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Ambivalente Affinitäten
der Diskurs um die Krise der Demokratie in der Spätmoderne
Marion Stoeger
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Politikwissenschaft
Betreuer*in
Brigitte Bargetz
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.57695
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-10775.70867.805269-1
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Masterarbeit nimmt die These zum Ausgangspunkt, dass wir in Zeiten einer multiplen Krise leben, die Ergebnis der gegenwärtig hegemonialen Produktions- und Lebensweise ist. Diese dehnt auf Grundlage fossiler Energie und der globalen Ausbeutung natürlicher Ressourcen die kapitalistische Verwertungslogik auf alle Lebensbereiche und Mitwelten aus, wobei sie auf global sehr ungleichen Konsummustern und massiver Übernutzung von Ressourcen basiert. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, ob demokratische Akteur_innen und Institutionen in ihrer bestehenden Form über Handlungsmöglichkeiten verfügen die multiple Krise zu bearbeiten oder ob sie durch diese selbst unter existentiellen Druck geraten. In Annäherung einer möglichen Antwort werden Analysen der Krise der Demokratie in der Spätmoderne diskutiert. Die Auswahl der Krisenanalysen spiegelt jene demokratietheoretischen Ansätze wider, die in der spanischen Protestbewegung gegen Austeritätspolitiken rezipiert wurden und sich auf die Phase der Spätmoderne ab Anfang der 1970er Jahre beziehen. Diese Masterarbeit folgt im weitesten Sinne dem Krisendiskurs zu Demokratie, der in einer sozialen Bewegung artikuliert wurde, deren Mobilisierungspotential selbst Ergebnis der multiplen Krise ist. Als Ergebnis der Masterarbeit werden sechs Dimensionen der Krise der Demokratie in der Spätmoderne präsentiert. Diese zeigen, dass demokratische Akteur_innen und Institutionen maßgebliche Produzent_innen der multiplen Krise sind. Die kulturell hegemonialen Lebensstile demokratischer Gesellschaften sind angesichts überdeutlich hervortretender Begrenztheit natürlicher Ressourcen nicht verallgemeinerbar und nur auf Grundlage von Gewalt aufrechtzuerhalten. Das demokratische Imaginäre einer Selbstbestimmung aller Menschen ist in der Spätmoderne nicht mehr verfügbar. Damit geht ein Wandel des demokratischen Imaginären einher. Die Komponente der Egalität wird aufgegeben, jedoch durch die Idealisierung jener Freiheiten kompensiert, wie sie in den emanzipativen und singularistischen Lebensstilen der globalen Mittelschichten zum Ausdruck kommen.
Abstract
(Englisch)
The master thesis starts from the assumption that we live in times of multiple crisis. This is the result of the current hegemonic way of production and living, which is based on fossil energy and the global exploitation of natural resources. This way of living extends the capitalist logic of exploitation to all spheres of life and environment, while realizing very unequal patterns of consumption and a massive overuse of resources. Against this background, the question arises if democratic actors and institutions have the means to deal with the multiple crisis or if they themselves come under existential pressure as a result of it. The discussion of analyses of the democratic crisis in late modernity can lead to an answer. The selection of analyses used in this master thesis reflects democratic-theoretical approaches that activists of the Spanish protest movement against austerity policies related themselves to and refer to the phase of late modernity from the early 1970s onwards. This thesis follows in its broadest sense the discourse on democratic crisis articulated in a social movement whose mobilization potential is itself the result of the multiple crisis. As a result of the master thesis, six dimensions of democratic crisis in late modernity are presented. These show that democratic actors and institutions are decisive producers of the multiple crisis. The culturally hegemonic lifestyles of democratic societies cannot be generalized in the face of the unignorable limitations of natural resources and can only be maintained on the basis of violence. Therefore the democratic imaginary of self-determination for all people is no longer available in the late modernity, which leads to a change within the democratic imaginary. The component of equality is abandoned, but compensated by the idealization of those freedoms as expressed in the emancipative and singularistic lifestyles of the global middle classes.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
democratic crisis democratic theory multiple crisis late modernity singularistic lifestyle democratic imaginary
Schlagwörter
(Deutsch)
Krise der Demokratie Demokratietheorie Multiple Krise Spätmoderne Singularistischer Lebensstil Demokratisches Imaginäre
Autor*innen
Marion Stoeger
Haupttitel (Deutsch)
Ambivalente Affinitäten
Hauptuntertitel (Deutsch)
der Diskurs um die Krise der Demokratie in der Spätmoderne
Paralleltitel (Englisch)
Ambivalent affinities : the discourse on democratic crisis in late modernity
Publikationsjahr
2019
Umfangsangabe
II, 102 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Brigitte Bargetz
Klassifikationen
89 Politologie > 89.05 Politische Theorie ,
89 Politologie > 89.35 Demokratie ,
89 Politologie > 89.62 Politische Bewegungen
AC Nummer
AC15416830
Utheses ID
50948
Studienkennzahl
UA | 066 | 824 | |
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