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Deserteure der Wehrmacht in der Erinnerungskultur Österreichs und Deutschlands
Florian Schallauer
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Lehramtsstudium UF Geschichte, Sozialkunde, Polit.Bildg. UF Geographie und Wirtschaftskunde
Betreuer*in
Christa Ehrmann-Hämmerle
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.57696
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-10774.62028.469552-9
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Deserteure der Deutschen Wehrmacht wurden durch die NS-Militärjustiz brutal verfolgt und für ihre Tat häufig mit dem Tode bestraft. Doch selbst nach Kriegsende 1945 blieb eine Neubewertung ihrer Rolle für den Niedergang des nationalsozialistischen Regimes weitgehend aus. Zu groß war die Angst der Politiker davor, durch die Anerkennung und Rehabilitierung der Deserteure die für Wahlsiege überaus wichtigen und wesentlich zahlreicheren heimkehrenden Soldaten und deren Familien als WählerInnen zu verlieren. So mussten die Wehrmachtsdeserteure ausgegrenzt und verachtet und ohne Entschädigung und Würdigung ihrer Widerstandshandlung leben. Erst im Verlauf der 1980er-Jahre rückten die Wehrmachtsdeserteure allmählich wieder in das öffentliche Interesse, als die Aufarbeitung ihrer Geschichte, nicht zuletzt im Kontext der Friedensbewegungen dieser Zeit, ihren Anfang nahm. Die ersten Initiativen zur Errichtung von auf sie bezogenen Erinnerungszeichen, Denkmälern und Gedenktafeln wurden ins Leben gerufen und dienten teilweise dazu, der Thematik mehr Platz im politischen Diskurs einzuräumen. Heute gelten die Wehrmachtsdeserteure Deutschlands und Österreichs als politisch rehabilitiert. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Rolle der Deserteure in der Erinnerungs-kultur Österreichs und Deutschlands und mit der Frage, wie die zeitliche Verzögerung des Rehabilitierungsprozesses zwischen diesen beiden Ländern zu erklären ist. Zu die-sem Zwecke wurde mittels Literatur- und Internetrecherche und Experteninterview die Veränderung des Diskurses um Wehrmachtsdeserteure sowie deren Bild in der Öffentlichkeit seit dem Zweiten Weltkrieg untersucht. Es lässt sich feststellen, dass das Bild der Wehrmachtsdeserteure zu jeder Zeit eng mit dem der anderen Wehrmachtsoldaten verbunden ist, jedoch auch, wesentlich allgemeiner, mit dem jeweils gegebenen Umgang mit der NS-Vergangenheit.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Deserteure Wehrmacht Erinnerungskultur Österreich Deutschland Rehabilitierung Geschichte Erinnerung Gedächtnis Soldat NS-Militärjustiz Nationalsozialismus Weltkrieg Fahnenflucht
Autor*innen
Florian Schallauer
Haupttitel (Deutsch)
Deserteure der Wehrmacht in der Erinnerungskultur Österreichs und Deutschlands
Publikationsjahr
2019
Umfangsangabe
126 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Christa Ehrmann-Hämmerle
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.06 Politische Geschichte ,
15 Geschichte > 15.07 Kulturgeschichte ,
15 Geschichte > 15.24 Zweiter Weltkrieg
AC Nummer
AC15411905
Utheses ID
50949
Studienkennzahl
UA | 190 | 313 | 456 |
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