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Das Verhältnis des kanonischen zum weltlichen Stiftungsrecht und seine Auswirkungen auf die Stiftungsaufsicht für katholische Stiftungen in Bayern
Harald Gottfried Kollrus
Art der Arbeit
Master-Thesis (ULG)
Universität
Universität Wien
Fakultät
Postgraduate Center
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Universitätslehrgang Kanonisches Recht für Juristen
Betreuer*in
Richard Potz
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.57632
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-13093.26998.899166-5
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Gegenstand der Master-Thesis ist eine Untersuchung des Verhältnisses von kanonischem zum weltlichem Stiftungsrecht und ihre Auswirkungen auf die Stiftungsaufsicht für katholische Stiftungen in Bayern. Kanonisches Recht muss infolgedessen die Voraussetzungen schaffen, dass die Kirche über die notwendigen zeitlichen Güter rechtssicher verfügen kann. Insoweit regelt Art. 2 KiStiftO abschließend, welche Vorschriften für kirchliche Stiftungen in Bayern gelten. Kraft der Selbstbestimmungs- und Selbstverwaltungsautonomie entfalten dabei kanonische Regelungen, welche eigene Angelegenheiten kirchlicher Stiftungen als Teil der Kirche zum Gegenstand haben, Rechtswirkung für das weltliche Recht. Streitig ist, welches Gewicht der Autonomie im Rahmen der verfassungsrechtlichen Güterabwägung beigemessen wird. Die Kirchengutsgarantie ergänzt dieses Selbstbestimmungsrecht. Im Wege der praktischen Konkordanz führt die Garantie je nach Nähe zum Sendungsauftrag zum abgestuften besonderen Vermögensschutz. Soweit diese Autonomie nicht greift, setzt kanonisches Recht umgekehrt in weiten Bereichen die Einhaltung der weltlichen Rechtsordnung voraus, um am weltlichen Rechtsverkehr wirksam teilzunehmen. Das weltliche Vermögensrecht wird kanonisiert. Auf die Stiftungsaufsicht übertragen führt das dazu, dass die Kirche als eigene Angelegenheit im Wesentlichen die Stiftungsaufsicht über kirchliche Stiftungen autonom ausübt. Weil sie nicht nur die Rechts-, sondern auch die Fachaufsicht ausübt, sind einzelne Stiftungen versucht, sich als weltliche Stiftung zu verstehen und sich so dieser Aufsicht zu entziehen. Die dafür erforderliche Unterscheidung zwischen weltlichen und kirchlichen Stiftungen lässt sich in Grenzfällen nicht allein anhand der gesetzlichen Vorgaben treffen. Dafür bietet die historisch-kasuistische Methode nach K. Meyer einen Prüfungsrahmen. Als Alternative stellt der Autor eine entsprechende Anwendung eines Stärke-Schwäche-Tools vor, welches für objektiviertere Entscheidungen in der Unternehmensberatung Anwendung findet. Abschließend wird die dezentralisierte gestufte Stiftungsaufsicht dargelegt, womit die Kirche auf die Säkularisierungstendenzen reagiert. Sofern ein stiftungsinternes Aufsichtsgremium gebildet wird, dass bestimmten Anforderungen entspricht, wird die Stiftungsaufsicht weitgehend auf dieses Gremium übertragen und die gesetzliche Stiftungsaufsicht beschränkt sich nur noch auf die Überwachung dieses Gremiums und auf die bedeutsamen Fälle.
Abstract
(Englisch)
Subject of the master thesis is the relationship of canonical and secular foundation law and its effects on foundation supervision for catholic foundations in Bavaria. Therefore cCanon law has to create the prerequisites for the Church to be able to dispose of the necessary temporal goods in a legally secure manner. In that regard, Art. 2 KiStiftO finally sets out which regulations apply to ecclesiastical foundations in Bavaria. Under the autonomy of self-determination and self-administration canonical regulations which deal with the ecclesiastical foundation´s own affairs have legal effect for secular law. It´s controversial which importance of the autonomy ist attributed in the context of the constitution-legal goods consideration. The guarantee of church property complements this right of self-determination. By means of practical concordance, this leads to graduated special asset protection, depending on the proximity to the mission. Insofar as this autonomy does not apply, canon law, on the other hand, presupposes the observance of the secular legal system in order to participate effectively in secular legal relations. Secular property law is canonized. Transferred to the foundation's supervision, this means that the church essentially exercises the foundation's supervision of ecclesiastical foundations autonomously in its own affairs. It exercises not only legal but also functional supervision. Therefore some foundations are tempted to see themselves as secular foundations to avoid this supervision. The necessary distinction between secular and ecclesiastical foundations can not be made solely on the basis of legal requirements in borderline cases. The historical-casuistic method according to K. Meyer offers an examination framework for this. As an alternative, the author presents a corresponding application of a strength-weakness tool, which is used in business consulting for more objectified decisions. Finally, the decentralized graded foundation supervision is explained, with which the church reacts to the secularization tendencies. If an internal foundation supervisory body is formed that meets certain requirements, the supervision is transferred to this council and the statutory supervision of the foundation is limited only to the supervision of this committee and to significant cases.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Stiftungsrecht Stiftungsaufsicht katholisch Bayern
Autor*innen
Harald Gottfried Kollrus
Haupttitel (Deutsch)
Das Verhältnis des kanonischen zum weltlichen Stiftungsrecht und seine Auswirkungen auf die Stiftungsaufsicht für katholische Stiftungen in Bayern
Publikationsjahr
2019
Umfangsangabe
72, VIII Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Richard Potz
Klassifikation
86 Recht > 86.97 Kirchenrecht
AC Nummer
AC15648687
Utheses ID
50894
Studienkennzahl
UA | 992 | 619 | |
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