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Ästhetik einer engagierten Gegenwartsliteratur
Greta Sparer
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Deutsche Philologie
Betreuer*in
Annegret Pelz
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.57571
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-10772.62835.882952-9
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Diese Masterarbeit aus dem Fachbereich Neuere deutsche Literatur setzt sich ausgehend von literaturtheoretischen Konzepten mit der möglichen ästhetischen Ausprägung einer engagierten Gegenwartsliteratur auseinander und untersucht dabei insbesondere die von Jean-Paul Sartre, Roland Barthes und Theodor W. Adorno hierzu erstellten Konzepte. Nachhaltig geprägt wurde der Begriff der engagierten Literatur von Sartre, welcher in dem einschlägigen Essay Qu’est-ce que la littérature? von 1948 mit der seinerzeit gängigen Auffassung von Lite-ratur abrechnet, in der die Schönheit der formalen Gestaltung höher gewertet wird als die gesellschaftliche Relevanz des Inhalts eines literarischen Werkes. In Sartres Auffassung ist eine engagierte Literatur nur eine solche, welche die Freiheit des Individuums fördert und dies könne sie nur über einen gesellschaftsrelevanten Inhalt. Sartres Ansatz wurde sowohl von Barthes als auch von Adorno aufgenommen und weiterentwickelt. Barthes sieht zwar ebenso wie Sartre die Literaturschaffenden in der Pflicht, sich zu engagieren, in seinem Essay Le dég-ré zéro de l’écriture von 1953 spezifiziert er aber, dass nicht der Inhalt, sondern die Form die Ebene ist, auf der sie dies tun, speziell auf der Ebene der Schreibweise, das heißt, der sozialen Verortung der Erzählinstanz. Adorno wirft Sartre in seinem Radiovortrag Engagement, der 1965 als Essay erscheint, vor, mit der Forderung, den Inhalt aufzuwerten und die Form hintanzustellen, die ästhetische Freiheit der Literatur zu beschneiden. Für Adorno ist ein engagier-tes literarisches Werk politisch vieldeutig sowie stimmig in Inhalt und Form. Dass die engagierte Literatur auch heute im deutschen Sprachraum noch ein relevantes Konzept ist, das aber widersprüchlich interpretiert und gedeutet wird, zeigt der Sammelband Engagement. Konzepte von Gegenwart und Gegenwartsliteratur von 2016 (von Brokoff et al.). Mit der Untersuchung von Sibylle Bergs Roman Vielen Dank für das Leben, erschienen 2012, wird in dieser Masterarbeit die Einsicht gewonnen, dass sich insbesondere die Konzepte von Barthes und Adorno dazu eignen, die ästhetischen Facetten eines Werkes der Gegenwartsliteratur in Hinblick auf das Engagement konkret zu erfassen.
Abstract
(Englisch)
This master thesis, written in the study field of Modern German Literature, depicts the possible aesthetics of an engaged contemporary literature on the basis of literary theories, especially focusing on the related concepts of Jean-Paul Sartre, Roland Barthes and Theodor W. Adorno. Sartre had a lasting formative influence on the term engaged literature. In his essay Qu’est-ce que la littérature? from 1948, he emphasizes the importance of society-related contents of literary works, thereby subordinating the traditional formal aspects of literary production, which at the time were supposed to be the writers’ primary field of activity as they were considered a proof of their skills. In Sartre’s perception, engaged literature promotes the freedom of the individual, which may be achieved only through the content’s relevance, that is through its relation to the society the potential readers live in. Sartre’s concept was picked up and further developed by Barthes and Adorno. Barthes, like Sartre, states the responsibility of writers to be socially and politically engaged, but in his essay Le dégré zéro de l’écriture from 1953 he specifies that not the content but the formal aspects of literature, more specifically the individual literary expression, is the level on which writers define and reveal their position towards societal issues. Adorno blames Sartre in his radio lecture Engagement, which was published as an essay in 1965, to restrict the aesthetical freedom of literature itself by emphasizing too much on the content while subordinating formal aspects. For Adorno an engaged literary text is politically inconclusive and non-propagandistic while its content and form are inherently consistent. Contemporarily, engaged literature is still a relevant theoretical concept in the German speaking literary discourse. But the interpretations of the concept and the use of the terminology can vary and even be contradictive as the anthology Engagement. Konzepte von Gegenwart und Gegenwartsliteratur (by Brokoff et al.), published in 2016, shows. This master thesis gives empirical insights through the analysis of Sibylle Berg’s novel Vielen Dank für das Leben from 2012, it concludes that the concepts of Barthes and Adorno are especially suited to capture aesthetical features regarding engagement in contemporary literature.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Engaged literature contemporary literature Sartre Barthes Adorno aesthetics form Sibylle Berg literature analysis theoretical con
Schlagwörter
(Deutsch)
Engagierte Literatur Gegenwartsliteratur Sartre Barthes Adorno Ästhetik Form Sibylle Berg literaturwissenschaftliche Analyse
Autor*innen
Greta Sparer
Haupttitel (Deutsch)
Ästhetik einer engagierten Gegenwartsliteratur
Paralleltitel (Englisch)
Aesthetics of an engaged contemporary literature
Publikationsjahr
2019
Umfangsangabe
102 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Annegret Pelz
Klassifikationen
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.74 Literaturwissenschaftliche Richtungen ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.75 Literaturkritik ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.81 Epik, Prosa ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.87 Besondere Literaturkategorien ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.94 Literarische Einflüsse und Beziehungen, Rezeption ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.97 Texte eines einzelnen Autors
AC Nummer
AC15407451
Utheses ID
50836
Studienkennzahl
UA | 066 | 817 | |
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