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Die puristischen Bestrebungen in der Sprachpolitik des italienischen Faschismus
Paolo Monellis Werk "Barbaro dominio"
David Amster
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Lehramtsstudium UF Italienisch UF Bosnisch/Kroatisch/Serbisch
Betreuer*in
Gualtiero Boaglio
DOI
10.25365/thesis.57023
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-17279.04264.466171-8
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Thema der vorliegenden Arbeit sind die puristischen Absichten in der Auseinandersetzung mit Sprache im italienischen Faschismus. Gegenstand ist dabei das Werk Barbaro dominio (1933) des italienischen Journalisten und Schriftstellers Paolo Monelli. Dieses soll einer sprachwissenschaftlichen Analyse unterzogen werden, welche die linguistischen Kriterien, die Monelli für die Findung der Ersatzwörter für 50 der 650 verbannten Lehn- und Fremdwörter heranzog, untersucht. Neben weiteren Analysen stellen auch die Etymologien der Ersatzwörter Anlass für eine Untersuchung dar. Eingebettet wird die Analyse in einen historischen Rahmen, in dem die Entwicklungen des italienischen Purismus im 19. sowie der ersten Hälfte des 20. Jhd. geschildert werden. Darüber hinaus wird auf die wissenschaftliche Beschäftigung mit Sprache sowie auf die sich daraus ableitenden sprachpolitischen Bestrebungen und gesetzlichen Maßnahmen im ventennio fascista eingegangen.
Eine abschließende Auswertung der im Zuge der Analyse gewonnenen Daten zeigt, dass für die Findung des Großteils der Ersatzwörter für die 50 untersuchten, verbannten Lexeme (47,25 %) auf ein italienisches Erbwort zurückgegriffen wurde. Darüber hinaus stammen 57,75 % der Ersatzwörter aus dem Lateinischen, alle weiteren beinhalten zumindest ein Element aus einer anderen Sprache.
In der Conclusio wird das Konzept des Purismus kritisch beleuchtet und den Auffassungen zu Sprache zweier italienischer Gelehrten der Aufklärung gegenübergestellt. Die vorliegende Arbeit schließt ab mit der Erkenntnis, dass die „Reinhaltung“ einer Sprache von ausländischen Einflüssen ein faktisch undurchführbares Projekt darstellt, da sogar die energischsten Puristen Lehn- und Fremdwörter heranzogen, wenn das Italienische kein Lexem zur Beschreibung des entsprechenden gedanklichen Konzeptes vorsah.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Italienisch Sprachwissenschaft Purismus Faschismus
Autor*innen
David Amster
Haupttitel (Deutsch)
Die puristischen Bestrebungen in der Sprachpolitik des italienischen Faschismus
Hauptuntertitel (Deutsch)
Paolo Monellis Werk "Barbaro dominio"
Publikationsjahr
2019
Umfangsangabe
139 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Gualtiero Boaglio
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.06 Politische Geschichte ,
15 Geschichte > 15.67 Italien ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.15 Historische Linguistik ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.16 Etymologie ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.60 Lexikographie ,
18 Einzelne Sprachen und Literaturen > 18.26 Italienische Sprache ,
89 Politologie > 89.21 Faschismus
AC Nummer
AC15632284
Utheses ID
50367
Studienkennzahl
UA | 190 | 350 | 365 |