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Wieso stören uns tote Küken?
ein Versuch, mithilfe von Clare Palmers tierethischem Ansatz die Intuition zu erklären, dass es besser ist, männliche Küken nicht sofort nach der Geburt zu töten, sondern erst nach ein paar Wochen zu schlachten
Michael Fleischanderl
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Lehramtsstudium UF Mathematik UF Psychologie und Philosophie
Betreuer*in
Herwig Grimm
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.56826
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-17291.99381.308565-2
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Der Zweck der vorliegenden Arbeit ist, zu versuchen, eine bestimmte Intuition mithilfe von Clare Palmers tierethischem Ansatz besser zu erklären, als es ein utilitaristischer Ansatz könnte. Es geht um die Intuition, dass es moralisch gesehen besser ist, männliche Küken, die als Nebenprodukt der Eierproduktion entstehen, nicht sofort zu schreddern sondern ein paar Wochen lang leben zu lassen, um sie dann zu schlachten und zu Fleisch zu verarbeiten. Ein kapazitätsorientierter Ansatz eignet sich schlecht zur Erklärung dieser Intuition, weil die Küken beim Schreddern kaum Schmerzen erleiden und es somit möglich ist zu sagen, dass an dieser Praxis gar nichts auszusetzen ist (vgl. Aerts et al. 2009). Clare Palmers Ansatz liefert weitere Begründungen für moralische Pflichten, die nicht aus Kapazitäten hervorgehen, sondern aus Relationen zu den Tieren. Demnach haben wir größere Pflichten domestizierten Tieren gegenüber als wilden Tieren gegenüber (vgl. Palmer 2010). Man könnte also meinen, dass so ein Ansatz einen größeren Aufwand von uns fordert, für das Wohl von offensichtlich domestizierten Küken zu sorgen. Die Versuche, die in der vorliegenden Arbeit unternommen wurden, dafür Begründungen in Palmers Theorie zu finden, verliefen aber weitgehend erfolglos oder nur mäßig überzeugend. Eine Erklärung dafür ist, dass es Clare Palmer im Vergleich zum Utilitarismus keine neuen Pflichten bringt, sondern hauptsächlich eine Argumentation dafür liefert, warum es weniger Pflichten wilden Tieren gegenüber gibt. Außerdem argumentiert Clare Palmer trotz der relationalistischen Komponente ihres Ansatzes doch sehr kapazitätsorientiert und besonders die Frage, was eine gute Behandlung von bestimmten Tieren ausmacht, wird bei ihr über Kapazitäten beantwortet.
Abstract
(Englisch)
This thesis is an attempt to explain a certain intuition with the help of Clare Palmers approach to animal ethics and to explain it better than a utilitarian approach could. It is about the intuition that it is better to bring up male chicks in the poultry industry and use them for meat production instead of killing them right after their birth. It is hard for a capacity oriented view to explain this, because these chicks probably feel little or no pain during maceration (see Aerts et al. 2009). However, Clare Palmers approach brings further reasons for moral obligations that are not derived from capacities but from our relations to animals. According to her, we have greater obligations towards domesticated animals than wild animals (see Palmer 2010). So you could think that such an approach would compel us to try harder to improve the well-being of obviously domesticated chicks. However, the attempts to find reasons for that in Clare Palmers work have been rather unconvincing. One explanation for that is that Clare Palmer doesn't actually argue in favor of any additional duties compared to a utilitarian approach but rather argues for the absence of positive obligations towards wild animals. Furthermore, despite its relational component, Clare Palmers approach is fairly capacity oriented. For Palmer, what exactly a good treatment of certain animals is, is determined by their capacities.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Clare Palmer ethics animal ethics relations context poultry industry maceration capacities
Schlagwörter
(Deutsch)
Clare Palmer Ethik Tierethik Relationen Kontext Hühnerhaltung Kükenschreddern Kapazitäten
Autor*innen
Michael Fleischanderl
Haupttitel (Deutsch)
Wieso stören uns tote Küken?
Hauptuntertitel (Deutsch)
ein Versuch, mithilfe von Clare Palmers tierethischem Ansatz die Intuition zu erklären, dass es besser ist, männliche Küken nicht sofort nach der Geburt zu töten, sondern erst nach ein paar Wochen zu schlachten
Paralleltitel (Englisch)
Why do dead chicks bother us?
Publikationsjahr
2019
Umfangsangabe
68 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Herwig Grimm
Klassifikation
08 Philosophie > 08.38 Ethik
AC Nummer
AC15403214
Utheses ID
50197
Studienkennzahl
UA | 190 | 406 | 299 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1