Detailansicht
Burnout im Zusammenhang mit Stigmatisierungstendenzen psychiatrischer MitarbeiterInnen
eine Exploration verschiedener Einflussgrößen
Tiana Lasica
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Psychologie
Betreuer*in
Reinhold Jagsch
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-26130.61267.839061-0
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Hintergrund: Eine wachsende Anzahl an Untersuchungen verweist auf stigmatisierende Einstellungen gegenüber psychisch Erkrankten bei psychosozialen Fachkräften.
Die vorliegende Studie beurteilt, ob negative Einstellungen teilweise durch den Effekt
von Burnout erklärt werden können. Methode: Unter dem Einsatz der Fragebögen
„Community Attitudes toward the Mentally Ill“ und „Soziale Distanz Skala“ wurde in
Kombination mit ungelabelten Fallvignetten (Schizophrenie und Depression) eine Querschnittstudie
durchgeführt. Darin wurden die stigmatisierenden Einstellungen psychiatrischer
Fachkräfte (n = 125) mit denjenigen der Allgemeinbevölkerung (n = 122)
verglichen. Zusätzlich wurden dem psychiatrischen Personal zwei Burnout-Verfahren
vorgelegt, um die Wechselwirkung von Stigma und Burnout zu prüfen. Ergebnisse:
Im Vergleich zur Allgemeinstichprobe zeigten die psychiatrischen Fachkräfte durchgängig
weniger stigmatisierende Einstellungen hinsichtlich gemeindenaher psychiatrischer
Versorgung. Keine signifikanten Unterschiede wurden jedoch im Wunsch nach sozialer
Distanz, d.h. im Grad der Ablehnung in sozialen Interaktionen, festgestellt. In beiden
Gruppen war die Schizophrenie im Vergleich zur Depression einem höheren Stigma ausgesetzt.
Darüber hinaus weisen die Ergebnisse darauf hin, dass ein moderater Anteil der
Fachkräfte Burnout-Symptome aufwies. In diesem Zusammenhang korrelierten die Stigmatisierungstendenzen
am stärksten mit der eigenen Leistungseinschätzung. Schlussfolgerung:
Die Ergebnisse verdeutlichen, dass Expertenwissen nicht zwangsläufig zu
einer erhöhten Bereitschaft führt, mit psychisch Erkrankten in sozialen Situationen
zu interagieren. Dies gilt insbesondere für Schizophrenie-Erkrankte. Im Gegensatz zu
anderen Untersuchungen konnten keine starken Korrelationen zwischen Burnout und
dem Großteil der Stigmatisierungstendenzen festgestellt werden. Auf Grundlage der
vorliegenden Befunde wird hinsichtlich der Ursachenklärung die Aufnahme weiterer
Konstrukte (z.B. Arbeitszufriedenheit) für zukünftige Untersuchungen empfohlen.
Abstract
(Englisch)
Background: A growing body of literature suggests that stigmatizing attitudes toward
people suffering from mental illness exist among mental health professionals, at least
to some degree. This study aimed to determine whether negative attitudes can partly
be explained by the effect of burnout. Methods: Using the “Community Attitudes
toward the Mentally Ill” and the “Social Distance Scale” in combination with two unlabeled
vignettes (schizophrenia and depression), stigmatizing attitudes were assessed
cross-sectionally among psychiatric health professionals (n = 125) and members of the
public (n = 122). In addition, psychiatric health professionals were asked to complete
two burnout questionnaires to provide information on the interplay between stigma and
burnout. Results: Compared to the general population, mental health professionals
consistently showed fewer stigmatizing attitudes toward community-based psychiatry.
However, no significant differences were found in their desire for social distance, highlighting
the level of rejection in social interactions with people suffering from mental
illness. In both groups, stigmatizing attitudes were more frequently directed toward
schizophrenic patients than toward those suffering from depression. Furthermore, results
indicate that a moderate number of professionals suffer from burnout symptoms. In
that regard, the degree of personal accomplishment was most strongly correlated to
stigmatizing attitudes. Conclusion: Overall, the results emphasize that psychiatric
expertise may not automatically increase the willingness to engage in personal relationships
with people suffering from mental illness, especially schizophrenia. Contrary
to some findings, stigmatizing attitudes mostly did not correlate particularly strongly
with burnout. The presented results suggest the consideration of further constructs (e.g.
job satisfaction) that may influence on stigmatization among mental health professionals.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Stigma Stigmatisierung psychiatrische Fachkräfte Burnout Schizophrenie Depression
Autor*innen
Tiana Lasica
Haupttitel (Deutsch)
Burnout im Zusammenhang mit Stigmatisierungstendenzen psychiatrischer MitarbeiterInnen
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine Exploration verschiedener Einflussgrößen
Publikationsjahr
2019
Umfangsangabe
107 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Reinhold Jagsch
Klassifikation
77 Psychologie > 77.70 Klinische Psychologie
AC Nummer
AC15473035
Utheses ID
51039
Studienkennzahl
UA | 066 | 840 | |