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Botanische Gärten und das Nagoya Protokoll der Biodiversitätskonvention (CBD) über den Zugang zu genetischen Ressourcen und dem ausgewogenen und gerechten Vorteilsausgleich bei ihrer Nutzung - Umsetzungsmöglichkeiten im Rahmen des International Plant Exchange Network (IPEN)
Anne Grahl
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Lebenswissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Naturschutz und Biodiversitätsmanagement
Betreuer*in
Michael Kiehn
DOI
10.25365/thesis.56428
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-28869.58008.259561-8
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Botanische Gärten mit ihren umfangreichen Sammlungen leisten einen entscheidenden Beitrag zur Erhaltung der globalen pflanzlichen Biodiversität. Der traditionelle Saatgutaustausch ermöglicht es Botanischen Gärten seit bereits über 200 Jahren neues Pflanzenmaterial in die Gärten einzuführen, zu kultivieren und Sammlungen zu ergänzen.
Mit dem Inkrafttreten der Convention on Biological Diversity (dt. Biodiversitätskonvention) im Jahr 1993 sehen sich Botanische Gärten bei ihrer täglichen Arbeit mit neuen Herausforderungen konfrontiert, v.a. aufgrund der nun geltenden ABS-Vorschriften. Dieses durchaus wichtige Instrument der Biodiversitätskonvention über den “Zugang zu genetischen Ressourcen und deren gerechten Vorteilsausgleich (Access and Benefit-Sharing)“, hatte jedoch weitreichende Zugangsbeschränkungen zur Folge, insbesondere von Seiten biodiversitätsreicher Ursprungsländer.
Darauf angewiesen einen rechtlich korrekten, regelmäßigen und unkomplizierten Zugang zu Pflanzenmaterial sicherzustellen, entwickelten Gruppen Botanischer Gärten seit den 2000er Jahren ein freiwilliges System, welches auf Grundlage eines verbindlichen Verhaltenskodexes einen transparenten, nachvollziehbaren und erleichterten Pflanzenaustausch gewährleistet. Das International Plant Exchange Network (IPEN) zeichnet sich durch seine Förderung des Wissenstransfers und des traditionellen Saatgutaustausches innerhalb Botanischer Gärten aus und etablierte sich in den letzten Jahren zu einem effektiven Modell für die Einhaltung der ABS-Vorschriften.
Seit 2014 bestehen mit dem Nagoya Protokoll konkretisierte ABS-Bestimmungen. Die vorliegende Arbeit setzt sich mit den Auswirkungen dieses Protokolls auf Botanische Gärten auseinander und überprüft Möglichkeiten der Umsetzung des Protokolls innerhalb des IPEN. Drei Weiterentwicklungen des IPEN werden vorgestellt, die der Implementierung der geltenden ABS-Gesetzgebungen gerecht werden und darüber hinaus einen Ausbau des Netzwerks bewirkten. Ein wesentlicher Aspekt des Implementierungsprozesses war die Gründung eines IPEN Sekretariats in Wien. Eine eigene Koordinationsstelle ermöglicht es dem Netzwerk seinen internationalen Wirkungskreis zu erweitern und dadurch eine größere Anwendbarkeit und Anerkennung des Systems für Botanische Gärten zu erreichen. Das wiederum fördert die tägliche Arbeit Botanischer Gärten und sichert deren Sammlungsbestand für einen effizienten Ex-situ-Erhalt. Im Rahmen der vorgelegten Arbeit wurden Ist- und Soll-Zustand von IPEN in Hinblick auf eine effektive Implementierung der Nagoya-Protokoll-Regelungen analysiert, neue Strukturen vorgeschlagen sowie die Einrichtung der IPEN-Koordinationsstelle dokumentiert. Die erarbeiteten Vorschläge stellten die Basis für die in der Zwischenzeit erfolgten Änderungen des IPEN-Registrierungsprozesses sowie der IPEN Website dar.
Abstract
(Englisch)
With the entry into the force of the Convention on Biological Diversity in 1993, botanical gardens face new challenges in their daily work, particularly due to the applied ABS regulations. However, this instrument of the Biodiversity Convention of particular importance on "access to genetic resources and benefit sharing (ABS)" has led to far-reaching access restrictions, especially from biodiversity-rich countries of origin.
Since the 2000s, groups of botanical gardens have developed a voluntary system, which guarantees a transparent, comprehensible and facilitated plant exchange on the basis of a binding code of conduct as they are instructed to ensure a legally correct, regular and uncomplicated access to plant material. The International Plant Exchange Network (IPEN) is characterized by its promotion of knowledge transfer and traditional seed exchange within botanical gardens. In recent years, it has established itself as an effective model for the ensuring of compliance with the ABS regulations.
Since 2014, specified ABS requirements were introduced with the Nagoya Protocol. This paper discusses the impact of this protocol on botanical gardens and examines ways of implementing the protocol within the IPEN. Three further developments of the IPEN are presented which fulfill the implementation of the existing ABS legislation and also led to an expansion of the network. An essential aspect of the implementation process was the establishment of an IPEN Secretariat in Vienna. A dedicated coordination office allows the network to expand its international sphere of influence and increases thereby the applicability and recognition of the Botanical Gardens system. This promotes the daily work of botanical gardens on the other hand and secures their collection for an efficient ex-situ-conservation. The present work analysed the current and desired status of IPEN in regards of an effective implementation of the Nagoya Protocol rules, proposed new structures and documented the establishment of the IPEN Coordination Unit. The developed proposals represented the basis for the changes made in the meantime in the IPEN registration process and the IPEN website
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Botanische Gärten International Plant Exchange Network Nagoya Protokoll Convention on Biological Diversity
Autor*innen
Anne Grahl
Haupttitel (Deutsch)
Botanische Gärten und das Nagoya Protokoll der Biodiversitätskonvention (CBD) über den Zugang zu genetischen Ressourcen und dem ausgewogenen und gerechten Vorteilsausgleich bei ihrer Nutzung - Umsetzungsmöglichkeiten im Rahmen des International Plant Exchange Network (IPEN)
Publikationsjahr
2019
Umfangsangabe
143 Seiten : Illustrationen, Diagramme
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Michael Kiehn
Klassifikationen
42 Biologie > 42.45 Botanische Gärten, Herbarien ,
43 Umweltforschung > 43.31 Naturschutz
AC Nummer
AC15325019
Utheses ID
49846
Studienkennzahl
UA | 066 | 879 | |