Detailansicht

Die menschenrechtliche Arbeit des International Peace Observers Network (IPON) in den Philippinen seit 2007
Motive und Veränderungsprozesse der Menschenrechtsbeobachtung
Lisa Sofia Finocchiaro
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Internationale Entwicklung
Betreuer*in
Walter Schicho
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.56729
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-17285.22835.403062-8
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit untersucht das Instrument der Menschenrechtsbeobachtung und die Arbeit des International Peace Observers Network (IPON) in den Philippinen seit 2007. Basierend auf teilstrukturierten Leitfadeninterviews mit ehemaligen Observern im Stil der Grounded Theory analysiert die Studie, Veränderungen und Kontinuitäten sowie positive Aspekte der Menschenrechtsarbeit von IPON. Für das Bestreben, koloniale Kontinuitäten aufzubrechen, globale Machtverhältnisse zu hinterfragen und andere Stimmen in einen öffentlichen Diskurs miteinzubeziehen, spielt der postkoloniale Blick in der Forschung eine tragende Rolle. Die Einzelfallbetrachtung der NGO-Arbeit von IPON in den Philippinen gibt darüber hinaus, im Sinne des Generalisierungszieles, Aufschluss über Motive und Potenziale der Menschenrechtsbeobachtung in „teilweise freien“ demokratischen Systemen (vgl. Freedom House Index 2019). Für einen philippinischen Kontext kristallisieren sich drei Menschenrechte der Vereinten Nationen als zentrale Anliegen von IPON heraus: das Recht auf Freiheit, Leben und Sicherheit, das Recht auf Schutz vor Verhaftung und das Recht auf ein faires Gerichtsverfahren. Bedingt durch einen Wandel der thematischen Ausrichtung von IPON, der sich über die Jahre von einem Agrarfokus zu einer Begleitung von kriminalisierten Menschenrechtsverteidiger*innen und Aktivist*innen vollzogen hat, beobachtet IPON veränderte Strategien staatlicher und privater Akteur*innen zur Einschränkung der Menschenrechte in den Philippinen. Bedrohungen und Einschüchterungsversuche werden, anders als zu Beginn der Menschenrechtsarbeit, weniger durch physische Bedrohungen, als mehr psychische Formen der Gewalt ausgeübt. Trotz politischer Machtwechsel, die das Ansehen der Menschenrechte in der philippinischen Bevölkerung beeinflussen, und IPON damit hinsichtlich seines Fortbestehens vor verschiedene Herausforderungen stellt, hat die Organisation stets an ihren eigenen Idealen und Prinzipien festgehalten. Nichtsdestotrotz bleibt die Effektivität der Menschenrechtsbeobachtung und die strukturelle Aufrechterhaltung globaler Machtstrukturen durch die größtenteils „westlichen“ Observer kritisch zu hinterfragen, weshalb eine ständige Reflexion unter den Veränderungen des philippinischen Kontextes unabdingbar ist.
Abstract
(Englisch)
This paper examines the tool of human rights observation within the work of the International Peace Observer Network (IPON) in the Philippines from 2007 to 2018. Based on open interviews with former IPON observers and within the methodology of Grounded Theory, the study analyses changes, continuities and the positive aspects of IPON’s human rights work. A postcolonial view on this research is fundamental to break with colonial legacies, question global power relations and include other voices in public discourse. The case study of the non-governmental organization provides an insight on both the challenges and potential of human rights observation in "partially free" democratic systems (see Freedom House Index 2019). Three articles of the Declaration on Human Rights of the United Nations appear to be key elements of IPON’s attention: the right to liberty, life and security (Article 3), the right to be protected from arbitrary detention (Article 9), and the right to a fair trial (Article 10). In the beginning of IPON’s presence Human Rights Defenders primarily faced physical threats, but this has evolved to a point where today’s Human Rights Defenders are confronted with criminalization as well as injustice by Philippine authorities. Through 2008 to 2011, IPON's work was largely focused on human rights violations occurring in the context of Agrarian Reform, but from 2011 its focus shifted towards identifying different types of structural persecution of human rights activists. Therefore, IPON describes the changing strategies that are being employed by the state and private actors to restrict human rights in the Philippines. Although political change continues to affect the perception of human rights in Philippine society - which leads to various challenges for IPON‘s presence overseas - the organization hold on to its own ideals and principles. Nonetheless, the effectiveness of human rights observation and the structural maintaining of power relations embodied by the mainly "western" observers remain critical to question, and therefore a constant reflection among the changes in the Philippine context is essential.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Human Rights Philippines
Schlagwörter
(Deutsch)
Internationale Menschenrechtsbeobachtung Philippinen
Autor*innen
Lisa Sofia Finocchiaro
Haupttitel (Deutsch)
Die menschenrechtliche Arbeit des International Peace Observers Network (IPON) in den Philippinen seit 2007
Hauptuntertitel (Deutsch)
Motive und Veränderungsprozesse der Menschenrechtsbeobachtung
Publikationsjahr
2019
Umfangsangabe
vii, 90 Seiten : Diagramme
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Walter Schicho
Klassifikation
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.04 Ausbildung, Beruf, Organisationen
AC Nummer
AC15475522
Utheses ID
50111
Studienkennzahl
UA | 066 | 589 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1