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The effects of early social environment on growth and the acquisition of social competence in Neolamprologus caudopunctatus and Neolamprologus pulcher
Dominik Märzinger
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Lebenswissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Lehramtsstudium UF Biologie und Umweltkunde UF Englisch
Betreuer*in
Leonida Fusani
DOI
10.25365/thesis.56869
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-17274.10906.100073-1
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
In kooperativen Brutsystemen bietet das uneigennützige Verhalten von oft nicht verwandten Helfen eine Unterstützung für die Aufzucht der Jungen des Brutpaares. Um als Helfer in einem kooperativen Brutsystem akzeptiert zu werden, muss ein Individuum gewisse soziale Fähigkeiten besitzen, wie zum Beispiel die Fähigkeit sich um die Jungen zu kümmern und sich angemessen zu verhalten, um in der Brutfamilie zu bleiben. Diese sozialen Fähigkeiten zeigen oft ein großes Maß an verhaltensbezogener Flexibilität, wobei das soziale Umfeld, welches ein Individuum in seinem frühen Leben erfährt, besonders wichtig für die korrekte Entwicklung dieser phänotypischen Merkmale zu sein scheint. Vor allem die Interaktionen mit den Eltern und den Geschwistern scheinen eine wichtige Rolle für die Entwicklung dieser Merkmale zu spielen. Es wurde zum Beispiel gezeigt, dass ein bereichertes soziales Umfeld die soziale Kompetenz erhöht, und im Gegenzug die Aufzucht in einem deprivierten sozialen Umfeld die soziale Kompetenz verringert. Was jedoch unklar bleibt, ist, ob der Einfluss des frühen sozialen Umfeldes auf genetisch verwandte Individuen beschränkt ist, oder ob fremdartige Zieheltern und -geschwister einen ähnlichen Einfluss auf die Ausbildung sozialer Kompetenz haben können.
Die vorliegende Studie untersuchte den Einfluss des frühen sozialen Umfeldes auf das Wachstum und die Komplexität des Sozialverhaltens zweier Cichliden gleicher Gattung mit unterschiedlichen Brutsystemen, einerseits bei den biparentalen, monogamen N. caudopunctatus, und andererseits bei den kooperativen Brütern N. pulcher. Genauer gesagt wollten wir herausfinden, ob es möglich ist, das soziale Repertoire und die Komplexität durch Fremdaufzucht zu erweitern. Wir erwarteten, dass die Spezies mit einem niedrigeren Level sozialer Komplexität, N. caudopunctatus, ein erweitertes Repertoire an sozialem Verhalten zeigt und sich in sozial herausfordernden Situationen angemessener verhält, wenn sie in einem bereicherten sozialen Umfeld aufwuchs, als N. caudopunctatus, die in einem natürlichen Umfeld aufwuchsen. Gleichzeitig erwarten wir auch, dass N. pulcher; die in einem sozial deprivierten Umfeld aufwuchsen, ihr sozialverhalten verringern und sich in sozial herausfordernden Situationen weniger angemessen verhalten, als N. pulcher, die in einem natürlichen Umfeld aufwuchsen.
Wir konnten zeigen, dass, in einem gewissen Maße, N. caudopunctatus, welche in einem bereicherten sozialen Umfeld aufwuchsen, sich in sozial herausfordernden Situationen angemessener verhalten. Jedoch ist dies vom Kontext abhängig und jener einer Situation präsenter, die die ihrer Aufzucht wiederspiegelt, als in einem Wettstreit um eine Ressource. Wir konnten jedoch ein erweitertes soziales Repertoire nach dem Vorbild von N. pulcher nicht feststellen, was vielleicht auf eine genetische Disposition desgleichen hindeutet und es deshalb für N. caudopunctatus unmöglich ist, dieses zu erweitern.
Diese Studie bietet einen Nachweis für die fördernden Auswirkungen eines bereicherten sozialen Umfeldes auf das Verhalten im späteren Leben. Weiters zeigt sie, dass der Einfluss des frühen sozialen Umfeldes sich nicht auf die Grenzen der Spezies beschränkt, sondern über diese hinaus reichen kann. Damit reiht sich diese Studie in die stetig wachsende Anzahl an Forschungsarbeiten im Bereich der Verhaltens- und Entwicklungsbiologie ein.
Abstract
(Englisch)
In cooperative breeding systems, the altruistic help of often non-related helpers provides support for the rearing of the breeding pair’s offspring. In order to be accepted as a helper in a cooperatively breeding family group, an individual needs to possess certain social skills, such as being able to care for the breeders’ young and behaving appropriately in order to stay in the breeding family. These social skills often show a high behavioral flexibility, whereby the social environment an individual experiences early in life is especially important for the correct development of those phenotypic traits. In particular the behavioral interactions with parents and siblings seem to play an important role for the development of these traits. It was, for example, shown that a rich early social environment increases the social competence, whereas being raised in a socially deprived surrounding decreases social competence. However, what remains unclear is whether the influence of the early social environment is restricted to genetically related individuals or if heterospecific foster parents and siblings can have similar effects on the acquisition of social competence.
The present study investigated the effects of the early-life social environment on growth and social behavior complexity of two congeneric cichlid species with differing breeding systems, the bi-parental monogamous N. caudopunctatus and the cooperatively breeding N. pulcher. More precisely, we wanted to find out whether it is possible to enhance the social repertoire and complexity by cross-fostering the two closely related species. We expected that the species with a lower level of social complexity, N. caudopunctatus, expresses an increased repertoire of social behavior and behaves more appropriately in socially challenging situations when it grew up in a socially enriched environment compared to N. caudopunctatus, which grew up in natural rearing conditions. At the same time, we also predicted that N. pulcher, which grew up in a socially deprived environment, decrease their social behavior and behave less appropriately in socially challenging situations compared to N. pulcher, which grew up in natural rearing conditions.
We could show that, to some extent, N. caudopunctatus, which grew up in a socially enriched environment, behave more appropriately in socially challenging situations, however, this is context-dependent and is shown more in a challenging situation which resembles their rearing situation than in a challenge over a resource. Yet an increase of their social repertoire in terms of more refined social behaviors similar to those of N. pulcher was not observed, indicating maybe a genetic determination thereof and might therefore not be possible to be learned by N. caudopunctatus.
This study provides evidence for the beneficial effects of a socially enriched early environment on the behavior later in life. Additionally, it suggests that the influence of the early social environment is not restricted to species border but can go beyond them. It therefore adds to the growing body of research in the field of behavioral and developmental biology.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
social competence Neolamprologus caudopunctatus Neolamprologus pulcher early social environment
Schlagwörter
(Deutsch)
Soziale Kompetenz Neolamprologus caudopunctatus Neolamprologus pulcher frühes soziales Umfeld
Autor*innen
Dominik Märzinger
Haupttitel (Englisch)
The effects of early social environment on growth and the acquisition of social competence in Neolamprologus caudopunctatus and Neolamprologus pulcher
Paralleltitel (Deutsch)
Die Auswirkungen des frühen sozialen Umfeldes auf das Wachstum und die Aneignung sozialer Kompetenz in Neolamprologus caudopunctatus und Neolamprologus pulcher
Publikationsjahr
2019
Umfangsangabe
78 Seiten : Illustrationen, Diagramme
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Leonida Fusani
Klassifikationen
42 Biologie > 42.23 Entwicklungsbiologie ,
42 Biologie > 42.66 Ethologie
AC Nummer
AC15353027
Utheses ID
50237
Studienkennzahl
UA | 190 | 445 | 344 |