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Excessive use of force by the law enforcement officials in the light of Articles 2 and 3 of the European Convention on Human Rights
Darija Maric
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Rechtswissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Doktoratsstudium Rechtswissenschaften
Betreuer*in
Manfred Nowak
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.56315
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-22751.00636.700660-7
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit beantwortet eine Reihe von Fragen bezogen auf die Entwicklung der Doktrin der positiven Verpflichtung nach den Artikeln 2 und 3 in Fällen exzessiver Gewaltanwendung durch die Strafverfolgungsbehörden. Folgende Forschungsfragen sind zu nennen: Nach welchen Rechtsgrundlagen ist diese Verpflichtung aufgebaut worden? Mit welcher Methode hat das Gericht ihre Existenz, ihren Umfang und ihren Verstoß festgestellt? Wie hat sie sich entwickelt und was sind die Gründe dafür? Was sind ihre genauen Inhalte, ausdrückliche und implizierte? Nach einer gründlichen Analyse der einschlägigen Rechtsprechung wurden die Art und Weise deutlich, wie der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte die Forderung nach juristischer Kreativität ausbalancierte, um den heutigen Forderungen und der Achtung der Rolle der Mitgliedstaaten gerecht zu werden, wie bei der Festlegung des Rechtenumfangs, welche die Europäische Menschenrechtskonvention in Fällen exzessiver Gewaltanwendung durch die Strafverfolgungsbehörden im Hinblick auf Artikel 2 EMRK garantiert. Der erste Teil dieser Arbeit widmet sich dem Verhältnis zwischen der Verhältnismäßigkeit der Gewaltanwendung und der Verpflichtung der Staaten, bei der Planung, Durchführung und Kontrolle bei bestimmten Operationen von Strafverfolgungsbeamten angemessene Sorgfalt walten zu lassen und den größtmöglichen Rückgriff auf tödliche Maßnahmen zu minimieren. Die Verpflichtungen der Vertragsstaaten, diese Beamten in Übereinstimmung mit dem in Art. 2 EMRK garantierten Schutz des Rechts auf Leben angemessen ausbilden zu lassen, wurden ebenfalls eingehend geprüft. Der zweite Teil konzentriert sich auf die positive Verpflichtung der Mitgliedstaaten, eine wirksame Untersuchung der Tötungen von Personen durch die Strafverfolgungsbehörden durchzuführen. Besonderer Wert wird darauf gelegt, die Kreativität des Europäischen Gerichtshofs bei der Entwicklung dieser Verpflichtung sowie der Kriterien aufzuzeigen, die erfüllt sein müssen, damit eine Untersuchung gemäß Artikel 2 der Europäischen Menschenrechtskonvention als "wirksam" gilt. Im dritten Teil beschäftigt sich diese Arbeit mit der Verfahrenspflicht nach Artikel 3 EMRK. Die Anzahl der Fragen wurde durch eine rechtliche Analyse der Rechtsprechung des Gerichtshofs beantwortet - welche Hauptvoraussetzungen gibt es dafür, dass eine Untersuchung als wirksam im Sinne von Artikel 3 EMRK betrachtet werden kann, worin bestehen die Hauptunterschiede zwischen der verfahrensrechtlichen Verpflichtung, die sich aus diesem Artikel EMRK ergibt und der sich aus Artikel 2 EMRK ergebenden Verpflichtung. Daraus kann folgende Schlussfolgerung gezogen werden, dass der gegenwärtige Gerichtshof bei der Entwicklung und Anwendung positiver Verpflichtung eher vorsichtig war. Ihre allmähliche, aber stetige Entwicklung kann als Ausdruck der Anerkennung ihrer Bedeutung durch den Straßburger Gerichtshof gesehen werden, ebenso wie es ihre Wirkung gegen den Machtmissbrauch und die Straflosigkeit der Strafverfolgungsbeamten in den Vertragsstaaten zeigt.
Abstract
(Englisch)
This research answers a number of questions related to development of the doctrine of positive obligation under Articles 2 and 3 in cases of excessive use of force by law enforcement officials. Such questions are: upon what jurisprudential foundations have these obligations been constructed? What methodology was used by the Court in order to determine their existence, scope and breach? How did they evolve and what are the reasons for it? What are their precise contents, explicit and implicit? Through thorough analysis of the relevant case law this research showcased the way the European Court of Human Rights balanced the demand of showing judicial creativity in order to respond to the present-day demands and respect for the role of Member States in determining the scope of rights which the European Convention on Human Rights guarantees in cases of excessive use of force by the law enforcement officials in light of Article 2 of the ECHR. One part of this research is dedicated to the relationship between the proportionality of use of force and States´ obligation to exercise appropriate care when planning, conducting and controlling certain operations involving law enforcement officials and to minimize, to the greatest extent possible, recourse to lethal force. The obligations of Contracting States to provide these officials with proper training and instructions in accordance with the protection of right to life guaranteed by the Article 2 ECHR has also been examined in detail. The second part focuses on the positive obligation of Member States to conduct an effective investigation into the killings of individuals committed by law enforcement officials. Special emphasis is placed on showcasing the European Court´s creativity when developing this obligation, as well as the criteria which are to be met for an investigation to be considered ”effective” in accordance with the Article 2 of the European Convention on Human Rights. The third part of the research is dedicated to the procedural obligation under Article 3 ECHR. A number of questions have been answered through legal analysis of the Court´s case law - what are the conditions for its existence, which are the key requirements for an investigation to be considered effective in accordance with Article 3 ECHR and what are the main differences between the procedural obligation ensuing under this Article ECHR and the one ensuing under Article 2 ECHR. It can be concluded that the contemporary Court has been rather cautious when developing and applying positive obligations. However, their gradual yet constant evolution can be seen as an expression of Strasbourg Court´s recognition of their significance, as well as its firm stand against the abuse of power and impunity of the law enforcement officials in the Contracting States.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
positive obligations right to life prohibition of torture law enforcement officials excessive use of force
Schlagwörter
(Deutsch)
Folterverbot Recht auf Leben positive Verpflichtung
Autor*innen
Darija Maric
Haupttitel (Englisch)
Excessive use of force by the law enforcement officials in the light of Articles 2 and 3 of the European Convention on Human Rights
Paralleltitel (Deutsch)
Exzessive Gewaltanwendung durch die Strafverfolgungsbehörden im Rahmen der Artikel 2 und 3 der Europäischen Menschenrechtskonvention
Publikationsjahr
2018
Umfangsangabe
5, 359 ungezählte Seiten
Sprache
Englisch
Beurteiler*innen
Hannes Tretter ,
Stephan Wittich
Klassifikationen
86 Recht > 86.45 Grundrechte ,
86 Recht > 86.85 Menschenrechte
AC Nummer
AC15427019
Utheses ID
49746
Studienkennzahl
UA | 783 | 101 | |
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