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Owing Christopher Columbus a mission to Mars
narrative strategies in the introductory speeches of American space policies and the sociotechnical imaginary of conquering space
Sebastian Eberth
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Science-Technology-Society
Betreuer*in
Ulrike Felt
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.57697
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-10774.11362.429760-4
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Wenn man diese Arbeit auf eine – sicherlich stark verkürzende – Botschaft herunterbrechen möchte, dann wäre es wohl diese: Die Implementierung von Raumfahrtprogrammen, und insbesondere von bemannter, explorativer Raumfahrt, erfordert weit mehr als die Bewältigung von Herausforderungen rein technologischer Natur. Denn wie jede (Super-)Technologie ist auch Raumfahrt tief in sozialpolitische und -kulturelle Prozesse integriert. Die vorliegende Arbeit setzt sich nun anhand einer ausführlichen Analyse von im US amerikanischen Politikbetrieb aktivierten Narrative eben anhand des Beispiels Raumfahrt mit dem Prozess der Verflechtung des Technologischen mit des Sozialen auseinander. Genutzt wird hierzu das Konzept des „Sociotechnical Imaginary“, mithilfe dessen die narrative „Einbettung“ von Technologie in soziokulturelle Kontexte (nach Jasanoff & Kim, 2015) untersucht und nachvollzogen werden kann. Zudem werden auch theoretische Grundlagen aus den Amerika-Studien herangezogen und in dem Zuge auch postkolonialistische Aspekte beleuchtet. In der Analyse von fünf Reden fünf verschiedener US-Präsidenten wurden grundsätzlich vor allem national ausgerichtete Narrative identifiziert, innerhalb derer das Vorhandensein einer sehr spezifischen und zeitlosen US-Kultur angenommen wird, oftmals getragen von „klassischen“ amerikanischen Mythen und amerikanischer Folklore. Die Analyse zeigt auf, wie kongruent die in den Reden gezeichneten Bilder der US-Kultur über Jahrzehnte bleiben. Über den gesamten Zeitraum kann so die institutionell kommunizierte Version „der“ amerikanischen Kultur als qualitative Grundlage für Raumfahrt und damit für US-Politik dienen. Das narrative Fundament, bestehend u.a. aus Einheit, Exzeptionalität, Geschichte, Schicksal, Hierarchie und einer in sich logischen Zeitschiene, erlaubt es politischen Akteuren, ihre Handlungen/Raumfahrt im Grunde über Emotion zu rationalisieren, zu legitimieren, im Laufe der Zeit zu naturalisieren und letztendlich aus gesamtgesellschaftlicher Sicht quasi zum unangreifbaren Selbstzweck zu machen. Oder, wie der Titel bereits sagt: Die narrativen bzw. soziokulturellen Ressourcen amerikanischer Präsidenten präsentieren (explorative) Raumfahrt seit Gründung der NASA auf eine Art und Weise, dass es scheint, als schuldeten die Vereinigten Staaten von Amerika Christoph Columbus eine Mission zum Mars.
Abstract
(Englisch)
If you want to break down this work to a – indeed abridging – message, it would probably be this: the implementation of spaceflight programmes, and especially of manned, explorative spaceflight, requires much more than overcoming challenges of purely technological nature. That is because, just like any other technology, spaceflight is deeply intertwined with socio-political and socio-cultural processes. Extensively analysing the US-American narratives activated in US-American spaceflight politics, this study examines just this inherent entanglement of the social with the technical. The conceptual starting point is the idea of the sociotechnical imaginary (see Jasanoff & Kim, 2015), which enables one to examine the narrative embedding of technology in social contexts. This work also builds on additional literature taken from the American as well as the postcolonial studies. In the analysis of five talks delivered by five different American presidents, I basically identify primarily nationally oriented narratives, within which the existence of one very specific and timeless US American culture is being assumed, oftentimes nourished by American myths and folklore. The analysis shines a light on how these narratives over decades stay quite congruent. Over the time span the study covers, we can see how the institutionally communicated version of “the” US culture serves as qualitative foundation for US politics. The narrative footing, constituted by unity, exceptionality, history, destiny, hierarchy, and trajectory, allows political actors to use emotion in order to rationalise, legitimise, over time naturalise and ultimately render their actions/spaceflight an inevitable end in itself. Or, as the title already suggests: since NASA was founded, the sociocultural and narrative resources of American presidents make (explorative) spaceflight appear in a way, that it seems like the United States of America owe Christopher Columbus a mission to Mars.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
spaceflight narratives politics nation states United States of America
Schlagwörter
(Deutsch)
Raumfahrt Narrative Politik Nationalstaaten Vereinigte Staaten von Amerika
Autor*innen
Sebastian Eberth
Haupttitel (Englisch)
Owing Christopher Columbus a mission to Mars
Hauptuntertitel (Englisch)
narrative strategies in the introductory speeches of American space policies and the sociotechnical imaginary of conquering space
Paralleltitel (Deutsch)
Warum die USA Christopher Kolumbus eine Marsmission schulden : narrative Strategien in den Einführungsreden von US-Raumfahrtstrategien und das Sociotechnical Imaginary, den Weltraum zu erobern
Publikationsjahr
2019
Umfangsangabe
107 Seiten : Illustrationen
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Ulrike Felt
Klassifikation
71 Soziologie > 71.43 Technologische Faktoren
AC Nummer
AC15478045
Utheses ID
50950
Studienkennzahl
UA | 066 | 906 | |
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