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Bild und Text in der reformatorischen Flugschrift
exemplarische Analyse dreier Flugschriften aus der Zeit der Bauernaufstände
Philipp Hübel
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Lehramtsstudium UF Deutsch UF Evangelische Religion
Betreuer*in
Stephan Müller
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.57012
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-17293.39890.839761-7
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
In dieser Arbeit wurde zum einen exemplarisch an drei unterschiedlichen Flugschriften unter-sucht, wie sich Bild und Text in den reformatorischen Flugschriften (Der arm gemein Esel; Das Münich und Pfaffen Gaid/ Niemand zu lieb noch zu laid; Außführung der Christglaubigen auß Egyptischer finsterniß) zueinander verhalten. Zum anderen wurde der Frage nachgegangen, wie die Reformation und besonders der Bauernaufstand in den Flugschriften behandelt wurden. Exemplarisch soll an diesen drei Flugschriften gezeigt werden, dass die Flugschriften der Refor-mation mehr als nur illustrierte Flugblätter sind. Flugschriften waren weder Zeitungen, noch ver-trauenswürdige Informationsquellen, sondern Werkzeuge zur Meinungsbeeinflussung und Len-kung des öffentlichen Diskurses. Flugschriften mussten daher interessant wirken, um gekauft zu werden. Die Illustrationen waren zuerst Verkaufsargument und Blickfang. Gerade die Illustration des arm gemein Esel verdeutlicht die wichtige Rolle des Bildes für den Verkauf. Aber die Illust-ration ist auch bedeutungstragend und vermittelnd. Sie hilft den Inhalt nachzuerzählen, und die Illustration dient auch als Gedächtnisstütze um die Botschaft im Text der Flugschrift in Form simpler deutscher Reimpaare zu memorieren. Die Wahl von Deutsch als Flugschriftsprache soll den Rezipientenkreis möglichst weiten. Der Buchdruck schuf die Möglichkeit von großer und günstiger Produktion von Flugschriften, wobei sich das ökonomische Interesse des Druckers mit dem Interesse der Meinungsbeeinflussung des Autors ergänzte. Insofern haben Flugschriften nicht nur einen Zweck zu erfüllen. Und Illustrationen in Flugschriften haben auch mehr als nur eine Aufgabe zu erfüllen. Das Bild ist sozusagen Blickfang, Verkaufsargument, Gedächtnisstüt-ze, Illustration, didaktisches Mittel und Wimmelbild in einem. Gerade diese Symbiose macht den Reiz und die Spannung einer reformatorischen Flugschrift aus. Und dennoch darf das Interesse nach Gewinn durch den Verkäufer nicht unterschätz werden! Wie Oelke zusammenfasst, muss von dem „lesefähigen Käufer“ ausgegangen werden, will man Einblattdrucke auf ihre Wirkung und Rezeption hin untersuchen. Die Flugschriftenautoren übernahmen auch zeitnah Darstel-lungsformen, Stilmittel und Inhalte anderer, bereits erfolgreicher Flugschriften. Die drei unter-suchten Flugschriften funktionieren ähnlich. Alle drei Flugschriften sind in Deutsch, im Knittel-vers, verfasst und sind illustriert. Das Bild steht dem Text voran. Im Bild bewegt sich das Pro-gressive nach rechts und der Regress nach links. Leider fand sich nur in der ersten Flugschrift (Der arm gemein Esel) ein eindeutig direkter Bezug zu den Bauernaufständen, die während der Reformation auftraten. Die Reformation wäre ohne den Buchdruck nicht von ihrer großen Tragweite gewesen. Die Bauernaufstände hätten ohne den Buchdruck ebenfalls nicht diese Grö-ße erreichen können. Aber die Bauernaufstände sind medial (in den Flugschriften) wesentlich geringer verarbeitet worden, als die Reformation an sich, wie in der vorliegenden Arbeit gezeigt wird.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Bauernkrieg Bauernaufstand Reformation Hans Sachs Martin Luther Flugschrift Flugschriften
Autor*innen
Philipp Hübel
Haupttitel (Deutsch)
Bild und Text in der reformatorischen Flugschrift
Hauptuntertitel (Deutsch)
exemplarische Analyse dreier Flugschriften aus der Zeit der Bauernaufstände
Publikationsjahr
2019
Umfangsangabe
ii, 108 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Stephan Müller
Klassifikation
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.00 Sprach- und Literaturwissenschaft: Allgemeines
AC Nummer
AC15370432
Utheses ID
50356
Studienkennzahl
UA | 190 | 333 | 043 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1