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Pharmakologische Charakterisierung von ausgewählten Pflanzenextrakten und Dehydroabietinsäure-Derivaten an GABAA-Rezeptoren und GLIC
Verena Eber
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Lebenswissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Diplomstudium Pharmazie
Betreuer*in
Steffen Hering
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-10407.48218.602452-7
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Der GABAA-Rezeptor ist ein Liganden-gesteuerter Ionenkanal, der aus fünf Untereinheiten aufgebaut ist und damit zu den pentameren Liganden-gesteuerten Ionenkanälen (pLGICs) zählt. Der Rezeptor wird durch GABA geöffnet und kann durch zahlreiche Liganden aus verschiedenen Strukturklassen moduliert werden, einschließlich durch pharmakologisch und klinisch wichtige Arzneimittel wie Benzodiazepine, Barbiturate, Neurosteroide, Inhalations- und intravenöse Anästhetika und Krampfmittel. Diese werden zur Behandlung zahlreicher neuropsychiatrischer Störungen wie Angst, Depression, Schizophrenie oder Epilepsie eingesetzt. GABAA-Untereinheiten weisen jedoch eine sehr spezifische Verteilung im Hirn und ZNS insgesamt auf verbunden mit unterschiedlichen physiologischen Funktionen der resultierenden pentameren Rezeptorsubtypen. Das führt zu zahlreichen unerwünschten Wirkungen von den bislang eingesetzten unselektiven Arzneistoffen. Es besteht deshalb ein Interesse, Rezeptorsubtyp-selektive GABAA-Modulatoren zu entwickeln. Dabei können Naturstoffe pflanzlichen Ursprungs als Quelle neuer Grundstrukturen dienen. Die Entwicklung Subtyp-selektiver Arzneimittel kann auch durch die Identifikation der Bindungsstellen sowie das Verständnis der Mechanismen von GABAA-Rezeptoren gefördert werden. Besondere Bedeutung erlangten hierfür der homooligomere GABAA-β3-Rezeptor, die prokaryotischen Rezeptoren von Erwinia chrysanthemi (ELIC) und von Gloeobacter violaceus (GLIC) sowie der eukaryotische Glutamat-aktivierte pLGIC von Caenorhabditis elegans (Glu-Cl). Diese konnten bereits kristallisiert werden und die Strukturinformationen zur Erforschung von homologen GABAA-Rezeptoren herangezogen werden. Die Diplomarbeit kann in drei Teile unterteilt werden: 6 Teil 1 Das erste Ziel war es, sieben Fraktionen (V20-V27) einer traditionell verwendeten südafrikanischen Pflanze auf ihre GABAA-Rezeptor-modulierenden Eigenschaften zu untersuchen. Drei dieser Fraktionen zeigten eine positive allosterische Modulation an α1β2γ2S-Rezeptoren und könnten somit interessante Substanzen für die Entwicklung neuer Arzneistoffe enthalten. Es sind weitere Fraktionierungen zur Identifizierung dieser potentiell aktiven Substanzen erforderlich. Teil 2 DHAA ist ebenfalls eine Substanz pflanzlichen Ursprungs, deren positiv-modulierende Aktivität am α1β2γ2S-GABAA-Rezeptor bereits festgestellt werden konnte. Um deren Subtyp-selektive Eigenschaften beurteilen zu können, wurde sie im Rahmen dieser Diplomarbeit an unterschiedlichen Rezeptor-Subtypen (α1β1γ2S, α1β2γ2S, α1β3γ2S) getestet. Des Weiteren wurden auch ausgewählte Derivate von DHAA an diesen Rezeptoren untersucht. Auch wenn keine Rezeptor-Selektivität von DHAA festgestellt werden konnte und auch kein Derivat eine verbesserte Wirkung im Vergleich zu DHAA zeigte, bleibt DHAA eine interessante Grundstruktur für die Entwicklung neuer GABAA-Modulatoren. Teil 3 Im letzten Teil der Diplomarbeit wurde DHAA an dem homooligomeren GABAA-β3-Rezeptor sowie am bakteriellen Homolog GLIC getestet. DHAA aktivierte den β3-Rezeptor, während sie GLIC inhibierte. Zusammenfassend hat diese Arbeit GABAA-Rezeptor-modulierende Eigenschaften von Pflanzenextraktfraktionen einer südafrikanischen Pflanze beschrieben, welche für die weitere Fraktionsschritte interessant sein könnten. Darüber hinaus konnten wichtige Informationen zur Struktur-Aktivitäts-Beziehung von DHAA-Derivaten an GABAA-Rezeptoren erhalten und inhibitorische Wirkungen von DHAA auf das bakterielle pLGIC-Mitglied GLIC festgestellt werden.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Untersuchungen ausgewählter Pflanzenextrakte auf ihre Aktivität am GABAA-Rezeptor Experimente der Dehydroabietinsäure (DHAA) sowie einiger Derivate) an α1β1γ2S- α1β2γ2S- und α1β3γ2S-GABAA-Rezeptoren Experimente von DHAA an homooligomeren GABAA-β3-Rezeptoren sowie an GLIC
Autor*innen
Verena Eber
Haupttitel (Deutsch)
Pharmakologische Charakterisierung von ausgewählten Pflanzenextrakten und Dehydroabietinsäure-Derivaten an GABAA-Rezeptoren und GLIC
Publikationsjahr
2018
Umfangsangabe
77 Seiten : Illustrationen, Diagramme
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Steffen Hering
Klassifikationen
30 Naturwissenschaften allgemein > 30.00 Naturwissenschaften allgemein: Allgemeines ,
30 Naturwissenschaften allgemein > 30.30 Naturwissenschaften in Beziehung zu anderen Fachgebieten ,
30 Naturwissenschaften allgemein > 30.99 Naturwissenschaften allgemein: Sonstiges
AC Nummer
AC15318501
Utheses ID
49761
Studienkennzahl
UA | 449 | | |
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