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Komplementärmedizin im Nationalsozialismus
Lena Hudelist
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Lehramtsstudium UF Deutsch UF Geschichte, Sozialkunde, Polit.Bildg.
Betreuer*in
Herwig Czech
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.57115
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-17276.69911.909664-2
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Komplementärmedizin steht spätestens seit dem 19.Jahrhundert in einem stetigen Spannungsverhältnis zur evidenzbasierten Medizin, sie erlebte Phasen der Etablierung an den Universitäten wie auch Phasen der Repression. Doch wie war ihr Stellenwert während der Nazi-Zeit? Darüber liegen bisher weniger Forschungsergebnisse vor. Die vorliegende literaturanalytische Arbeit beschäftigt sich zunächst mit der Geschichte der alternativen Medizin von der Antike bis ins 20. Jahrhundert. Im zweiten Schritt erfolgt eine Bearbeitung des Themenkomplexes „Komplementärmedizin im 20. Jahrhundert“, in welcher nicht nur die Stellung der „biochemischen“ (alternativen) Medizin gegenüber der dominierenden Schulmedizin beschrieben wird, sondern im Besonderen auf die nationalsozialistische Ära eingegangen wird. Welche gesundheitspolitische Strategie verfolgte das NS-Regime, welche Rolle spielten spezifische laienheilkundige Vereine, welche Versuchsreihen mit „biochemischen“ Arzneien wurden im Konzentrationslager Dachau (1942) unter der Führung von SS-Ärzten, wie Dr. Ernst-Robert Grawitz und Dr. Rudolf Kießwetter durchgeführt. Die Nationalsozialisten wollten die Homöopathie dafür verwenden, die geforderte Leistungsfähigkeit des deutschen Volkes zu stärken und, um teure Arzneien der Kriegschirurgie ersetzen zu können. Sie gingen davon aus, dass in den KZs genügend „lebensunwertes Menschenmaterial“ für die vom Reichsgesundheitsamt (RGA) geforderten Arzneimittelprüfungen vorhanden sei, und ließen Versuche durchführen, die zahlreiche Todesopfer forderten und als schwere Verstöße gegen die Menschenrechte und gegen die Menschlichkeit angesehen werden müssen. Und das, obwohl bereits vor den entsprechenden Versuchsreihen klar war, dass die eingesetzten Arzneien nicht die erwartete Wirkung zeigen würden.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Komplementärmedizin Nationalsozialismus Biochemische Experimente Schüssler Salze laienheilkundige Vereine im Nationalsozialismus
Autor*innen
Lena Hudelist
Haupttitel (Deutsch)
Komplementärmedizin im Nationalsozialismus
Publikationsjahr
2019
Umfangsangabe
109 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Herwig Czech
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.24 Zweiter Weltkrieg ,
44 Medizin > 44.01 Geschichte der Medizin
AC Nummer
AC15365943
Utheses ID
50433
Studienkennzahl
UA | 190 | 333 | 313 |
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