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Diplomatie-Geschichte. Das Potenzial des Erziehens adeliger Kinder an einem ausländischen Hof
der Berner Ludwig (II.) von Diesbach (1452-1527) und seine autobiographische Chronik
Loic Alexandre Moser
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Lehramtsstudium UF Französisch UF Geschichte, Sozialkunde, Polit.Bildg.
Betreuer*in
Adelheid Krah
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.57915
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-10774.82312.415960-9
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Diplomarbeit untersucht das Potenzial der Erziehung junger adeliger Kinder an einem auswärtigen Hof. Um diese Arbeit fortzuführen, wurde die Chronik eines Berner Ritters, Ludwig II. von Diesbach, verwendet. Durch die im Jahr 1488 verfassten Beschreibungen seines Lebens, zuerst am Hof Burgunds und später am Hof Frankreichs, ermöglichte er eine Betrachtung seiner Tätigkeit als Page, sowie eine Begründung seiner Ausbildung. Der von seinem Vetter Niklaus II. von Diesbach, welcher durch seine politische Tätigkeit bedeutend für die Geschichte der Eidgenossenschaft war, unternommene Hofwechsel deutet darauf hin, dass die höfisch-ritterliche Ausbildung mehr als gute Zukunftsaussichten für den jungen Berner abzielte. Die Chronik wurde in den Jahren 1488 und 1518 in Spätmittelhochdeutsch verfasst. Ihre Übertragung ins Hochdeutsche im Jahr 1986 vom Berner Historiker Urs Martin Zahnd wurde als Hauptquelle dieser Arbeit verwendet. Die Quellenanalyse, der erste Teil dieser Diplomarbeit, beweist, dass die Quelle vertrauenswürdig ist, um das Leben eines jungen Adligen im Ausland, seine Erfahrungen, den Lehrinhalt seiner Ausbildung, sowie seine dort hergestellten Verbindungen, zu untersuchen. Dieser Beweis ist notwendig, um, im nächsten Schritt, die höfisch-ritterliche Ausbildung des Ritters untersuchen zu können. Dieser zeigt nicht nur auf, dass sich diese Ausbildung für die Familie von Diesbach auf die Festigung ihres Adelsstandes und ihrer politischen Macht auswirkte, sondern auch, dass die Erziehung an einem auswärtigen Hof für internationale Beziehungen von Bedeutung war. Die entstandene Verbindungen zwischen Ludwig XI. und der Familie von Diesbach weist darauf hin, dass die Ausbildung auch auf der politischen Ebene zu begründen war. Die Begründung der Wahl des Hofes für die Ausbildung des jungen Berners wird im letzten Teil der Diplomarbeit, welcher sich der Außenpolitik der Stadt Bern widmet, deutlicher. Die Annäherung zwischen der Familie von Diesbach und dem französischen Hof wurde aus defensiven, sowie wirtschaftlichen Interessen gefördert. Die Untersuchung der Chronik belegt folglich, dass die Erziehung junger adliger Kinder an einem auswärtigen Hof, sowohl einst ein soziales, wirtschaftliches, politisches und diplomatisches Potenzial darstellte, als auch heutzutage ein Potenzial für die Geschichtswissenschaft in sich trägt, da die Anwesenheit eines auswärtigen Kindes an einem Hof es ermöglicht, den Willen sowie die Absichten zur Annäherung zweier Mächte festzustellen und zu analysieren .
Abstract
(Englisch)
This thesis uses the 1488 chronicle written by Bernese Knight Ludwig II. von Diesbach as an empirical basis for investigating the potential of educating young nobles at foreign courts. Part one of the chronicle was written in 1488, with the second part completed thirty years later in 1518. Bernese historian Urs Martin Zahnd’s 1986 translation of the chronicle from late Middle High German into High German constitutes the main source of this thesis. Describing his own life in considerable detail, from his time at the court of Burgundy to the one spent at the royal court of France, Ludwig II.’s writing allows for a thorough analysis of his duties as a page, and provides insight into the motivations that lie behind his apprenticeship. Cousin of the knight Niklaus II. von Diesbach, who was known for the significance of his political activities throughout the History of the Old Swiss Confederacy, sent Ludwig II. to the royal French court; such a move suggests that the courtly instruction of knights represented more than just a good prospect for the young Bernese nobleman. The first chapter of this project consists primarily of historical source analysis, building a comprehensive theoretical framework that will contextualise and validate the quality and reliability of the sources used in this study. Accrediting the sources in this thesis will serve as a solid theoretical foundation that buttresses an investigation on young nobility’s life at foreign court, which includes exploring their experiences, instruction and training, and the networks they build. Furthermore, apprenticeships seek to attest to the importance of “International Relations,” they were also evocative of a political move. For example, through Ludwig II.’s apprenticeship, the von Diesbach family was able to firmly anchor itself to nobility and thus reinforce its political power. His education also allowed for the development and strengthening of family relations with Louis XI of France. The final part of this thesis (re)positions Niklaus II.’s choice to send his cousin to the French court within the political framework of the Burgundian Wars. Sending his cousin to France right before the beginning of the war constitutes, in itself, a political move; maintaining closer relations between the French court and the von Diesbach family was then motivated both by economic interests, and reasons of National and personal security. On one hand, investigating Ludwig II.’s chronicle proves consequently that the education of young nobles at a foreign court in the time of the Late Middle Ages represented economic, diplomatic, political and social potential – concomitantly. On the other hand, the presence of a young noble person at a foreign court allows for the possibility to analyse the desire to bring two political powers closer together, as well as the motivations in doing so, thus attesting to the potential that empirical research on the foreign education of young nobles holds.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Diplomacy Education Chronicle Nobility Court Child Bern Swiss Confederacy France Burgundian Wars
Schlagwörter
(Deutsch)
Diplomatie Erziehung Chronik Adel Hof Kinder Bern Eidgenossenschaft Frankreich Burgunderkriege
Autor*innen
Loic Alexandre Moser
Haupttitel (Deutsch)
Diplomatie-Geschichte. Das Potenzial des Erziehens adeliger Kinder an einem ausländischen Hof
Hauptuntertitel (Deutsch)
der Berner Ludwig (II.) von Diesbach (1452-1527) und seine autobiographische Chronik
Paralleltitel (Englisch)
Diplomacy-History. The Potential of young nobility's education at foreign court : the Bernese Ludwig (II.) von Diesbach (1452-1527) and his autobiographical chronicle
Publikationsjahr
2019
Umfangsangabe
109 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Adelheid Krah
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.04 Ausbildung, Beruf, Organisationen ,
15 Geschichte > 15.06 Politische Geschichte ,
15 Geschichte > 15.07 Kulturgeschichte ,
15 Geschichte > 15.08 Sozialgeschichte ,
15 Geschichte > 15.14 Diplomatik, Epigraphik ,
15 Geschichte > 15.30 Europäische Geschichte in Mittelalter und Neuzeit: Allgemeines ,
15 Geschichte > 15.60 Schweiz, Österreich-Ungarn, Österreich ,
15 Geschichte > 15.65 Frankreich
AC Nummer
AC15406091
Utheses ID
51155
Studienkennzahl
UA | 190 | 347 | 313 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1