher in Östereich über Vertreibung, Heimat und Identität
Publikationsjahr
2019
Umfangsangabe
134 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Peter Becker
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.38 Europäische Geschichte nach 1945 ,
15 Geschichte > 15.60 Schweiz, Österreich-Ungarn, Österreich ,
15 Geschichte > 15.61 Tschechien, Slowakei, Ungarn
AC Nummer
AC15323652
Utheses ID
49722
Studienkennzahl
UA | 190 | 344 | 313 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1