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Tierbilder im Werk Georg Büchners
Martin Nikolaus Wagner
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Robert Pichl
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.5713
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29169.55149.893266-3
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Diplomarbeit untersucht die Tierbilder im Werk Georg Büchners. Dabei werden die Tierbilder nicht als isolierte Tropen analysiert, sondern im Kontext ihrer Verknüpfung untereinander, in ihrer Stellung im weiteren Bildraum der Texte, sowie in ihrem Verhältnis zu gattungstypischen Bildtraditionen. Zwei methodische Überlegungen stehen am Beginn der Arbeit. Problematisiert wird zunächst der voraussetzungslose Zugriff auf eine allein nach dem Bildspender ausgewählte Metapherngruppe. Denn der Interaktionsprozess zwischen Bildspender und Bildempfänger wird dabei unzureichend berücksichtigt und die mögliche Zugehörigkeit der Tierbilder zu je anderen Bildfeldern ausgeblendet. Zweitens werden die Tierbilder als ein Textelement vorgestellt, das es gerade wegen seines Charakters als epochenübergreifendes Standardrequisit der literarischen und außerliterarischen Rede in seinen historischen und gattungsspezifischen Besonderheiten zu verstehen gilt. Paradigmatisch wird eine solche historische Verortung durch eine Abgrenzung der Tierbilder Büchners zu jenen der Fabel- und Emblemtradition des 18. Jahrhunderts vorgenommen. Entlang der vorgenannten Überlegungen folgen im Weiteren je unterschiedlich gewichtete Einzeluntersuchungen zu Büchners Werk. Das politische Pamphlet Der Hessische Landbote wird in seinem doublebind zwischen gattungsgeprägter Gebrauchsliteratur einerseits und Initialpunkt des literarischen Werks andererseits beleuchtet. Die Tierbilder der Komödie Leonce und Lena werden als Element einer weiteren und an romantische Traditionen anknüpfenden Bildlichkeit des Gartens behandelt. Bei dem Erzählfragment Lenz werden die Tierbilder des Wahnsinns mit jenen thematisch ähnlich gelagerter Texte der Romantik verglichen. Im Fall der Woyzeck-Fragmente wird die integrale Funktion der Tierbilder in diesem Drama beschrieben. Auf dem Wege der metaphorischen Verklammerung stiften die Tierbilder im Woyzeck nicht allein ästhetische Kohärenz. Vielmehr werden durch die stete Wiederaufnahme von Tiervergleichen und -metaphern die unterschiedlichen Diskurse des Dramas an die in den Jahrmarktsszenen prominent eingeführte anthropologische Grundfrage nach dem Verhältnis von Mensch und Tier rückgebunden und diese damit zugleich in ihren sozialen Implikationen ausgefaltet. Wie Büchner auf diese Weise an bestehende anthropologische Diskussionen und ihre literarische Rezeption anknüpft, wird durch ein Referat der historischen Debatte um den Menschenaffen vorgeführt.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Georg Büchner Tiermetaphorik
Autor*innen
Martin Nikolaus Wagner
Haupttitel (Deutsch)
Tierbilder im Werk Georg Büchners
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
155 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Robert Pichl
Klassifikationen
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.93 Literarische Stoffe, literarische Motive, literarische Themen ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.97 Texte eines einzelnen Autors
AC Nummer
AC07732227
Utheses ID
5121
Studienkennzahl
UA | 332 | | |
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