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Nationalratswahl 2017 - der Wahlkampf aus WählerInnensicht
die Rolle von Medien auf die Wahl-Entscheidungsfindung in Zeiten hypermedialer Wahlkämpfe
Linda Pfeifenberger
Art der Arbeit
Magisterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Magisterstudium Publizistik-u.Kommunikationswissenschaft
Betreuer*in
Friedrich Hausjell
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.57486
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-26125.39084.416969-4
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Der Druckversion wird eine Multimediabeilage (Tonaufzeichnung der Fokusgruppen) als CD beigefügt. Die vorliegende Magisterarbeit diskutiert den Weg der Wahl-Entscheidungsfindung von WechselwählerInnen und schwankenden WählerInnen bei der Nationalratswahl 2017. In Zeiten hypermedialer Wahlkämpfe ist es zunehmend schwieriger geworden, festzustellen, von welchen Faktoren diese stetig wachsende Wählergruppe ihre Entscheidung abhängig macht und welche Rolle Medien dabei einnehmen. Mittels Fokusgruppen mit ausschließlich männlichen Wechselwählern und schwankenden Wählern von ÖVP, SPÖ und FPÖ konnte zunächst aufgezeigt werden, dass sich diese Wähler bei ihrer Entscheidung eher an kurz-fristigen Faktoren orientieren und die Parteiidentifikation eine untergeordnete Rolle einnimmt. Bei den ÖVP-Wählern war Sebastian Kurz das zentrale Wahlmotiv, was sich vor allem auf seine restriktive Linie hinsichtlich der Flüchtlingsthematik zurückführen lässt. Auch die Inszenierung der neuen "Liste Kurz" war wesentlich, da sie jene zuversichtlich gestimmt hat, die unter der Vorgängerregierung das Gefühl des Stillstandes wahrgenommen hatten. Die FPÖ-Wähler orientierten sich ebenso stark an Heinz-Christian Strache, da er als langjähriger Parteiobmann der FPÖ eine harte Linie in Migrationsfragen glaubhaft vertritt. Beide Teil-elektorate haben die Lösungskompetenz von Parteien und deren Spitzenkandidaten also hinsichtlich der als prioritär und negativ wahrgenommenen Flüchtlingsthematik bewertet, weshalb man hier auch von themenspezifisch-kandidatenorientiertem Wählen sprechen kann. Bei den SPÖ-Wechselwählern lassen sich vor allem das taktische Motiv ‒ Schwarz-Blau zu verhindern ‒ sowie Issue-Voting beobachten. Da bei ihnen vor allem umwelt- und bildungspolitische Aspekte Priorität haben, haben sie die Parteien aufgrund ihrer dies-bezüglichen Standpunkte bewertet. Auch Christian Kern war für manche ein wichtiger Grund. Alles in allem lässt sich das Wahlverhalten der drei Wechselwählergruppen damit auf eine unterschiedliche Problemwahrnehmung zurückführen. Medien hatten daher einen starken Einfluss auf das Wahlergebnis ‒ sie haben die Problemwahrnehmung der Bevölkerung wesentlich beeinflusst. Zur Erklärung kann das integrative Modell von kognitiven und emotionalen Wirkungsprozessen von Kühne herangezogen werden. Die zentrale Medien-agenda war getragen von der Migrationsdebatte. Medien mit hoher Reichweite haben zunächst die Publikumsagenda dahingehend beeinflusst, dass die Flüchtlingsthematik wahrgenommen und als wichtig erachtet worden ist. Über das Thema wurde vermehrt im Zusammenhang mit negativen Aspekten berichtet, es wurde also negativ geframed, wodurch es zu einer Übernahme der Medien-Frames bei den RezipientInnen und zur daraus resultierenden Emotion Ärger gekommen ist. Das hat schließlich die Einstellungen geändert, woraufhin vor allem restriktive Maßnahmen wie Grenzschließungen gutgeheißen wurden. Medien-Frames wirken aber nicht bei allen gleichermaßen. Wesentlich für die Stärke des Einflusses ist das persönliche Mediennutzungsverhalten, wobei ein eher passives und unreflektiertes Informationsverhalten die Wahrscheinlichkeit von Framing-Effekten erhöht.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Nationalratswahl 2017 Wahlen Medienberichterstattung Agenda-Setting Framing
Autor*innen
Linda Pfeifenberger
Haupttitel (Deutsch)
Nationalratswahl 2017 - der Wahlkampf aus WählerInnensicht
Hauptuntertitel (Deutsch)
die Rolle von Medien auf die Wahl-Entscheidungsfindung in Zeiten hypermedialer Wahlkämpfe
Publikationsjahr
2019
Umfangsangabe
302 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Friedrich Hausjell
Klassifikationen
05 Kommunikationswissenschaft > 05.20 Kommunikation und Gesellschaft ,
05 Kommunikationswissenschaft > 05.31 Öffentlichkeit ,
05 Kommunikationswissenschaft > 05.32 Öffentliche Meinung ,
05 Kommunikationswissenschaft > 05.39 Massenkommunikation, Massenmedien: Sonstiges
AC Nummer
AC15461812
Utheses ID
50756
Studienkennzahl
UA | 066 | 841 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1