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L’autoconstitution du sujet féminin
les essais autobiographiques et les oeuvres de fiction de Nelly Arcan et Virginie Despentes
Catherine Tschida
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Lehramtsstudium UF Französisch UF Psychologie und Philosophie
Betreuer*in
Jörg Türschmann
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.57379
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-17284.05180.379369-9
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Diplomarbeit beschreibt den Einfluss autobiographischer und autofiktionaler Texte auf die Identitätsbildung der schreibenden Person, insbesondere auf die Selbstkonstitution der weiblichen Schriftstellerinnen und die Herausbildung der weiblichen Subjekte in ihren Werken. In der theoretischen Einführung der Arbeit geht es um die Unterscheidung der verschiedenen literarischen Genres sowie um die Entwicklung des Begriffes Autofiktion. Darüber hinaus wird der Vergleich zwischen einer écriture de soi au masculin und einer écriture de soi au féminin behandelt, welcher die Unterschiede in der Identitätsbildung und somit psychologische Theorien von Freud und Lacan beinhaltet und sich auf die Hypothese der miroirs culturels stützt. Der Fokus dieser Arbeit wird auf vier schriftliche Werke zweier frankophonen Autorinnen gelegt; hierbei handelt es sich einerseits um die frankokanadische Nelly Arcan und andererseits um die in Frankreich geborene und dort lebende Virginie Despentes. Diese beiden Autorinnen der écriture de soi wurden für die Analyse ausgewählt, da sich ihre Biografien sowie die feministischen Themen und dargestellten Problematiken in ihren Texten ähneln. Trotz der Verarbeitung vergleichbarer Thematiken, wie zum Beispiel Vergewaltigung, Prostitution, das weibliche Schönheitsideal und die immer noch währende Machthierarchie zwischen den beiden Geschlechtern, eignen sich Arcan und Despentes für eine kritische, literarische Gegenüberstellung. Die Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen, politischen und individuellen Problemen, welche aus der asymmetrischen Beziehung der beiden Geschlechter und der patriarchalischen Ordnung resultieren, vollzieht sich bei den beiden Autorinnen auf unterschiedliche Art und Weise, sodass ihre Werke sich teilweise widersprechen, ergänzen oder auf einer anderen Ebene weiterführen. Im Vordergrund der Zusammenführung der beiden Autorinnen steht der Vergleich zwischen einer aktiven und einer passiven feministischen Herangehensweise. Auf der einen Seite vermittelt Arcan eine passive, pessimistische Perspektive hinsichtlich der allgemeinen Situation der Frau. Sie legt den Fokus ihrer Kritik auf die Übersexualisierung und auf die Aspekte der Entfremdung und Fragmentation des weiblichen Körpers. Auf der anderen Seite steht Despentes, welche eine weitaus aktivere und aggressivere Strategie verfolgt. Sie spricht in ihren Texten explizit über ihren feministischen Werdegang und kreiert ein Szenario, welches von der Übernahme der phallischen Macht durch die gewaltsame Frau geprägt ist. In dieser Analyse stehen sich zwei scheinbar nicht zu vereinbarende Frauentypen gegenüber: Im Laufe der Konfrontation der beiden Autorinnen wird deutlich, dass Arcan stets eine Überbetonung der Feminität in den Vordergrund stellt, während Despentes die Virilität ihrer weiblichen Subjekte unterstreicht. Ein weiterer Aspekt, der im Laufe der Analyse zunehmend an Bedeutung gewinnt, ist die Automedialität. Der Begriff beschreibt das Phänomen der Ausweitung autobiographischer und autofiktionaler Textualität und Techniken auf andere mediale Formen, wie zum Beispiel Film, Fernsehen oder Internet. Hierbei geht es vor allem um die intendierte Selbstdarstellung und Selbstinszenierung einer gewissen Autorinnenfigur bzw. um die Kreation eines künstlerischen Autorinnensubjekts, welche Arcan und Despentes in ihren schriftlichen Werken anstreben und durch multimediale, öffentliche Auftritte verstärken.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Nelly Arcan Virginie Despentes Autobiografie Autofiktion Automedialität Autokonstitution des weiblichen Subjekts feministische Literatur Darstellung des weiblichen Körpers Identitätsbildung Entfremdung Fragmentation des weiblichen Körpers
Autor*innen
Catherine Tschida
Haupttitel ()
L’autoconstitution du sujet féminin
Hauptuntertitel ()
les essais autobiographiques et les oeuvres de fiction de Nelly Arcan et Virginie Despentes
Paralleltitel (Deutsch)
Die Autokonstitution des weiblichen Subjekts : die autobiographischen Essays und die fiktionalen Werke von Nelly Arcan und Virginie Despentes
Publikationsjahr
2019
Umfangsangabe
113 Seiten
Sprache
Beurteiler*in
Jörg Türschmann
Klassifikationen
10 Geisteswissenschaften allgemein > 10.00 Geisteswissenschaften allgemein: Allgemeines ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.70 Literaturwissenschaft: Allgemeines ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.81 Epik, Prosa ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.93 Literarische Stoffe, literarische Motive, literarische Themen ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.94 Literarische Einflüsse und Beziehungen, Rezeption ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.97 Texte eines einzelnen Autors ,
18 Einzelne Sprachen und Literaturen > 18.23 Französische Literatur ,
18 Einzelne Sprachen und Literaturen > 18.24 Französische Literatur außerhalb Europas ,
77 Psychologie > 77.00 Psychologie: Allgemeines
AC Nummer
AC15425772
Utheses ID
50660
Studienkennzahl
UA | 190 | 347 | 299 |
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